2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Selbstbehauptung Europas — Die Rolle der EU in der Welt
verfasst von : Rolf Wortmann
Erschienen in: Soziales Europa?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„Deutschland? aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu fmden. Wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf.“ Ersetzt man in diesem vielzitierten Spruch aus den „Xenien“ von Goethe und Schiller Deutschland durch Europa und das „gelehrte“ durch das wirtschaftliche, dann ist das Dilemma des heutigen Europa beschrieben. Nach der einzigartigen Erfolgsgeschichte der europäischen Integration, beginnend mit sechs Staaten in der EWG und heute gewachsen auf fiinfundzwanzig Mitgliedsstaaten in der EU, gilt es neue große Herausforderungen zu bewältigen. Der über Jahrzehnte vom Motor der wirtschaftlichen Integration vorangetriebene Vereinigungsprozess ist mit der einheitlichen Währung im wesentlichen abgeschlossen. Etliche Formen politischer Zusammenarbeit haben den Integrationsprozess komplettiert. Die Europäische Union ist gewachsen und größer geworden, aber ihr politisches Gewicht ist nicht gestiegen. Helmut Schmidts Befund, Europa sei ein ökonomischer Riese und ein politischer Zwerg, hat an Gültigkeit nicht verloren.