Ungefähr 500 ml Luft atmet ein gesunder Erwachsener mit einem Atemzug ein und aus, zehn bis 20 Mal in der Minute. Wenn die Atmung jedoch versagt, helfen Beatmungsgeräte bei der Atemarbeit – solange, bis sich Lunge und Atemmuskulatur soweit regeneriert haben, dass der Patient wieder eigenständig atmen kann. Vielerorts fehlen im Zuge der Corona-Pandemie jedoch Beatmungsplätze für schwer erkrankte Patienten. Zahlreiche Forscher und Entwickler arbeiten deshalb an Konzepten etwa für einfache Do-it-yourself-Beatmungsgeräte, medizintechnikferne Unternehmen wiederum wagen den Einstieg in die Serienproduktion von Beatmungstechnik. Die künstliche Beatmung von Patienten ist allerdings kompliziert. Neben medizinischer Fachkenntnis erfordert sie ein komplexes Zusammenspiel von Gerätekomponenten, Regelungstechnik und Beatmungssteuerung. Unser Themenschwerpunkt gibt einen Überblick über den Aufbau von Langzeit-Beatmungsgeräten, die Automatisierung der Beatmung, Atemmesstechnik sowie zum Marktzugang für medizintechnische Produkte.
Weitere Fachliteratur und Beiträge zu dem Thema:
2017 | OriginalPaper | Buchkapitel
Langzeitbeatmungsgeräte
Die Beatmungstherapie verfolgt primär das Ziel, die Atemarbeit des Patienten zu unterstützen oder zu ersetzen und so einen effizienten Gasaustausch zu gewährleisten. In diesem Kapitel werden zunächst die Aufgaben des Beatmungsgerätes und Ziele der Beatmung sowie die Funktion und Komponenten eines Langzeitbeatmungsgerätes beschrieben, es geht auf die verschiedenen Beatmungsverfahren ein und widmet sich abschließend den Beatmungszusätzen und Sonderfunktionen sowie der Patientenüberwachung und den Entwöhnungsstrategien.
2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Life Science
In vielen Bereichen der Biologie und Medizin ist der Einsatz von gasanalytischen Methoden von großer Bedeutung. Mit Hilfe dieser technischen Möglichkeiten lassen sich wichtige Rückschlüsse über den Stoffwechsel, die Atmung und auch über Krankheiten ableiten.
2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Marktzugang in der Medizintechnik
Die Herausforderungen im Marktzugang für Medizintechnik, definiert als die Zulassung und die Erstattung durch die GKV in angemessener Höhe, nehmen stetig zu. Zum einen sieht die neue EU-Regulierung der Zulassung erhöhte Anforderungen an den Nachweis des Nutzens und der Sicherheit von Medizinprodukten vor. Zum anderen sind die Regelungen des GKV-Zugangs, auch im Vergleich zu Arzneimitteln, differenzierter. Ein professionelles Market Access Management ist daher auch für kleine und mittelständische Medizintechnikunternehmen unabdingbar, um mit ihren Produkten eine schnelle Marktdurchdringung zu angemessenen Preisen zu erzielen.
2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Medizintechnik
Der technische Gegenstand der Medizintechnik sind Medizinprodukte: Geräte, Instrumente, Apparate, die zur Erkennung (Diagnostik), Verhütung (Prävention), Überwachung (Monitoring) und Behandlung (Therapie) von Erkrankungen sowie zur Gesundheitsfürsorge dienen. (EU-Medizinprodukterichtlinie, 1993). Medizintechnische Geräte sind mechatronische Systeme. Sie bestehen aus Mechanik-Elektronik-Informatik-Komponenten und arbeiten mit Sensorik-Aktorik-Funktionselementen.
01.12.2011 | Originalarbeiten
Von der Beatmungstechnik über Atemgasmonitoring zu Aerosolmessung
Um die Sicherheit für den Patienten im klinischen Alltag zu erhöhen, müssen Beatmungsgeräte an Modellen getestet werden. Im Zuge eines geförderten Forschungsprojektes „Stärkung des Kompetenzbereiches Beatmungstechnik mit Schwerpunkt Hochfrequenzbeatmung“ (MA27-Projekt 04-06) wurde unter anderem ein aktiver Lungensimulator entwickelt. Dieser dient dazu, verschiedene Beatmungsmethoden zu testen und die Auswirkungen von einstellbaren Parametern anschaulich und messbar zu machen.
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