Das Unternehmen TerraE mit Sitz in Frankfurt am Main will eine Großserienproduktion für Lithium-Ionen-Zellen am Autostandort Deutschland aufbauen. Gründungsgesellschafter sind die BMZ Holding, ein Hersteller von industriellen Batteriemodulen, Dr. Ulrich Ehmes, ehemals CEO des Schweizer Batterieherstellers Leclanché SA, und Holger Gritzka, bislang Manager beim Anlagenbauer thyssenkrupp System Engineering, der auch die Geschäftsführung übernehmen wird.
Ziel ist es, schrittweise Fertigungskapazitäten von bis zu 34 Gigawattstunden im Jahr bis zum Jahr 2028 aufzubauen. Das Geschäftsmodell wird das einer "Foundry" sein, ähnlich der Praxis in der Halbleiterindustrie. Adressiert werden die Märkte Industrie und Elektromobilität mit verschiedenen Zellformaten. Die Finanzierung soll durch industrielle Partner sowie Finanzinvestoren sichergestellt werden. Gespräche mit Partnern in weiteren europäischen Ländern laufen. Wichtiger Bestandteil des Fertigungskonzeptes sind Ergebnisse, die im Rahmen des Projektes "Giga-LIB“ entwickelt wurden, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Im Forschungsprojekt Giga‐LIB wurde insbesondere der Aufbau einer Batteriezellproduktion erforscht. Das BMBF förderte das Projekt von 2015 bis 2017 mit insgesamt 5,2 Millionen Euro. Die Ergebnisse haben die Entwicklung eines Fertigungskonzepts für Batteriezellen ermöglicht.
Entsprechend freute sich Bundesforschungsministerin Johanna Wanka über die Gründung des Unternehmens: "Der erste Schritt für den Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland ist getan. Die Gründung der Firma TerraE zeigt, was eine nachhaltige Innovationspolitik bewirken kann. Besonders erfreulich ist, dass durch gezielte Forschung und gute Kooperation mit der Wirtschaft die Grundlage für diese Firmengründung geschaffen wurde. Wir werden die exzellente Batterieforschung in Deutschland weiter unterstützen und damit Impulse für den Ausbau der industriellen Produktion geben. So schafft Forschung Arbeitsplätze in Deutschland."