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17.07.2012 | Bodenschutz | Schwerpunkt | Online-Artikel

7. Etappe: Nachhaltige ländliche Entwicklung

verfasst von: Günter Knackfuß

4 Min. Lesedauer

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Schwerpunkt der letzten Etappe war die nachhaltige ländliche Entwicklung in den Alpen. Insgesamt bieten die 94 EU-Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums mit ihren gezielten Investitionsmaßnahmen große Chancen.

Es besteht eine große Bandbreite an praktischer Hilfestellung für Maßnahmen vor Ort. Die vielfaltigen Optionen eröffnen den Interessenvertretern des ländlichen Raums zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung neuer Prozesse. Diese führen zu Vorteilen in der ländlichen Entwicklung und können die Produktion von innovativen Waren und Dienstleistungen des ländlichen Raums fördern. Wie die bisherige Erfahrung zeigt, eignet sich besonders das Leader-Konzept sehr gut zur Förderung von Innovationen. Dabei scheint es ebenfalls sehr wichtig zu sein, die Verbindungen zwischen ländlichen und städtischen Gebieten zu stärken. Denn eine nachhaltige Entwicklung erfordert einen übergreifenden Ansatz.

Ziel der Etappe ist der höchste asphaltiert erreichbare Punkt der Chartreuse, gelegen am Fuss des Charmant Som mit 1.867 m Höhe. Der besonders grüne Regionalpark Chartreuse zwischen Chambéry und Grenoble wird vom kleinsten Voralpen-Massiv gebildet. Vom Charmant Som hat man trotz teilweiser Wolkenbildung eine sehr weite Aussicht - vor allem nach Süden Richtung Vercors und über die Chartreuse hinweg. Ins Auge fallen die schneebedeckten Belledonne-Gipfel und der Alpen-Hauptkamm. Die naheliegende markante Spitze des La Pinea und der benachbarte höchste Chartreuse Gipfel, die Chamechaude. Große Seen und unzählige Teiche vervollständigen in den Rhone-Alpen ein Landschaftsmosaik.

Darüber hinaus zeichnet sich Rhône-Alpes durch die große Anzahl von Naturschutzgebieten aus. Insgesamt gibt es 39 Naturreservate, zwei Nationalparks und sechs regionale Naturparks. Diese in Frankreich einzigartige Konzentration verleiht der Region eine Natur, die ideale Voraussetzungen für die Beobachtung von Fauna und Flora bietet.

Wasser in allen Variationen spielt in der Natur dieser Region eine ganz besondere Rolle: Schnee und Gletscher, Ströme und Flüsse, sowie Seen und Teiche. Zu Rhône-Alpes gehören drei der fünf großen Seegewässer Frankreichs (Genfer See, die Seen von Bourget und Annecy); weiterhin führen durch die Region insgesamt 7.000 km Flussläufe.

Zum Thema der nachhaltigen ländlichen Entwicklung in den französischen Alpen haben inzwischen "Offene Höfe" einen hohen Stellenwert. Diese erfordern gute Beziehungen zwischen den Akteuren des ländlichen Raums. Die Franzosen verfügen heute über interessante Erfahrungen in Bezug auf innovative Initiativen zur Neuausrichtung der Landwirtschaft auf ein größere Breite und eine größere Anzahl von Branchen. Die Original-CTE-Modelle wurden nach und nach aktualisiert. Im Zeitraum 2007 bis 2013 unterstützen ausgewählte Leader-Projekte die Entwicklung der Landwirtschaft, die auch Umwelt- und Sozialschwerpunkte umfassen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist das „Netzwerk der offenen Hofe“ (Reseau des fermes ouvertes). Dieses erfolgreiche Konzept, das in der Dordogne begann und von der Perigord LAG unterstützt wird, hilft den Landwirten bei der Information der Dorfbewohner über die Entwicklung des ländlichen Raums. Insgesamt fließen zwar nicht unwesentliche finanzielle EU-Mittel in die Länder der Alpenkonvention – aber die erreichten Ergebnisse zur Sicherung und Weiterentwicklung diese einzigartigen Lebensraumes können sich in jedem Falle mit anderen EU-Projekten messen.

Fazit zur "Superalp 2012"

LIFE, das Finanzierungsinstrument für die Umwelt, wurde 1992 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und ist eines der Flaggschiffe der EU-Umweltpolitik. LIFE leistet einen Beitrag zur Umsetzung, Entwicklung und Verbesserung der gemeinschaftlichen Umweltpolitik und -gesetzgebung sowie zur Berücksichtigung von Umweltaspekten auf anderen EU-Politikfeldern. Das Programm unterstützt die Entwicklung neuer Lösungen für Umweltprobleme, denen sich die EU gegenüber sieht, und arbeitet an der Umsetzung der im 6. Umweltaktionsprogramm festgelegten Gemeinschaftspolitik. Über LIFE-Umwelt werden innovative ökologische Demonstrationsvorhaben in der Europäischen Union und in den Beitrittsländern kofinanziert. Das Ziel von LIFE-Umwelt ist es, die Lücke zwischen den Ergebnissen aus Forschung und Entwicklung und ihrer breiten Anwendung zu schließen. Dabei wird auf die Verbreitung der Ergebnisse besonderes Gewicht gelegt. Fünf Bereiche sind auch nach 20 Jahren weiterhin förderungsfähig: Entwicklung und Planung der Flächennutzung, Wasserbewirtschaftung, Verringerung der Umweltauswirkungen wirtschaftlicher Tätigkeiten, Abfallwirtschaft und Verringerung der Umweltauswirkungen von Produkten durch eine integrierte Produktpolitik.

Als weiteres Projekt hinsichtlich der Förderung von Innovationen und Wissenstransfer im ländlichen Raum, wurde von der EU das Projekt RAPIDO (Rural Areas - People - Innovative Development) aufgesetzt . Sandra Naumann und Andreas Frangenberg beschäftigen sich in Ihrem Beitrag RAPIDO - Ein Forschungsbeitrag zur innovativen ländlichen Entwicklung in der EU mit den Ergebnissen. Dazu werden Best Practice Beispiele vorgestellt.

1. Etappe: Süßwasserfeuchtgebiet Zelenci und Wurzenpass
2. Etappe: Schutz des Bergwaldes, Renaturierungsmaßnahmen und eine erfolgreiche Grünbrücke
3. Etappe: Das LIFE Projekt „Lebensader Obere Drau“
4. Etappe: Braunbären in den Alpen und umweltverträglicher Tourismus
5. Etappe: Berglandwirtschaft und Feuchtgebiete in den Rätischen Alpen
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