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12.04.2013 | Bankausbildung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Frauen auf dem Vormarsch - zumindest ein bisschen

verfasst von: Barbara Bocks

2:30 Min. Lesedauer

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Es gibt sie, aber gerade in der Finanzbranche sind sie rar: Frauen an vorderster Front wie Manuela Better, Vorstandsvorsitzende der Hypo Real Estate, oder Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Manche Banken im Rhein-Main-Gebiet gehen in Bezug auf die Berufung weiblicher Vorstände mit gutem Vorbild voran. Nach Eva Wunsch-Weber, Chefin der Frankfurter Volksbank, hat Dagmar Knopek jüngst bei der Aareal Bank den Vorstandsposten für den Vertrieb der Immobilienfinanzierung übernommen.  

Meist haben Frauen bei der Besetzung von Vorstandsposten in öffentlich-rechtlichen sowie privatwirtschaftlichen Instituten allerdings gegenüber ihren männlichen Konkurrenten das Nachsehen. So waren im Jahr 2012 von den 753 Vorständen der 320 Mitgliedsbanken des Genossenschaftsverbands nur 34 weiblich, was einer Frauenquote von 4,5 Prozent entspricht, wie die Autorinnen Anita Mosch und Anja Kühner in ihrem Artikel im BANKMAGAZIN herausstellen.

Im gleichen Jahr waren außerdem lediglich 28,4 Prozent aller außertariflich Angestellten in Banken Frauen, so der Arbeitnehmerverband der privaten Banken (AGV Banken). „Im privaten Bankgewerbe gibt es eine breite Übereinstimmung, dass es sinnvoll ist, den Anteil von Frauen in Führungspositionen in den kommenden Jahren weiter zu steigern“, betont Carsten Rogge-Strang, Geschäftsführer beim AGV Banken, gegenüber dem BANKMAGAZIN. Allerdings solle dies ohne starre Quote geschehen, sondern weil die Unternehmen auf gut ausgebildete weibliche Führungskräfte angewiesen, gemischte Führungsteams erfolgreicher seien und dies die Attraktivität der Banken als Arbeitgeber stärke.

„Endlich ordentlicher Kaffee“

Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, spielt im Gespräch mit dem BANKMAGAZIN gerne mit Vorurteilen. Als sie im Jahr 2009 als eine von zwei weiblichen Vorständen in das Führungsgremium der Stadtsparkasse Düsseldorf bestellt wurde, kommentierte sie den Vorwurf der „Quotenfrauen“ mit dem Hinweis, sie sei in Wirklichkeit nur auf diesen Posten gekommen, „damit endlich ordentlicher Kaffee gekocht" würde.

In ihrem Buch „Frauen als Führungskraft: Stärken nutzen, Erfolgspotenziale realisieren“ gibt Autorin Dr. Sandra Müller Frauen Tipps, wie sie sich für Führungsaufgaben ins Gespräch bringen und ihre Ideen im beruflichen Alltag erfolgreich umsetzen. Unter anderem mit einem Selbsttest können Leserinnen das persönliche Kompetenzprofil erkennen und im Arbeitsalltag einbringen. Insbesondere im Bezug auf das Kommunikationsverhalten gibt Müller weiblichen Führungskräften den Tipp: „Ich finde es wichtig, dass Sie die Kommunikationssituationen im Berufsalltag zutreffend – mit Blick auf Ihre Ziele – bewerten und steuern lernen. Die tägliche Umsetzung soll sich an der Devise "so intensiv wie nötig, aber so kurz wie möglich" orientieren.“ 

"Shrink it and pink it!" funktioniert nicht

Doch nicht nur in Bezug auf weibliche Führungskräfte gibt es noch Verbesserungschancen in der Bankenbranche. Weibliche Bankkunden gerade im Private Banking-Segment sind laut Autorin Andrea E. Krier eine Kundengruppe für Banken, die diese künftig im Auge behalten sollten. Sie kritisiert früher übliche Ansätze zur Kundenansprache: „Sehr beliebt war eine Zeit lang das nette Klischee "Shrink it and pink it!". Pink als die typische Frauen-Farbe aus männlicher Marketing-Sicht: Wenn es rosa und putzig ist, wird die naive Weiblichkeit schon anbeißen. Weit gefehlt. Diese Mogelpackungen waren unglaubwürdig. Eine im Grunde gute Idee bekam ein schlechtes Image.“

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Quelle:
Frauen als Führungskraft