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2011 | Buch

Corporate Social Responsibility in kommunalen Unternehmen

Wirtschaftliche Betätigung zwischen öffentlichem Auftrag und gesellschaftlicher Verantwortung

herausgegeben von: Berit Sandberg, Klaus Lederer

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung – Corporate Social Responsibility (CSR) als Gegenstand der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre

Einführung – Corporate Social Responsibility (CSR) als Gegenstand der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Verantwortung – der Begriff öffnet ein weites semantisches Feld. Er berührt u. a. die Frage, welche Rollen und welche Rechte und Pflichten gesellschaftlichen Akteuren zugewiesen werden. Corporate Social Responsibility (CSR) wird im Allgemeinen als Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen interpretiert. Damit ist die Feststellung wie auch die Erwartung verbunden, dass sich Unternehmen an der Lösung gesellschaftlicher Problemlagen beteiligen.
Berit Sandberg

CSR als Governance-Problem

Frontmatter
Kommunalunternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung – CSR als Element der Re-Politisierung und Demokratisierung der Kommunalwirtschaft
Zusammenfassung
Corporate Social Responsibility, mit der Europäischen Kommission verstanden als ein Konzept für Wirtschaftsunternehmen zur Integration gesellschaftlicher und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in ihre Interaktion mit ihren Stakeholdern auf freiwilliger Basis,1 zielt auf umfassende Berücksichtigung gesellschaftlicher Auswirkungen beim unternehmerischen Handeln. Insoweit ist der CSR-Ansatz eine Reaktion auf einen in den 1970er bis 1990er Jahren herrschenden Zeitgeist, der die nützlichste Wirkung wirtschaftlicher Unternehmungen für das Gemeinweisen in der ausschließlichen Fixierung auf die Gewinnmaximierung, auf die Formalzielerfüllung, gesehen hat – ohne Rücksichtnahme auf gesellschaftliche, soziale, ökologische Folgen.2 Corporate Social Responsibility sollte also solchen Unternehmen die Beachtung der gesellschaftli- chen Konsequenzen ihres Handelns zur Selbstverpflichtung erheben, die – dem zwingenden Interesse ihrer Kapitalgeber folgend – permanent alles unternehmen müssen, um die Kostenstrukturen ihrer Waren- und Dienstleistungsproduktion im internationalen Vergleich der Anbieter zu optimieren und ihre Wertschöpfungsketten in Bezug auf den Renditeoutput zu reorganisieren.
Klaus Lederer
Öffentliche Wirtschaft und Bürgergesellschaft
Zusammenfassung
Öffentliche Aufgaben sind in der deutschen Verwaltungsgeschichte schon immer von einer Vielzahl öffentlicher und nicht-öffentlicher Organisationen wahrgenommen worden. In den letzten Jahren hat sich diese Tendenz verstärkt und zu einer weiteren Ausdifferenzierung des öffentlichen Sektors geführt. Auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips ist die Arbeitsteilung zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erheblich verändert worden. Als konzeptioneller Bezugsrahmen zur Analyse dieser Entwicklungen hat sich das Gewährleistungsmodell herauskristallisiert. Das heißt, der Staat oder die Kommune stellt die Erfüllung eines bestimmten Angebots an öffentlichen Aufgaben sicher (über das politisch zu entscheiden ist), ohne dass diese Aufgaben notwendigerweise von öffentlichen Institutionen erbracht werden müssen. Damit steigen die Anforderungen an die Steuerungsfähigkeit von Politik und Verwaltung, weil sie bei der Erledigung bestimmter Aufgaben verstärkt mit Dritten kooperieren müssen. Dabei sind in zunehmendem Maße unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen und ggf. auszugleichen. Das bedeutet, dass Politik und Verwaltung heutzutage andere Rollen als im traditionellen politisch-administrativen Handeln zu übernehmen und zum Teil gänzlich andere Aufgaben als im Zeitalter des traditionellen Ordnungs- und Obrigkeitsstaates wahrzunehmen haben, in dem es nahezu ausschließlich um Rechtsetzung und Rechtsanwendung ging.
Manfred Röber
Kommunale Unternehmen der Zukunft – Corporate Social Responsibility, öffentliche Unternehmen und die aktuelle Debatte um Rekommunalisierungen
Zusammenfassung
Nach fast zwei Jahrzehnten, die stark von Privatisierungen kommunaler Unternehmen und Einrichtungen geprägt waren, ist in jüngerer Zeit eine gegenteilige Entwicklung festzustellen: Städte und Gemeinden diskutieren zunehmend darüber, zuvor privatisierte Dienstleistungen wieder stärker an die Kommunen zu binden. Forderungen nach Rekommunalisierungen bleiben dabei keine utopischen Maximalforderungen von Privatisierungsgegnern, sondern sie werden, wie die Beispiele des neugegründeten kommunalen Energieversorgungsunternehmens „Hamburg Energie“ oder die Rekommunalisierung der Abfallwirtschaft in Nordrhein-Westfalen belegen, durchaus zu realisierbaren Vorhaben der Kommunalpolitik. Zudem sind die zahlreichen Veranstaltungen zum Thema Ausdruck des wachsenden Interesses von Politik und Wissenschaft an der Thematik.
Matthias Naumann
Corporate Social Responsibility (CSR) als Aufgabe öffentlicher Unternehmen? – Betrachtungen aus ökonomischer und haushaltsrechtlicher Sicht
Zusammenfassung
Öffentliche (kommunale) Unternehmen1 haben eine Instrumentalfunktion. Sie haben die Aufgabe, einen Beitrag zur Realisierung gesellschaftlicher Ziele zu leisten.
Jens Harms

Die strategische Dimension von CSR

Frontmatter
Strategische Verankerung von CSR in kommunalen Unternehmen
Zusammenfassung
Ein beliebiges Beispiel. Der finnische Mobilfunkhersteller Nokia1 beschloss Anfang 2008, seinen Standort Bochum aufzugeben und seine Fertigung von dort nach Rumänien zu verlagern. Eigentlich ein normaler Vorgang und soweit nicht zu beanstanden. Denn dass Nokia als ein weltweit agierendes Unternehmen in einer Branche mit hoher Wettbewerbsintensität konstant seine Standorte auf ihre Produktionskosten hin analysiert und dabei auch das Recht haben muss, dauerhaft unrentable Standorte zu schließen, ist unstreitig.
Lothar Kramm
Besonderheiten von Corporate Social Responsibility in öffentlichen Unternehmen am Beispiel der Berliner Stadtreinigung (BSR)
Zusammenfassung
Corporate Social Responsibility (CSR) und die darunter verstandene Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen ist, wie bereits 2001 im Grünbuch der Europäischen Union festgestellt wird, nicht nur ein Konzept für private, sondern auch für öffentliche Unternehmen Ungeachtet dieser Beurteilung treten öffentliche Unternehmen in der Diskussion um gesellschaftliche Verantwortung aber bisher kaum oder gar nicht in Erscheinung. So zeigt die Durchsicht der aktuellen CSR-Literatur, dass sich die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Themenfeldes weitgehend auf die Untersuchung des privatwirtschaftlichen Raums beschränkt. Eine fundierte Betrachtung gesellschaftlicher Verantwortung von öffentlichen Unternehmen – vor allem unter dem Begriff CSR – sucht man in der Fachliteratur vergebens. Dabei scheint das Thema im Alltag vieler öffentlicher Unternehmen eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen, wie eine erkennbare Zunahme der Nachhaltigkeitsberichterstattung5 – z. B. der Stadtreinigung Hamburg, der Berliner Stadtreinigung oder der Kommunalen Wasserwerke Leipzig – vermuten lässt.
Florian Anthes
CSR-Politik zwischen öffentlichem Auftrag und Stakeholder-Erwartungen – Eine empirische Studie zum Selbstverständnis öffentlicher Unternehmen
Zusammenfassung
„The social responsibility of business is to increase its profits“1 – eine berühmte These, die sich für öffentliche Unternehmen allein mit dem Argument Sachzieldominanz leicht entkräften lässt. Dennoch ist die Frage nach Inhalt und Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung im öffentlichen Sektor nur auf den ersten Blick trivial.
Berit Sandberg
Fünf Thesen zur strategischen Einbettung von CSR in das Unternehmen am Beispiel der degewo
Zusammenfassung
Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) ist vor allem aufgrund der Globalisierung und der damit einher gehenden Probleme populär geworden. Doch auch oder gerade für regional agierende und kommunale Unternehmen ist die gesellschaftliche Verantwortung seit jeher ein wichtiges Thema.
Frank Bielka, Anja Schwerk
Corporate Social Responsibility in der Daseinsvorsorge: die europäische Dimension
Zusammenfassung
In den vergangenen 20 Jahren war in der Europäischen Union in Bezug auf die Daseinsvorsorge ein klarer Trend dominant: der Staat sollte nicht mehr als Produzent von Leistungen der Daseinsvorsorge auftreten, sondern sich auf seine Rolle als Garant oder „Gewährleister“ beschränken. Unabhängig von der Frage, ob dies nun der richtige Weg zu mehr Wirtschaftswachstum, sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit ist, hat dieser Ansatz breite Wirkung entfaltet. Damit sind die „Services of General Interest“1, zu denen auch die „wirtschaftlichen Dienstleistungen im allgemeinen Interesse“ zählen, stark unter Legitimationsdruck geraten. Dabei sind gerade die Daseinsvorsorgeleistungen – von der Stadtreinigung, Wasserversorgung und Nahverkehr über die Energiewirtschaft und Telekommunikation bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk – so selbstverständlich, dass nur ihr Fehlen oder ihre mangelhafte Leistung zur Nachricht wird.2 Auf der anderen Seite haben es gerade die Unternehmen, die nunmehr in vielen Fällen die Daseinsvorsorge als Teil der Privatwirtschaft erbringen, verstanden, ihre Tätigkeit in einem sehr hellen Licht erscheinen zu lassen. Gleichzeitig wurden politische Argumente gegenüber behaupteten oder realen Effizienzgewinnen im Konzept des Gewährleistungsstaates geschwächt. Nicht mehr der direkte Eingriff, die direkte Kontrolle zentraler Leistungen des Gemeinwesens war ein Grund für eine öffentliche Erbringung der Daseinsvorsorge, es musste auch noch zusätzlicher Nutzen erbracht warden.
Ralf Resch

CSR im Kerngeschäft

Frontmatter
Von CSR zu Corporate Sustainability
Zusammenfassung
Sowohl der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) als auch unternehmerische Nachhaltigkeit (engl. Corporate Sustainability) werden sehr uneinheitlich verwendet. Dementsprechend herrscht häufig Verwirrung über die Bedeutung dieser Ansätze. Ist Corporate Social Responsibility„an essential ingrediens for the survival of any organisation“1 oder eher eine ethisch motivierte Luxusaktivität in wirtschaftlich guten Zeiten? So reicht das Verständnis von ethisch motivierten, gar altruistischen Handlungen der Unternehmensleitung bis zu geschäftsdienlichen Maßnahmen zur Sicherung der Legitimation des Unternehmens. Im Folgenden werden die Ursprünge und zentralen Intentionen von CSR und unternehmerischer Nachhaltigkeit erläutert.
Stefan Schaltegger
Klimaschutz in kommunalen Unternehmen – Umgang mit den Erwartungen an ein öffentliches Unternehmen am Beispiel der Stadtreinigung Hamburg
Zusammenfassung
Für die nachhaltige Entwicklung einer Stadt ist vor dem Hintergrund des heutigen Wissens eine vorausschauende Klimapolitik unerlässlich. Um der Herausforderung, dem Klimawandel aktiv zu begegnen, etwas entgegen zu setzen, hat der Hamburger Senat in 2007 ein Hamburger Klimaschutzkonzept beschlossen, welches jährlich fortgeschrieben wird. Die aktuelle dritte Fortschreibung1 umfasst ca. 400 konkrete Einzelmaßnahmen, durch deren Umsetzung die CO2- Emissionen der Stadt in naher Zukunft reduziert werden sollen. Durch Bemühungen in der Zeit von 1990 bis 2006 konnten die CO2-Emissionen der Stadt von 20,73 Mio. t in 1990 auf 17,34 Mio. t in 2008 reduziert werden. Für 2012 sind 16 Mio. t, für 2020 12 Mio. t und für 2050 4 Mio. t CO2-Emissionen als Zielwerte definiert.
Stefan Lübben
Europarechtliche Aspekte von CSR in der öffentlichen Wirtschaft – Beihilfe- und Vergaberecht
Zusammenfassung
Bereits im Jahre 2001 hat die Europäische Kommission das Grünbuch „Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen“2 veröffentlicht. Auch zehn Jahre später hat die Thematik nicht an Aktualität und Dringlichkeit verloren. Im Gegenteil: die Beschäftigung mit der europäischen Perspektive für Corporate Social Responsibility (CSR) in der öffentlichen Wirtschaft ist heute bedeutender als je zuvor.
Hinnerk Gölnitz
(Corporate) Social Responsibility der öffentlichen Beschaffung – Konzeptionelle Überlegungen und empirische Erkenntnisse
Zusammenfassung
Corporate Social Responsibility (CSR) ist kein abschließend definierter Begriff. Semantisch stellt sie die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung dar, welche sich den meisten Definitionen (z. B. dem Grünbuch der Europäischen Kommission 2001) insbesondere auf Sozial- und Umweltbelange und dabei auf über gesetzliche Mindestanforderungen hinausgehende Elemente bezieht. Sie weist insofern durchaus eine Überdeckung mit dem Nachhaltigkeitsbegriff auf, welchem in der Regel eine soziale, ökologische und wirtschaftliche Dimension zugesprochen wird. Während das Nachhaltigkeitskonzept alle drei Dimensionen gleichberechtigt und gleichwertig behandelt, bezieht sich CSR primär auf die Dimensionen Ökologie und Soziales.
Michael Eßig, Thu Ha Vu Thi
Die Rolle der Arbeitnehmervertretung im Nachhaltigkeitsmanagement kommunaler Unternehmen
Zusammenfassung
Kommunale Unternehmen sind in Deutschland nur zur Erfüllung eines öffentlichen Zwecks zulässig. Dieser Zweck besteht in Gemeinwohlbelangen, in der Verfolgung des sozialen Zusammenhalts und der Interessen der Gesellschaft insgesamt. Mit zunehmender Bedeutung von Nachhaltigkeit wird diese immer häufiger als Bestandteil des Gemeinwohls aufgefasst. Allerdings ist die inhaltliche Ausgestaltung des Gemeinwohls nicht festgelegt, sondern muss im Pluralismus der kommunalen Politik in ständiger Auseinandersetzung mit den verschiedenen Interessen (neu) definiert werden. Auch die nachhaltige Unternehmensführung, CSR, ist nicht eindeutig definiert, sondern wird je nach Akteur und dessen Interessenlage unterschiedlich ausgefüllt. Im Allgemeinen steht CSR für eine freiwillige Unternehmensstrategie, die auf eine nachhaltige, langfristig orientierte Unternehmensentwicklung abstellt und auf dem Drei-Säulen-Modell von John Elkington basiert, das neben ökonomischen auch soziale und ökologische Ziele aufeinander abgestimmt verfolgt. Die integrative Betrachtung aller drei Zieldimensionen, die die Inhalte und Ziele von CSR ergeben, fällt bei verschiedenen Akteuren jedoch unterschiedlich aus.
Katrin Vitols
Verantwortung Compliance – Integrität als Bestandteil gesellschaftlicher Verantwortung
Zusammenfassung
In der klassischen Betriebswirtschaftsliteratur wird man den Begriff Compliance vergeblich suchen. Dennoch ist Compliance, unabhängig von der jeweiligen Begriffsauffassung und entsprechenden Umsetzung, nicht Trend, sondern im vergangenen Jahrzehnt zu einer zentralen Aufgabe der Unternehmenssteuerung, -führung und -überwachung geworden (Corporate Governance).
Annette Kleinfeld, Anke Kettler

Corporate Citizenship

Frontmatter
Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Corporate Citizenship in kommunalen Unternehmen
Zusammenfassung
Kommunale Unternehmen werden gegründet, um einen öffentlichen Zweck zu erfüllen. Daher engagieren sie sich für Soziales schon aus der historischen Entwicklung heraus, erst in neuerer Zeit auch aus strategischen Gründen.
Kay Krüger
Stadtwerke als „gute Bürger“
Zusammenfassung
„Corporate Social Responsibility“ (CSR) – die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung – schien über längere Zeit eher mit Blick auf die Privatwirtschaft diskutiert zu werden. Dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) oblag es, erstmals in einer Veröffentlichung die Verbindung von CSR beziehungsweise „Corporate Citizenship“ zu öffentlichen Unternehmen herzustellen. Insbesondere Stadtwerke seien ein „good corporate citizen“ par excellence.
Thomas Schönberg, Tom Jost
Corporate Foundations – Die Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe
Zusammenfassung
Umweltskandale und platzende Finanzmarktblasen stellen die Fixierung von Unternehmen auf Profitmaximierung in Frage. Der gesellschaftliche Druck auf Unternehmen wächst; Aktionäre, Gesellschafter, Mitarbeiter und Verbraucher fordern Nachhaltigkeit und die Übernahme von Verantwortung in sozialen, ökologischen und ökonomischen Belangen bezogen auf Gesellschaft und Umwelt.
Ines Blunck
Wirkungen von Sponsoring kommunaler Energiedienstleister
Zusammenfassung
Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein relativ junger und zuletzt stark in Mode gekommener Begriff. Sofern bestimmte Voraussetzungen gelten, kann Sponsoring Teil des CSR-Konzeptes eines Unternehmens oder einer Organisation sein.
Nicole Warthun, Birgit Jammes

CSR als Aufgabe für die Unternehmenssteuerung und -kommunikation

Frontmatter
CSR-Controlling
Zusammenfassung
Während der erwerbswirtschaftliche Bereich teilweise den Eindruck vermittelt als sei gesellschaftliche Verantwortung im Allgemeinen und CSR im Besonderen ein wieder- oder neu entdecktes Thema, gelten kommunale Unternehmen traditionell als sachzieldominierte Unternehmen, die im Sinne der Instrumentalthese von Theo Thiemeyer, Instrumente ihrer Träger zur Verwirklichung öffentlicher Aufgaben sind. Etwas moderner ausgedrückt: Sie erbringen Dienstleistungen von allgemeinem (wirtschaftlichem) Interesse. Der Gemeinwohlbeitrag ist dabei nicht nur auf die Gewinnverwendungsseite beschränkt, sondern kann sich auch auf die Gewinnentstehungsseite beziehen. Die umweltpolitische Instrumentalfunktion fordert von öffentlichen Unternehmen nicht nur, dass sie erstens eine Vorreiterrolle bei der Reduktion ihrer eigenen Ungüterproduktion einnehmen, sondern zweitens auch, dass sie einen Beitrag zur Verringerung der Ungüterproduktion anderer Wirtschaftssubjekte leisten. Während erstere Verpflichtung sich in einer entsprechenden Angebots-, Beschaffungs- und Investitionspolitik sowie einer entsprechenden Gestaltung des Produktionsprozesses niederschlägt, erfordert die zweite Verpflichtung den Aufbau von umweltschutzbezogenen Beratungsstellen oder eine umweltpolitische Tarifgestaltung in Form von verbrauchsabhängigen Tarifmodellen, die Anreize zum Energie- oder Wassersparen setzen.
Dorothea Greiling, Daniela Ther
Lokale Expertise als ungenutzte Ressource im CSRProzess öffentlicher Unternehmen
Zusammenfassung
Geht es bei Corporate Social Responsibility (CSR) um ein Unternehmenskonzept, in welchem auf freiwilliger Basis Umwelt- und soziale Belange integriert werden, wird in diesem Beitrag nicht in erster Linie auf Nachhaltigkeit (Umwelt und Soziales) abgestellt, sondern im Wesentlichen auf die Wechselbeziehung von (kommunalen) Unternehmen mit deren Stakeholdern.
Thomas Kluge, Engelbert Schramm
CSR-Reporting für kommunale Unternehmen – Instrumente, Chancen und Anknüpfungspunkte
Zusammenfassung
Viele Unternehmen der Privatwirtschaft veröffentlichen CSR-Berichte. CSRReporting stellt jedoch auch für kommunale Unternehmen eine Chance dar. Seine Bedeutung nimmt im öffentlichen Sektor zu und trifft hier auf spezifische Entwicklungen und Anforderungen. Hierzu gehört die allgemeine Zuschreibung der öffentlichen Daseinsvorsorge als die besondere Aufgabe kommunaler Unternehmen. Dieser Aufgabe kommen sie immer häufiger in privatwirtschaftlicher Rechtsform nach. Damit lockern sich die Eingriffsmöglichkeiten der lokalen Politik gegenüber den Unternehmen und ihren Leitungen. Reporting kann hier als Instrument fungieren, den Erfüllungsgrad öffentlicher Anliegen zu dokumentieren. Die kommunalen Unternehmen können dabei von der Privatwirtschaft lernen, da sie ihnen mit der Übernahme der GmbH- oder AG-Rechtsform ähnlicher werden. Doch auch für kommunale Unternehmen in klassischer öffentlicher Rechtsform stellt das in der Privatwirtschaft mittlerweile weitgehend funktionierende CSR-Reporting eine Möglichkeit dar, gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit ihr Verhalten und ihre Leistungen zu dokumentieren.
Sebastian Brandl
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung kommunaler Unternehmen – Anforderungen und empirische Befunde
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Beitrag plädiert Sebastian Brandl für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung kommunaler Unternehmen. Er stellt hierfür relevante Normen und Standards vor und hebt drei Themenfelder als besonders wesentlich für kommunale Unternehmen heraus. Dieser Beitrag kann als praxisorientierte Fortführung dieser Arbeit gesehen werden. Er stellt die faktische Berichterstattung einer Stichprobe kommunaler Unternehmen auf Basis langjähriger Erfahrungen mit der systematischen Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten auf den Prüfstand.
Jana Gebauer
Erfolgsfaktoren für die CSR-Kommunikation von kommunalen Unternehmen
Zusammenfassung
Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen (Corporate Social Responsibility, kurz CSR) wird von Verbrauchern häufig nicht in dem Maße wahrgenommen und von Medien gewürdigt, wie es sich engagierte Unternehmen wünschen. Mit CSR ist in diesem Beitrag das direkt in die Gesellschaft gerichtete Engagement eines Unternehmens gemeint. Für dieses wird in der Fachdiskussion synonym der Begriff Corporate Citizenship verwendet. Das übergreifende, durch gesellschaftliche Erwartungen und Normen begründete Verantwortungsverständnis eines Unternehmens wird von den Autoren im Folgenden mit dem Begriff Corporate Responsibility umschrieben.
Norbert Taubken, Benjamin Dietrich
Corporate Social Responsibility (CSR) in kommunalen Unternehmen – Ein Fazit
Zusammenfassung
Wenn die Zusammenschau der in diesem Band versammelten Beiträge eines zeigt, dann ist es wohl die Vielzahl der Gesichtspunkte, unter denen sich die Corporate Social Responsibility (CSR) kommunaler Unternehmen diskutieren und betrachten lässt, und der verschiedenen Begrenzungen und Potenziale, die in ihr gesehen werden. Ein solcher Sammelband lässt keine abgeschlossene Behandlung des Gegenstands erwarten, sondern eher eine fragmentarische Annäherung. Dieses Fazit ist also eigentlich ein vorläufiges, ein Zwischenfazit. Obwohl es (zusammenfassend) vereinfachen und unter den vielen in den Beiträgen beleuchteten Aspekten eine Auswahl treffen muss, können Bezüge zwischen den einzelnen Beiträgen hergestellt, Parallelen und Differenzen markiert, Teilergebnisse festgehalten, offene Fragen konkreter identifiziert werden.
Klaus Lederer, Berit Sandberg
Backmatter
Metadaten
Titel
Corporate Social Responsibility in kommunalen Unternehmen
herausgegeben von
Berit Sandberg
Klaus Lederer
Copyright-Jahr
2011
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-94040-3
Print ISBN
978-3-531-17813-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-94040-3

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