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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Corona: Eine epochale Herausforderung

verfasst von : Ricardo Gómez Pomeri

Erschienen in: Die Corona-Zumutung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Wie konnte ein winziges Virus eine derartige gesellschaftliche Disruption auslösen, wie wir sie in der Nachkriegszeit nicht mehr erlebt hatten? Die allgemeine Annäherungsantwort, die in den nächsten Kapiteln auszubuchstabieren sein wird, lautet in vier Teilen wie folgt: Erstens, ein komplexes Problem – die Coronapandemie – traf urplötzlich und mit voller Wucht auf eine komplexe Gesellschaft, die der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wenige immunologische, pharmazeutische und strukturelle Barrieren entgegenstellen konnte. Zweitens, jeder Mensch ist anders, reagiert anders auf Risiken, empfindet denselben Zustand unterschiedlich, interpretiert die Welt um sich herum anders, geht anders mit Betroffenheit um; der Mensch ist aber auch ein soziales Wesen, das Verhalten eines jeden Menschen wird vom Verhalten ihrer Mitmenschen beeinflusst, jeder Mensch orientiert sich am Verhalten Anderer, insbesondere von „Gleichgesinnten“, als soziales Wesen ist jeder Mensch auf Kontakte, Beziehungen und Gruppenbindungen zu anderen Menschen angewiesen

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Fußnoten
1
Omikron hat das Bild verändert, weil er zwar noch ansteckender als ältere Varianten ist, dafür verläuft die Erkrankung meistens milder.
 
2
Es handelt sich um eine Abwandlung des Zitats des Historikers Andreas Rödder, das am Anfang des Kapitels 7 dieses Buches wiedergegeben ist.
 
3
Siehe Höffe (2009).
 
4
Der britische Philosoph John Stuart Mill hat den mündigen, selbstbestimmten Menschen als „aktiven Staatsbürger“ definiert.
 
5
Der Begriff „system of problems“ geht zurück auf Ackoff (1974).
 
6
siehe Fukuyama (2020). Das Konzept der staatlichen Kapazität hatte er bereits in Fukuyama (2004) entwickelt.
 
7
Im deutschen Sprachgebrauch wird „Democratic Governance“ oft als „demokratische Regierungsführung“ übersetzt. Der deutsche Begriff ist aber missverständlich. Er suggeriert, dass es nur um das Handeln des Staates geht. Dagegen stellt der englische Begriff auf die Interaktion zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren ab.
 
8
Siehe Martinsen (2024).
 
9
Sprenger (1998, S. 190).
 
10
Ebenda, S. 110
 
11
Ebenda, S. 111.
 
12
Siehe Rein and Schön (1986 und 1996); Schaap and van Twist (1999); Sprenger (1998).
 
13
Siehe Sprenger (1998, S. 121).
 
14
Ein oft zitiertes Beispiel ist die internationale Finanzkrise von 2008 und 2009. Die davor gemachten Wirtschaftsprognosen für die Jahre 2008 und 2009 waren durchweg optimistisch. Ganz wenige Experten haben die Implosion der Finanzmarkt 2008 vorhergesagt, und auch nicht deren genauen Verlauf. Dieselben Ökonomen erklären heute rückblickend die Finanzkrise 2008 ganz so, als wäre sie selbstredend gewesen: Immobilienblase in den USA, Ausfall von Kreditrückzahlungen, Bündelung von Kreditrisiken, Spekulationen mit Kreditderivaten, fahrlässige Rating-Agenturen, Ausweitung der Geldmenge, lasche Eigenkapitalvorschriften und so weiter. Die mit diesen Stichworten konstruierten Narrativen erwecken den Eindruck: Ökonomen haben es immer gewusst, ja sogar immer richtig vorhergesagt. Siehe Dobelli (2011, S. 57ff.).
 
15
Die Kontrollillusion geht auf die Harvards Psychologin Ellen Langer zurück. Siehe Langer (1975). Eine einfache Darstellung findet sich ebenfalls in Dobelli (2011, S. 65ff.).
 
16
Wie bereits erwähnt, ist dieses Phänomen in den letzten Jahrzehnten im Zusammenhang mit der Wirtschaftspolitik ausführlich diskutiert worden, vor allem nach der internationalen Finanzkrise, als die Notenbanken mit der Überflutung der Finanzmärkte mit billigem Geld glaubten, die Weltwirtschaft stabilisieren zu könne. Für manche Experten und Beobachter ist ein klassischer Fall von Kontrollillusion, dass die Notenbanker glauben, ein hochkomplexes System wie die Weltwirtschaft unter Kontrolle zu haben, indem sie mit einigen wenigen „Placebo-Knöpfen“ hantieren. Auch wenn sich die Weltwirtschaft nach der internationalen Finanzkrise relativ rasch wieder erholte, muss das nicht heißen, dass sie es wegen der Notenbankpolitik getan hat. Siehe beispielsweise Christopher Mayer (2001). Mayer verdeutlicht die Bedeutung der Kontrollillusion mit folgender Geschichte, die mit Varianten immer wieder erzählt wird: „Every day at noon a man shows up at a street corner with a green flag and a bugle. Every day he waves the flag and blows a few notes on the bugle. Then he goes away. A police officer notices this man’s behavior and after several days is finally overwhelmed with curiosity. He approaches the man and asks, ‚What the heck are you doing?‘ The man replies, ‚Keeping away the giraffes‘. ‚But there are no giraffes around here‘, the officer answers back. “Then I’m doin’ a good job, ain’t I?”
 
17
Siehe Bono (1996).
 
Metadaten
Titel
Corona: Eine epochale Herausforderung
verfasst von
Ricardo Gómez Pomeri
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38435-7_2