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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

CSR im Bankenbereich

verfasst von : Dr. Klaus Möller, Tim Zuchiatti

Erschienen in: CSR und Kommunikation

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Nachhaltige Unternehmensführung, neudeutsch: Corporate Social Responsibility (CSR), erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Kaum ein Unternehmen kann es sich heute leisten, neben guten Jahresabschlüssen nicht auch auf soziale und/oder ökologische Aspekte unternehmerischen Wirkens hinzuweisen.
Vor allem Banken, deren Tätigkeit vielen Bürgern ohnehin unklar oder sogar undurchsichtig erscheint, bemühen sich in besonderem Maße über CSR‐Maßnahmen ihren Zusatznutzen für Umwelt und Gesellschaft zu dokumentieren. Die Finanzkrise und die damit einhergehende Vertrauenskrise in vielen Banken haben diesen Trend weiter verstärkt.
Die genossenschaftlichen Kreditinstitute unterscheiden sich von anderen Banken in ihrem Verhältnis zu CSR. Als privatrechtliche Gründung mit starker mitgliedschaftlicher Kontrolle sind Genossenschaftsbanken schon Kraft Rechtsform zu einer umfassenden Mitgliederförderung verpflichtet.
Auch als regionale Kreditinstitute sind Genossenschaftsbanken in besonderem Maße auf die Akzeptanz ihrer Kunden und Mitglieder angewiesen. Auf dieser Basis entwickelte sich eine nachhaltige Unternehmenspolitik fast zwangsläufig und lange bevor es das Modewort „CSR“ gab.

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Fußnoten
1
Der Begriff CSR soll in diesem Beitrag nicht in voller Breite verwendet werden. Vielmehr geht es hier vor allem um die Dimension des direkten gesellschaftlichen Engagements von Unternehmen sowie um die, dieses Engagement idealerweise begleitende, Kommunikation. Arbeits‑ und Umweltstandards bei Volksbanken und Raiffeisenbanken und ihren Spezialinstituten sollen hier nicht angesprochen werden. Sie werden verbandsseitig nicht zentral erfasst, wohl aber von den großen Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe kommuniziert. So weist zum Beispiel die DZ BANK, die Zentralbank der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, in ihrem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht sowie auf dem Portal www.​nachhaltigkeit.​dzbank.​de detailliert auf die vielfältigen Dimensionen (Governance und Compliance, Ökonomie, Mitarbeiterverantwortung, Umwelt‑ und Klimaschutz, Gesellschaftliches Engagement) ihrer unternehmerischen Verantwortung hin.
 
2
In Deutschland gibt es rund 950 Genossenschaftsbanken. Sie alle sind Mitgliedsinstitute des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und zugleich der Sicherungseinrichtung des BVR angeschlossen. Diese schützt die Einlagen der Kunden in vollem Umfang und ohne betragliche Begrenzung.
 
3
Die genossenschaftlichen Werte wie Solidarität, Fairness, Partnerschaftlichkeit, Nähe und Förderung der Mitglieder und Kunden sind die Basis des gemeinsamen Handelns. Sie prägen das Selbstverständnis innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Zur Gruppe zählen neben den rund 950 Primärinstituten die genossenschaftliche Zentralbank DZ BANK sowie folgende Spezialinstitute: die Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Fondsspezialist Union Investment, die R+V Versicherung, die DG HYP, die Münchener Hypothekenbank, die WL Bank, easyCredit, die VR Leasing Gruppe und die DZ PRIVATBANK. Der gemeinsame Markenauftritt ist online unter www.​finanzgruppe.​de zu finden.
 
4
Hermann Schulze‐Delitzsch, Gründervater der Volksbanken, setzte als Reichstagsabgeordneter die gesetzliche Basis für Genossenschaften und damit auch Kreditgenossenschaften durch. Bereits bei der Gründung seiner ersten Genossenschaft für Schuhmacher hatte er 1849 das Prinzip „Ein Mensch – eine Stimme“ eingeführt.
 
5
Weitere detaillierte Informationen zum Selbstverständnis und zur Rolle des BVR sind online unter www.​bvr.​de zu finden.
 
6
Die gemeinsame strategische Ausrichtung der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird über beim BVR angesiedelte Gremien (Verbandsrat, Verwaltungsrat, Ständiger Projekt‑ und Strategieausschuss, Fachräte) gewährleistet. Diese setzen sich aus Mitgliedern der gesamten Organisation (Primärinstitute, Zentralinstitute, Spezialinstitute) zusammen.
 
7
In der genossenschaftlichen FinanzGruppe gibt es insgesamt vier regional organisierte Prüfungsverbände: den Baden‐Württembergischen Genossenschaftsverband (www.​bwgv-info.​de), den Genossenschaftsverband Bayern (www.​gv-bayern.​de), den Genossenschaftsverband (Berlin/Hessen/Norddeutschland/Rheinland‐Pfalz/Saarland/Sachsen/Sachsen‐Anhalt/Thüringen/Nordrhein‐Westfalen, www.​genossenschaftsv​erband.​de) und den Genossenschaftsverband Weser‐Ems (www.​gvweser-ems.​de). Auf regionaler Ebene erbringen diese Verbände wichtige Dienstleistungen für ihre Mitgliedsinstitute. Sie vertreten gegenüber Landesregierungen und anderen regionalen Einrichtungen die Interessen der Genossenschaftsbanken. Überdies führen sie die genossenschaftliche Pflichtprüfung durch und bieten ihren Mitgliedsunternehmen vielfältige Dienstleistungen wie die überbetriebliche Aus‑ und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.
 
8
Dieses Prinzip ist auf die genossenschaftlichen Gründerväter zurückzuführen. „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“, sagte einst Friedrich Wilhelm Raiffeisen. „Mehrere kleine Kräfte vereint, bilden eine große, und was man nicht alleine durchsetzen kann, dazu soll man sich mit anderen verbinden“, ist eines der bekanntesten Zitate von Hermann Schulze‐Delitzsch.
 
12
Mitglied der EACB sind 4000 lokale und regionale genossenschaftliche Banken mit 50 Mio. Mitgliedern und 181 Mio. Kunden. Eine Aufgabe der EACB ist es, die genossenschaftlichen Banken der Mitglieder über wichtige europäische Veränderungen im Bankensektor zu informieren sowie die genossenschaftlichen Interessen der 21 vertretenen Länder zu koordinieren.
 
13
Die zentralen Ergebnisse des Ersten Engagementberichts wurden im Engagementmonitor 2012 zusammengefasst. Dieser wie auch der komplette Bericht stehen auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Download bereit. Sie können dort auch in gedruckter Version bestellt werden. www.​bmfsfj.​de > service > Publikationen > Stichwort „freiwilliges Engagement“.
 
14
Der „Zweite Engagementbericht“ widmet sich dem thematischen Schwerpunkt „Demografischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement: Der Beitrag des Engagements zur lokalen Entwicklung“.Der Bericht ist in vollständiger Form auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu finden und kann dort heruntergeladen werden. www.​bmfsfj.​de > Service > Publikationen, Suchbegriff: Zweiter Engagementbericht.
 
15
In einer weiteren Publikation hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Kernergebnisse des Zweiten Engagementberichts herausgearbeitet und als Fortführung zum großen Bericht veröffentlicht. Die 51‐seitige Broschüre ist unter www.​bmfsfj.​de > Service > Publikationen zu finden und kann dort heruntergeladen werden. Suchbegriff: Zentrale Ergebnisse Zweiter Engagementbericht.
 
16
Die Studie „Genossenschaftliche Werte und Nachhaltigkeit“ ist eine Untersuchung des Research Center for Financial Services der Steinbeis‐Hochschule Berlin, unterstützt durch den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Ziel des Forschungsprojekts war die Analyse von Marktpotentialen für Nachhaltigkeitsansätze bei Volksbanken und Raiffeisenbanken. Hierfür wurden die Einstellungen und Anforderungen von Privatkunden an Banken zum Thema Nachhaltigkeit untersucht, Produktaffinitäten bei nachhaltigen Geldanlagen dargestellt sowie die potenzielle Kundengruppe charakterisiert. Die Studie basiert auf einer Umfrage mit 2161 deutschen Bundesbürgern über 18 Jahren. Neben der Gesamtbetrachtung erfolgte eine Clusteruntersuchung der Studienteilnehmer anhand soziodemographischer Merkmale.
 
Metadaten
Titel
CSR im Bankenbereich
verfasst von
Dr. Klaus Möller
Tim Zuchiatti
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56481-3_14

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