Heilsgeschichte als Spiel: Kunst und Literatur des Spätmittelalters sind durchzogen von bedeutungstragenden Allegorien. Nichts ist einfach da, jedem Ding wohnen weitere Bedeutungsebenen inne. Religiöse Texte und Bilder, Kunstwerke, Gebete und Riten verweisen auf weitere Zusammenhänge. Bis in die Emblemata barocker Bildlichkeit der Frühen Neuzeit leben die Allegorien fort, kunstvoll kombiniert mit antiken Fabeln und einer entsprechenden Bedeutungserweiterung, doch nun als menschengemachte Kunstfertigkeit. Das veränderte ihren Einsatz und ihre Rezeption.
Welche Rolle haben spielerische Elemente in einem solchen bedeutungstragenden Kosmos religiöser Spiele? Wie wird von späteren Chronisten der Einsatz von Spieltechniken bewertet? Im Beitrag werden anhand von Beispielen die sich verändernden Bedeutungsebenen und Rezeptionssituationen dargestellt. Die Bandbreite der Funktionen allegorisch-spielerischer Elemente reicht dabei von der Intensivierung des religiösen Erlebens bis hin zur politischen Programmatik.
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