2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Nationalisierung der Religion in der Orthodoxen Apostolischen Kirche Georgiens – Begünstigung oder Hindernis im Demokratisierungsprozess?
verfasst von : Pamela Jawad, Oliver Reisner
Erschienen in: Religiöse Akteure in Demokratisierungsprozessen
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Orthodoxe Apostolische Kirche Georgiens gehört zu den ältesten Kirchen der Welt. Während der Sowjetzeit erlebte sie jedoch einen beträchtlichen Bedeutungsverlust in der georgischen Gesellschaft, was zum Teil auf Repressionen durch den Sowjetstaat, zum Teil aber auch auf ihre Kooptation durch ihn zurückzuführen war. Parallel zum Bedeutungsverlust der Kirche als gesellschaftliche Institution spielte die christlich-orthodoxe Religion in der georgischen Bevölkerung eine zunehmend wichtige Rolle – allerdings weniger als Ausdruck tiefer Gläubigkeit als vielmehr als Mittel zur Bewahrung der nationalen Identität innerhalb des Sowjetsystems. Trotz oder gerade wegen dieser wechselvollen Vergangenheit gewann die Orthodoxe Kirche Georgiens seit der Unabhängigkeit 1991 und insbesondere in den letzten Jahren wieder an wachsender gesellschaftlicher und politischer Relevanz. Dabei wird besonders deutlich, dass die Bedeutung der Kirche in Georgien von der Verschmelzung zwischen Nationalismus und Religion geprägt ist.