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03.08.2016 | Baustoffe | Schwerpunkt | Online-Artikel

Umweltfreundlicher Ökobeton

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Wissenschaftler der TU Graz haben einen Beton entwickelt, der in der Herstellung 30 Prozent weniger CO2 verursacht als Standardbeton. Seine Qualität wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Wissenschaftler des Instituts für Materialprüfung und Baustofftechnologie der TU Graz haben mit Partnern im Projekt "Öko2-Beton" ein Konzept für eine Betonzusammensetzung entwickelt, das allen Anforderungen an Beton für Fertigteile entspricht und gleichzeitig erheblich geringere Umweltwirkungen hat.

Erreicht wurde dies durch ein optimiertes Mischverhältnis von gezielt ausgewählten Feinststoffen und Bindemitteln im Beton. Vor allem Portlandzement, ein wesentlicher Bestandteil des Bindemittels von Beton, muss mit großem Energieaufwand bei 1.450 Grad Celsius gebrannt werden. Dabei werden beträchtliche Mengen an CO2 freigesetzt. Im Kapitel "Zement" des Springer-Fachbuchs "Dauerhaftigkeit von Beton" wird Portlandzement ausführlich besprochen.

Füller aus regional vorhandenen Gesteinen

Der Ansatz der Forscher lag daher auch darin, zumindest einen Teil des Portlandzements durch alternative und regional verfügbare Stoffe zu ersetzen. Sie mischten unter anderem sehr feine Gesteinsmehle als sogenannte Mikrofüller bei. So optimierten sie die Packungsdichte der Mischung. "Dadurch konnten wir weitere Füller aus Gesteinsmehl oder auch aufgemahlenen Hüttensand zugeben. Der große Vorteil ist: Die Füller lassen sich aus diversen, auch regional vorhandenen Gesteinen herstellen", erklärt Joachim Juhart von der TU Graz. Das reduziere die CO2-Belastung in der Betonherstellung. Im bereits erwähnten Kapitel "Zement" heißt es zu den Füllern: "Als Füller kommen alle Gesteinsmehle in Betracht, die DIN EN 12620 entsprechen." Wegen der Mahlkosten würden heute jedoch nur Mehle aus leicht mahlbaren Kalksteinen beziehungsweise Kreide verwendet.

Empfehlung der Redaktion

2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

Zement

Kurzer historischer Abriss. Chemische und mineralogische Zusammensetzung des Portlandzementklinkers. Zementtechnische Eigenschaften der Klinkermineralien. Rolle des Gipses als Erstarrungsregler. Charakteristik und Eigenschaften der Zementzumahlstoffe


Frühfestigkeit und die Erhärtungszeit stimmen

Bisherige Test- und Prüfergebnisse zeigen, dass sich der Öko2-Beton für Fertigteile genauso gut verarbeiten lässt wie Standardbeton. Und auch die Frühfestigkeit und die Erhärtungszeit sind gleich. Genauso die Optik. Nur Dabei verursacht der umweltfreundliche Beton bis zu 30 Prozent weniger CO2-Emissionen in der Herstellung und hat einen um bis zu 15 Prozent geringeren Primärenergiebedarf als Standardbeton mit gleichen Eigenschaften.


Nun wollen die Wissenschaftler noch nachweisen, dass die erforderlichen Feinstoffe tatsächlich auch regional verfügbar sind. Dafür werden sieben österreichische Fertigteilwerke prototypische Bauelemente aus Öko2-Beton herstellen – mit jeweils regional verfügbaren Gesteinsmehlen und weiteren Stoffen. Zudem soll gezeigt werden, dass der Ökobeton auch in Sachen Dauerhaftigkeit mithalten kann. 

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