2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Charisma, grammar of schooling und Steuerungsprobleme des Bildungssystems — Pestalozzi und sein Institut in Yverdon
verfasst von : Daniel Tröhler
Erschienen in: Pädagogische Organisationsforschung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Am Ende seines langen Lebens schrieb Pestalozzi einmal mehr eine Autobiographie, die er weit weniger als seine früheren Versuche dem Lebensschicksal Jesu anzugleichen suchte, sondern in der er selbstkritisch und teilweise resigniert Rückschau hielt. Hatten seine früheren autobiographischen Skizzen zu Beginn der Helvetik, also der Zeit nach 1798, dem Nachweis gegolten, sein entbehrungsreiches Leben voller Leiden hätte ihn zur Entdeckung der „Methode“ geführt, die zum Wohl aller Menschen gereiche, so verzichtete er zwar in seiner Altersautobiographie nicht auf den Zusammenhang von Biographie und pädagogischem Werk, formulierte diesen aber wesentlich vorsichtiger. Seinen kometenhaften Aufstieg, der seinen Anfang in der Zeit der Helvetik nahm und der ihn zum berühmtesten Pädagogen jener Zeit machte — seine Institute in Burgdorf und dann vor allem in Yverdon wurden zu Wallfahrtsorten von Schulreformern, ‚Menschenfreunden‘ und ambitionierten Nationalbildnern aller Provenienzen — beschreibt er in dieser Autobiographie erstaunlich bitter: „Ich bin der helvetischen Regierung für ihre Sorgfalt fir mich und für ihr Zutrauen herzlichen Dank schuldig; aber sie hatte in ihrer diessfälligen Gunstbezeugung so Unrecht, als ich in der Annahme derselben“ (Pestalozzi 1826/1976, 250).