2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Das Gerücht als soziale Erscheinung
verfasst von : Pamela Wehling
Erschienen in: Kommunikation in Organisationen
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
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Das Gerücht ist keine neuzeitliche Erscheinung, vielmehr zeugen Dokumente, Lieder, Epen und Dramen von der Verbreitung und gesellschaftspolitischen Relevanz des Gerüchtes im Alltagsleben der Antike (Ries 1969; Neubauer 1998). Im Unterschied zur Antike kennzeichnet jedoch die heutige Gesellschaft, dass nicht mehr die mündliche oder auch Face-to-face- Kommunikation das vorrangige Austauschmedium ist, sondern eine Vielzahl an Medien, wie beispielsweise Fernsehen, Radio, Internet und Zeitungen zur Verfügung stehen, die den Austausch sowie die Verbreitung von Informationen erleichtern (Kirchmann 2004: 72; Kapferer 2004). Diese Entwicklungen scheinen dem Einfluss des Gerüchtes als eindrucksvollste Form der unmittelbaren mündlichen Kommunikation (Ries 1969: 8) bzw. als „Phänomen der Mundpublizistik“ (Lauf 1990: 14) jedoch keinen Abbruch getan zu haben. Im Gegenteil, dem Gerücht dienen diese Medien zur Verbreitung, so dass selbst im Zeitalter der Informationsund Kommunikationsgesellschaft dieses „archaische Kommunikationsmittel“ (Dröge 1970: 13; siehe auch Merten 1990) von unablässiger Bedeutung ist.