1997 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die »Themenstudie Mittlerer Neckar« im Kontext der Agenda-Setting-Forschung: Fazit & Ausblick
verfasst von : Patrick Rössler
Erschienen in: Agenda-Setting
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Die Agenda-Setting-Funktion der Massenmedien wird in Diskussionen um potentielle Medienwirkungen oft unreflektiert angeführt oder voreilig im Sinne einer bewiesenen Tatsache behandelt. Die Themenstudie Mittlerer Neckar unterstützt dagegen die differenziertere Position innerhalb der Kommunikationsforschung, wonach sich die Gewichtung eines Themas in den Massenmedien zwar durchaus auf die Relevanz dieses Themas für das Publikum niederschlägt, dieser Einfluß jedoch weder auf alle Individuen gleichmäßig noch für alle Themen gleichermaßen vorliegt. Die in ihrer ursprünglichen Form simple Agenda-Setting-Hypothese erweist sich nach den vorliegenden Befunden als nicht haltbar. Sie bedarf der Konkretisierung, der Präzisierung und vor allem der Ausformulierung hinsichtlich der substantiell unterschiedlichen Effekte, die unter dem Begriff »AgendaSetting« oft leichtfertig subsumiert werden. Um mit der einleitenden Metapher zu sprechen: die von den blinden Männern ertasteten wissenschaftlichen Teilbefunde passen einfach nicht zusammen, sie scheinen vielmehr Teile ganz verschiedener Tiere zu sein.1