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2003 | OriginalPaper | Buchkapitel

Der Holocaust — eine neue Zivilreligion für Europa?

verfasst von : Lothar Probst

Erschienen in: Die NS-Diktatur im deutschen Erinnerungsdiskurs

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Es gibt seit einigen Jahren eine untergründige Tendenz, alles aus einer globalen Perspektive zu betrachten bzw. gesellschaftspolitische Entwicklungen in eine globale Perspektive einzuordnen. Dieser Trend ist auch an der Geschichtspolitik oder, um es etwas genauer zu charakterisieren, an der als wissenschaftliche Aufklärung verstandenen Erinnerungspolitik nicht spurlos vorbeigegangen. Einen besonderen Status nimmt aus nachvollziehbaren Gründen in diesem Kontext der Holocaust ein. So schrieb der israelische Historiker und Antisemitismusforscher Yehuda Bauer im Spiegel:

„Der Stellenwert des Holocaust in der heutigen Welt ist überaus bemerkenswert. Mittlerweile gibt es zwei Holocaust-Gedächtnisstätten in Japan, eine in Fukuyama bei Hiroshima und eine in Tokio. Über den Genozid an den Juden wird zudem an einer Universität in Shanghai gelehrt. Er ist nicht nur eine rein ‚westliche’ Angelegenheit, er verwandelt sich stattdessen mehr und mehr in ein globales Thema“ (Bauer 2001).

Metadaten
Titel
Der Holocaust — eine neue Zivilreligion für Europa?
verfasst von
Lothar Probst
Copyright-Jahr
2003
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-09744-0_12