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03.05.2017 | Arbeitswissenschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Direkte Rückmeldung bei ungesunden Bewegungen

verfasst von: Dieter Beste

2 Min. Lesedauer

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Wissenschaftler entwickeln in Hannover ein Kamerasystem, das Arbeitern bei der Montage über die Schulter schaut und in Echtzeit vor ergonomisch problematischen Bewegungen warnt.

Rückenschmerzen, Knieprobleme, Sehnenscheidenentzündungen: Falsche Bewegungen am Arbeitsplatz können auf Dauer krank machen. Um Arbeiter davor zu schützen, entwickeln Wissenschaftler am IPH - Institut für Integrierte Produktion Hannover derzeit eine neue Technologie zur Ergonomiebewertung. Mit 3D-Kameras wollen sie Bewegungsabläufe erfassen und dabei helfen, ungesunde Körperhaltungen zu korrigieren. Dabei soll die Ergonomiebewertung ausschließlich aufgrund der Kameradaten erfolgen – und das in Echtzeit.

Empfehlung der Redaktion

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Einleitung

Das Buch behandelt digitale Menschmodelle unter Berücksichtigung des aktuellen Standes der Wissenschaft und Technik. Dazu werden Grundlagen der Ergonomie und Anthropometrie dargelegt, Körperumrissschablonen und virtuelle Ergonomie behandelt sowie …


Andere Ansätze zur Bewegungsanalyse und Ergonomiebewertung nutzen häufig das motion capturing. Dabei schlüpft ein Proband in einen Ganzkörperanzug, an dem Markierungen angebracht sind, mittels derer ein Computersystem die Positionen von Händen, Ellenbogen oder Schultern erkennen und verfolgen kann. Die Springer-Autoren Heidrun Steinbach und Alexander Kunert erläutern die digitale Prüfung der Gestaltung von Bedien- und Handlungsstellen mit Hilfe von motion capturing am Fallbeispiel einer Leichtbaupresse zum Innenhochdruck-Umformen (Homo Sapiens Digitalis - Virtuelle Ergonomie und digitale Menschmodelle, Seite 342).

Ergonomiebewertung in Echtzeit

Im Forschungsprojekt WorkCam, in dem die IPH-Wissenschaftler in den kommenden zwei Jahren mit Forschern des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Leibniz Universität Hannover zusammenarbeiten, wird nun nach Institutsangaben gänzlich auf Marker und Sensoren verzichtet. Einziger Datenlieferant wird eine 3D-Kamera sein, mit deren Hilfe die Bewertungstechnologie in Echtzeit dem Werker an seinem Arbeitsplatz Hilfestellung geben soll. Ziel ist es, dem Arbeiter direktes Feedback zu geben, damit er ungesunde Bewegungen direkt korrigieren kann.

Interessierte Unternehmen können an Praxistests mitwirken

Dieses direkte Feedback sei ein Vorteil gegenüber dem motion capturing, so die Forscher in Hannover, denn dabei entstünden zunächst Videos, die zeitversetzt ausgewertet werden müssten. Zudem genüge bei dem in Hannover verfolgten Ansatz ein einziges Kamerasystem, um sämtliche Arbeitsplätze etwa in der Montage zu bewerten. "Wir entwickeln ein mobiles System. Sobald sich ein Mitarbeiter die richtigen Bewegungsabläufe angewöhnt hat, können die Kameras wieder abgebaut und an einem anderen Montage-Arbeitsplatz genutzt werden", sagt Sebastian Brede, Projektleiter am IPH. Interessierte Unternehmen seien dazu eingeladen, das neue System in der Praxis zu testen.

 

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