2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Entwicklung der deutschen Terrorismusforschung: Auf dem Weg zu einer ontologischen und epistemologischen Bestandsaufnahme
verfasst von : Alexander Kocks, Kai Harbrich, Alexander Spencer
Erschienen in: Terrorismusforschung in Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Knapp zehn Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bestimmt das Phänomen des Terrorismus weiterhin in hohem Maße die bundesdeutsche sicherheitspolitische Debatte. Gleichsam hat auch die sozialwissenschaftliche Terrorismusforschung durch dieses Datum eine tiefgreifende Zäsur erfahren: Während das Interesse an Analysen zu Ursachen, Formen und Wirkungen terroristischer Gewalt noch in den 1980er und 1990er Jahren kaum über den Kreis einer überschaubaren Gruppe von Forschern hinausging (Ranstorp 2007), so hat sich die Situation der Randständigkeit des Feldes nach dem 11. September 2001 verändert (Silke 2004; Knelangen 2008): Heute wird die Terrorismusforschung zu den am schnellsten expandierenden Forschungsfeldern gezählt (Jackson 2008; Schulze Wessel 2009). Entsprechende Forschungsarbeiten finden ihren Niederschlag in einer Vielzahl eigener Fachzeitschriften, Konferenzen, Studiengänge, Forschungszentren und Wissenschaftler (Jackson 2009). Schätzungen zufolge wird weltweit alle sechs Stunden ein Buch über das Thema „Terrorismus“ veröffentlicht (Silke 2008). Nicht umsonst hat sich in diesem Zeitraum die Zahl der wissenschaftlichen Beiträge mit Bezug zum Terrorismus gegenüber dem vorangegangenen Jahrzehnt mehr als verdreifacht (siehe Abbildung 1.). Insofern überrascht es auch kaum, dass Einige der Terrorismusforschung gar eine Zukunft als „mature research field“ (Gordon 2010, S. 439) attestieren.