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28.12.2016 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Online-Identifizierung schließt Lücken

verfasst von: Danielle Rietsch

4 Min. Lesedauer

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Wenn es um die Identifizierung von Personen geht, setzt sich die Online-Variante immer mehr durch. Das liegt vor allem am Komfort und der hohen Sicherheit dieses Verfahrens, meint die Marketingspezialistin Danielle Rietsch.

Die aktuell gängigen Online-Legitimationsverfahren in Deutschland werden überwiegend im Finanzwesen eingesetzt. In diesem Bereich unterliegen sie den Regeln der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Dies bedeutet, dass sie konform zum Geldwäschegesetz (GwG) sein müssen. In ihren Rundschreiben verschickt die Bafin in unregelmäßigen Abständen die neuesten Anforderungen an die Video-Identifizierung. Die letzte Version vom Juni 2016 wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder ausgesetzt. Am 19. Oktober 2016 verkündete die Bafin, dass ihr Rundschreiben 4/2016 ausgesetzt bleibt und nicht mehr in Kraft treten wird. Vielmehr soll zum Jahresbeginn 2017 neuer Bafin-Standard der Video-Legitimation greifen. Den Kern bilden die spezifischen Anforderungen an die Durchführung der Online-Identifizierung.

Sicherheitslücke bei Online-Authentifizierungen bleibt

Sowohl bei Off- als auch bei Online-Authentifizierungen finden immer wieder Betrugsversuche statt. Nach Aussage von Banken sind sie bei Online-Verfahren weitaus weniger erfolgreich, da hier sowohl qualifizierte Mitarbeiter als auch spezielle Software eine höhere Sicherheit bieten. Die bekanntesten Betrugsversuche sind die Fälschungen und Verfälschungen von Ausweisen. Sie werden entweder komplett neu erstellt oder es werden echte Ausweise angepasst. Eine weitere Methode stellt der Ähnlichkeitsbetrug dar. Dabei werden Ausweise von ähnlich aussehenden Personen gestohlen und für die Identifizierung verwendet. In allen drei Fällen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Betrugsversuch erkannt und zur Anzeige gebracht wird. Dabei hilft sowohl das darauf geschulte Auge des Ident-Spezialisten, als auch die eingesetzte Software. Es gibt glücklicherweise mehr Merkmale für die Überprüfung der Identität als es den meisten Betrügern bewusst ist. Details dazu können aus Sicherheitsgründen an dieser Stelle nicht genannt werden.

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Immer dreistere Betrugsversuche kommen auch aus dem Social Engineering. Dabei werden Bewerber von privaten Arbeitsvermittlern dazu aufgefordert, sich für den neuen Job zu identifizieren. In Wahrheit eröffnen sie aber ein Konto, das die Kriminellen dann für sich nutzen. Ähnlich ergeht es Personen, die sich von vermeintlichen Marktforschungsinstituten anwerben lassen, um versuchsweise ein Konto online zu eröffnen. Sie werden gebeten, den Vorgang zu testen und ihr Urteil abzugeben. Das Konto steht im Anschluss ohne ihr Wissen den Betrügern zur Verfügung. Diese Fälle können nur von Ident-Spezialisten entdeckt werden. Die Technik ist hier machtlos.

Finanzbranche nutzt Vorteile der Video-Identifizierung

Der Vorteil der Video-Identifizierung im Vergleich zum Offline-Verfahren ist die Kombination aus menschlicher Kontrolle und spezialisierter Technik. Die Software ist so präzise, dass sie jede noch so kleine Abweichung der Norm erkennt. Im Fall von Anbietern wie IDnow gilt das für über 150 verschiedene Ausweisdokumente weltweit. Aber auch die Ident-Spezialisten sind für die Identifizierung von Personen unterschiedlicher Nationalitäten ausgebildet. Durch regelmäßige Schulungen werden sie ständig auf dem Laufenden gehalten. Mithilfe spezieller Fragetechniken können sie beispielsweise innerhalb weniger Minuten feststellen, ob die Identität stimmt und ob die Person weiß, wofür sie sich identifiziert oder ob sie einem Betrüger auf den Leim gegangen ist.

Die Finanzbranche weiß die vorteilhafte Video-Identifizierung zu schätzen. Mittlerweile gibt es kaum mehr ein Kreditinstitut, das dieses Verfahren nicht anbietet. Denn Kunden erwarten dies einfach im Zeitalter der Digitalisierung. Sie möchten sich zunehmend nicht nach den Öffnungszeiten von Post- oder Bankfilialen richten, sondern ihre Geschäfte bequem online erledigen. Finanzinstitute profitieren über höhere Konversionsraten. Das Optimum wird erfahrungsgemäß durch mobile Lösungen erreicht, da sie über eine wesentlich bessere Kamera verfügen und damit eine bessere Bildqualität liefert. Diese ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Identverfahren. Daher ist es ratsam für Banken, ihren Kunden auch die mobile Variante der Online-Identifizierung, wie etwa von IDnow, für iOS und für Android anzubieten.

Die Video-Identifizierung dürfte 2017 aber auch für Telekommunikationsunternehmen interessant werden. Denn ab Mitte des Jahres müssen sie zur Prävention der Geldwäsche und Terrorbekämpfung ihre Prepaid-Kunden identifizieren. Finanzinstitute sollten zukünftig noch einen Schritt weiterdenken. Ihre Kunden schätzen für Vertragsabschlüsse eine nahtlose Lösung, bei der sie Verträge ebenfalls online abschließen können und nicht nach erfolgreicher Video-Identifizierung den Vertrag ausdrucken, unterschreiben und postalisch versenden müssen. Eine Kombination der beiden Verfahren bieten eSign-Lösungen mit der Möglichkeit, Verträge mit der qualifizierten elektronischen Signatur (QES) rechtskonform zu unterschreiben. Unterstützt wird das durch die im Juli in Kraft getretene EU-Verordnung eIDAS, die das Verfahren und ihre Wirkung für alle EU-Mitgliedsstaaten harmonisiert hat.

Dieser Prozess hat jedoch nicht nur länderübergreifend, sondern auch für die unterschiedlichsten Branchen eine große Bedeutung. So setzen unter anderem immer mehr Onlineshops auf das Angebot der Finanzierung. Kunden können dann während ihres Einkaufs einen Kreditvertrag mit der QES online abschließen. Diese Entwicklung steht ganz am Anfang und birgt ein riesiges Potenzial.

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