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29.05.2013 | Baukonstruktion | Schwerpunkt | Online-Artikel

Baumängel – Abdichtung meist größtes Problem

verfasst von: Annette Galinski

2 Min. Lesedauer

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Der Verband Privater Bauherren (VBP) hat in einer Befragung seiner rund 60 Regionalbüros festgestellt, dass für Bauherren durchschnittlich rund 24.200 Euro zusätzlich anfallen, wenn sie ihren Hausbau nicht von Beginn an vom versierten Sachverständigen betreuen lassen. Mangelnde Baukontrolle führt oft zu Bauschäden, die sich erst nach Jahren bemerkbar machen.

Die genannten Zusatzkosten sind durchschnittlich in vielen Fällen zur Beseitigung von Baumängeln, die durch Nachlässigkeit und mangelnde Baukontrolle entstanden sind, aufzubringen. Viele Bauherren vertrauen auf den Bauleiter des anbietenden Unternehmens, statt sich einen eignen und unabhängigen Sachverständigen zu nehmen. „Der Bauleiter aber steht im Dienste des Bauunternehmers – nicht des Bauherrn. Entsprechend gering ist sein Interesse, durch häufige Kontrollen den Bau zu verzögern. Viele kleine Mängel bleiben deshalb beim schlüsselfertigen Bauen unentdeckt und offenbaren sich erst nach Jahren – mitunter erst nach Ende der Gewährleistungsfrist“, so der VBP.

Abdichtung mangelhaft

Bei der aktuellen Umfrage unter den VPB-Sachverständigen rangiert das Problem der unsachgemäßen "Abdichtung" weit vorne. Dipl.-Ing. Carsten Clobes, Leiter des VPB-Regionalbüros Kassel, wird fast auf jeder Baustelle mit diesem Problem konfrontiert: "Oft merke ich das schon bei der Vertragsprüfung: Der Schlüsselfertiganbieter hat gar kein Baugrundgutachten vorgesehen. Ohne Baugrundgutachten kenne ich aber die Bodenverhältnisse nicht, und die sind entscheidend für die Planung und technische Ausführung des Kellers, also dafür, wie ich den Keller gegen Feuchtigkeit, vielleicht sogar drückendes Grundwasser schütze."

DIN 18195 Bauwerksabdichtung

Wie ein Bauwerk, vor allem Keller, Flachdächer und Balkone, abgedichtet werden muss, definiert die DIN 18195 "Bauwerksabdichtungen". Dabei gilt der Grundsatz: Die Abdichtung befindet sich immer auf Rohbauebene.

Am Gebäudesockel muss ein funktionsfähiger Übergang von der Bauwerksabdichtung der erdberührten Bauteile zum Feuchteschutz der aufgehenden Wand gefunden werden. Bei nicht unterkellerten Gebäuden ist zusätzlich die als Querschnittsabdichtung in der Außenwand fortgeführte Bodenplattenabdichtung anzuschließen. Für die drei verschiedenen Abdichtungsaufgaben

  • Schutz gegen das seitlich aus dem Boden einwirkende Wasser,

  • Schutz gegen Schlagregen und Spritzwasser sowie

  • Schutz gegen kapillar aufsteigende Bodenfeuchte

werden häufig verschiedene Abdichtungsstoffe und Schutzsysteme angewendet, die am Knotenpunkt des Sockels funktionsfähig dicht verbunden werden müssen. Diese ohnehin nicht einfache  Ausführung wird durch die je nach Geländegestaltung sehr stark variierende Intensität der Beanspruchung erschwert.

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