2017 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Funktionalisierung der Landschaftsästhetik für die urbane Freiraumplanung
Beispiele aus der frühen industriellen Großstadt in Deutschland und den USA
verfasst von : Thomas E. Hauck, Stefanie Hennecke
Erschienen in: Landschaftsästhetik und Landschaftswandel
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Englische Landschaftsgarten ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum beherrschenden Gartenstil in Europa geworden und prägt die landschaftsästhetische Wahrnehmung einer sich urbanisierenden Gesellschaft. In unserem Text untersuchen wir, wie dieses sowohl von der wirtschaftlich aufstrebenden und politisch liberalen Handelsklasse, wie auch vom konservativen englischen Landadel geprägte ästhetische Programm von der Freiraumplanung der Industriestädte übernommen und auf eine neue ideologische Basis gestellt wurde. Schöne Parklandschaften als Teil der wachsenden Großstadt zu denken, wurde in den deutschen Gartentheorien und Lehrbüchern des 19. Jahrhunderts als ‚vernünftig‘ betrachtet, weil es dazu diente, die Stadtbevölkerung moralisch und körperlich zu bessern. In den USA ‚verwissenschaftlichten’ die Landschaftsarchitekten Olmsted und Elliot diesen Ansatz, indem sie es als bewiesen ansahen, dass der Anblick von und der Aufenthalt in ‚schöner Landschaft‘ sich positiv auf die Gesundheit der Stadtmenschen auswirke. Im Zuge dieser Funktionalisierung eines ästhetischen Programms trat das gartenkünstlerische Bewusstsein in den Hintergrund und ein ingenieurtechnisches Verständnis von Freiraumplanung als Mittel der Gesundheitsfürsorge prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das professionelle Selbstverständnis in den USA und in Deutschland.