2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Dialektik der Globalisierung
verfasst von : Ulrich Teusch
Erschienen in: Die Staatengesellschaft im Globalisierungsprozess
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Der Begriff „Globalisierung“ hat sich im ausgehenden 20. Jahrhundert zu einem sozialwissenschaftlichen Schlüsselbegriff entwickelt. Dies ist um so bemerkenswerter, als mit dem Begriff teilweise recht unterschiedliche Vorstellungen, Konzepte oder Theorien verbunden werden.1 Auch die Einwände derer, die — insbesondere mit Blick auf die ökonomische Dimension von Globalisierung sowie die Rolle des Staates im Globalisierungsprozeß — die Tragfähigkeit des Konzepts bezweifeln, konnten den Siegeszug nicht gefährden.2 In außerwissenschaftlichen Kontexten hat der Begriff Globalisierung gleichfalls größte Verbreitung gefunden, wenn auch oftmals in eher diffuser Verwendung als interessengeleitet eingesetztes politisches oder ökonomisches Schlagwort, mitunter auch als ideologisch aufgeladener Kampfbegriff.3 Demgegenüber ist in der Wissenschaft zwar vielfach eine reflektierte Verwendung sowie das Bemühen um eine seriöse begriffliche Klärung und Analyse zu beobachten4; dennoch ist es einer in den letzten Jahren stark gewachsenen, inzwischen durchaus konturierten und von zahlreichen Disziplinen getragenen Globalisierungsforschung nicht gelungen, einen Grundkonsens über ein adäquates Verständnis von Globalisierung zu erzielen5: über ihre Spezifika ebensowenig wie über ihre historische Periodisierung, über ihre Reichweite ebensowenig wie über ihre kausalen Determinanten, über ihre sozialen, politischen, ökonomischen, kulturellen oder ökologischen Folgen ebensowenig wie über ihre Bewertung als „Fortschritt“ oder „Gefahr“.