Der ehemalige Bundesbank-Chef Jens Weidmann ist zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Commerzbank gewählt worden. Die Hauptversammlung stimmte außerdem dem Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 20 Cent je Aktie zu.
Die Commerzbank zahlt erstmals nach vier Jahren wieder eine Dividende.
Commerzbank AG
Jens Weidmann folgt im Aufsichtsrat der Commerzbank Helmut Gottschalk, der den Posten 2021 übernommen hatte. Der 55-jährige Volkswirt war von 2011 bis 2021 Präsident der Deutschen Bundesbank. Außerdem hatte Weidmann von 2015 bis 2022 den Vorsitz des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel. "Als größte Volkswirtschaft in Europa braucht Deutschland einen leistungsfähigen Bankensektor. Hier hat die Commerzbank als führende Bank für den Mittelstand eine Schlüsselrolle", betonte er nach seiner Wahl.
Er sei vor zwei Jahren mit dem Ziel angetreten, die Bank gemeinsam mit dem Vorstand zu neuer Stärke zu führen, sagte Gottschalk zum Abschied. "Die Commerzbank ist wieder zurück - in der Gewinnzone und im deutschen Leitindex DAX." Der Bankmanager hatte bereits vor seiner Zeit bei der Commerzbank mehrere Jahre den Vorsitz im Aufsichtsrat der DZ Bank.
Bestes Konzernergebnis seit mehr als zehn Jahren
"Das Geschäftsmodell ist wieder so stark, dass wir trotz hoher Sonderbelastungen das beste Konzernergebnis seit mehr als einem Jahrzehnt erwirtschaftet haben", ergänzte Commerzbank-Chef Manfred Knof. "Damit haben wir auch wieder Spielraum, um Kapital auszuschütten." So stimmte die Hauptversammlung mit einer Mehrheit von 99,99 Prozent zu, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 20 Cent je Aktie zu zahlen. Die letzte gab es vor vier Jahren.
Ergänzend plant die Commerzbank zeitnah ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 122 Millionen Euro, für das es bereits die Zustimmung der Aufsicht gibt. Das Institut werde an einer "Weiterentwicklung unserer Strategie für die Zeit nach 2024 arbeiten" betonte Knof. "Ziel ist es, mittelfristig unsere Kapitalkosten zu verdienen."