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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

Demographischer Wandel und Telemedizin

verfasst von : Jürgen Turek

Erschienen in: Angewandte Politikforschung

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Frank Schirrmacher, schrieb 2004 in seinem zum Bestseller avancierten Buch „Das Methusalem – Komplott“: „Die Menschheit altert in unvorstellbarem Ausmaß. Wir müssen das Problem unseres eigenen Alterns lösen, um das Problem der Welt zu lösen“. Er fokussierte weiter auf die Folgen und Konsequenzen der „gesprengten Fesseln der Lebenserwartung“ (17) und führte dazu aus: „Der Eintritt der Babyboomer ins Rentnerdasein wird in der ganzen westlichen Welt einen Altersschub auslösen und wie ein nie verglühender Raketentreibsatz über Jahrzehnte Millionen von Menschen, Einzelne, die sich zu ganzen Völkern summieren, über die Datumsgrenze des 65. Lebensjahres katapultieren; nicht nur in eine neue ökonomische und soziale, sondern auch in eine fremde seelische Welt (…). Übersetzt man (…) Schätzungen in Bilder, dann wird die Erde wie ein riesiges Altersheim durchs Weltall kreisen. Wie viel Senilität, Vergesslichkeit, Altersdemenz, wie viel Krankheit wird in diesem kollektiven Bewusstsein sein?“ (17 f.). Das war und ist ‚starker Tobak‘, der aufrüttelt. Aber ist eine solche Dramatisierung wirklich angebracht? Wenngleich Schirrmachers Deklamation der gerontologischen Katastrophe eine um Betroffenheit bemühte Streitschrift ist, basiert sie dennoch auf nüchternen Fakten: Dem demographischen Wandel in Deutschland. Als Basistrend berührt er allerdings mehr als nur das Altern in Deutschland und hebt ihn wegen seiner Komplexität und wachsenden Allgegenwart aus dem Sujet des Feuilletons deutlich heraus. Er tangiert das Konstrukt des Gesellschafts- und Generationenvertrags im Land. Dieses Konstrukt prägt die Balance zwischen den lernenden, arbeitenden, ruhenden, zu- und wegziehenden sowie gesunden und kranken Teilen einer Gesellschaft und trimmt die Generationengerechtigkeit zwischen jungen und alten Menschen. Der demographische Wandel beschreibt, mit anderen Worten, die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Das sind die Altersstruktur, das Verhältnis von Frauen und Männern, der Anteil von Inländern, Ausländern und Eingebürgerten, sowie die Geburten- und Sterbeentwicklung. Die entscheidenden Faktoren, die den demographischen Wandel bestimmen, liegen also in den Einflussgrößen Geburtenziffer, Lebenserwartung und Migration. Als politische Gestaltungsaufgabe fordert er in der Konsequenz die Akteure im politischen System Deutschlands insgesamt mit Blick auf die Renten-, Sozial-, Arbeitsund Gesundheitspolitik heraus.

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Literatur
Zurück zum Zitat Häcker, Joachim/Reichwein, Barbara/Turad, Nicola, 2008: Telemedizin. Markt, Strategien, Unternehmensbewertung, München. Häcker, Joachim/Reichwein, Barbara/Turad, Nicola, 2008: Telemedizin. Markt, Strategien, Unternehmensbewertung, München.
Zurück zum Zitat Klusen, Norbert/Meusch, Andreas, 2002: Gesundheitstelematik. Medizinischer Fortschritt durch Informationstechnologien, Baden-Baden. Klusen, Norbert/Meusch, Andreas, 2002: Gesundheitstelematik. Medizinischer Fortschritt durch Informationstechnologien, Baden-Baden.
Zurück zum Zitat Merz, Friedrich (Hrsg.), 2008: Wachstumsmotor Gesundheit. Die Zukunft unseres Gesundheitswesens, München. Merz, Friedrich (Hrsg.), 2008: Wachstumsmotor Gesundheit. Die Zukunft unseres Gesundheitswesens, München.
Zurück zum Zitat Meusch, Andreas, 2011: Moral Hazard in der gesetzlichen Krankenversicherung in politikwissenschaftlicher Perspektive, Baden-Baden. Meusch, Andreas, 2011: Moral Hazard in der gesetzlichen Krankenversicherung in politikwissenschaftlicher Perspektive, Baden-Baden.
Zurück zum Zitat Nefiodow, Leo A., 2007: Der sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information, St. Augustin. Nefiodow, Leo A., 2007: Der sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information, St. Augustin.
Zurück zum Zitat Reiter, Bettina/Turek, Jürgen/Weidenfeld, Werner 2011: Telemedizin – Zukunftsgut im Gesundheitswesen. Gesundheitspolitik und Gesundheitsökonomie zwischen Markt und Staat, C·A·P Analyse, Januar 2011. Reiter, Bettina/Turek, Jürgen/Weidenfeld, Werner 2011: Telemedizin – Zukunftsgut im Gesundheitswesen. Gesundheitspolitik und Gesundheitsökonomie zwischen Markt und Staat, C·A·P Analyse, Januar 2011.
Zurück zum Zitat Sarrazin, Thilo, 2010: Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen, München. Sarrazin, Thilo, 2010: Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen, München.
Zurück zum Zitat Schirrmacher, Frank, 2004: Das Methusalem – Komplott, München. Schirrmacher, Frank, 2004: Das Methusalem – Komplott, München.
Zurück zum Zitat Statistisches Bundesamt, 2002: Datenreport 2002, Bonn. Statistisches Bundesamt, 2002: Datenreport 2002, Bonn.
Zurück zum Zitat Ders., 2006: Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. Annahmen und Ergebnisse, Wiesbaden. Ders., 2006: Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. Annahmen und Ergebnisse, Wiesbaden.
Zurück zum Zitat Weidenfeld, Werner/Turek, Jürgen, 2009: Telemedizin im Spannungsfeld von Innovation und Politik, in: AFH Alliance 03, Hamburg, 12–17. Weidenfeld, Werner/Turek, Jürgen, 2009: Telemedizin im Spannungsfeld von Innovation und Politik, in: AFH Alliance 03, Hamburg, 12–17.
Zurück zum Zitat Wessig, Kerstin, 2009: Ambient Assisted Living. Technisch unterstütztes Leben zur Sicherung von Autonomie und sozialer Teilhabe im Alter. Vortrag bei der Fachtagung „Telemonitoring in Gesundheits- und Sozialsystemen. Eine eHealth-Lösung mit Zukunft“, München. Wessig, Kerstin, 2009: Ambient Assisted Living. Technisch unterstütztes Leben zur Sicherung von Autonomie und sozialer Teilhabe im Alter. Vortrag bei der Fachtagung „Telemonitoring in Gesundheits- und Sozialsystemen. Eine eHealth-Lösung mit Zukunft“, München.
Metadaten
Titel
Demographischer Wandel und Telemedizin
verfasst von
Jürgen Turek
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19672-5_28