2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Relevanz von Drittmittelindikatoren bei der Beurteilung der Forschungsleistung im Hochschulbereich
verfasst von : Dipl.-Kff. Sylvia Rassenhövel, Prof. Dr. Harald Dyckhoff
Erschienen in: Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften
Verlag: DUV
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Welche Unis sind die besten Deutschlands? Mit dem Ziel, auf diese Frage eine Antwort zu liefern, werden von verschiedenen Zeitungen und Magazinen, wie
Die Zeit, Focus, Spiegel
und
Wirtschaftswoche
, regelmäßig Hochschulrankings herausgegeben. Diese werden mit verschiedenen Methoden erstellt. So werden Befragungen von Studierenden, Professoren und Unternehmensverantwortlichen durchgeführt, aber auch quantitative Indikatoren erhoben. Die Analysen führen nicht selten zu unterschiedlichen Ergebnissen und werden daher vielfach kontrovers diskutiert.
Eine der häufig zur Beurteilung der
Forschungsleistung
herangezogenen Maßgrößen sind Drittmittel, wobei ihrer Verwendung folgender Gedanke zugrunde gelegt wird: Je mehr Drittmittel von einem Forscher eingeworben bzw. verausgabt werden, desto größer gilt der erzielte Wissensfortschritt. Diese Annahme steht allerdings im Widerspruch zu Aussagen in der wissenschaftlichen Literatur, in der Drittmittel vielmehr als Input aufgefasst werden und weniger zur Abbildung der Forschungsleistung geeignet erscheinen. Werden also in der Praxis Fehler gemacht oder wurden in der Wissenschaft die Aussagemöglichkeiten von Drittmittelkennzahlen noch nicht erkannt?
Diesen konträren Auffassungen wird im vorliegenden Beitrag anhand leicht nachvollziehbarer, konstruierter Beispiele näher auf den Grund gegangen. Zunächst wird kurz auf Forschung und Leistung im Allgemeinen sowie auf Möglichkeiten zu deren Beurteilung eingegangen (Abschnitt 1). Anschließend wird die Beurteilung der Forschungsleistung mittels Drittmittelindikatoren betrachtet, wobei diese aus produktionstheoretischer Perspektive analysiert und im Hinblick auf ihre prinzipielle Eignung zur Bewertung der Forschungseffektivität und -effizienz untersucht werden (Abschnitt 2). Auf diesen Grundlagen basieren die im dritten Abschnitt in diesem Kontext durchgeführten Überlegungen zur Bedeutung der Periodenabgrenzung, die sich zum einen auf individuelle, zum anderen auf aggregierte Forschungstätigkeiten beziehen.