2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Welt des ‚besseren’ Geldes – Ethnographie der Regionalwährungen
verfasst von : Christian Thiel
Erschienen in: Das „bessere“ Geld
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Seit einigen Jahren wird in den Medien über das Phänomen Regionalwährung berichtet. Meist in den Rubriken ‚Vermischtes’ oder ‚Regionales’ schreiben Journalisten über „Lokalpatriotisches Geld“ (
n-tv.de
), „Bunte Blüten“ oder „Brüder des Euros“. Eigenes Geld zu drucken – das scheint den einen eine kuriose, „seltsam anachronistisch[e]“ Idee zu sein, die von „Alternativen“, „Globalisierungs-kritiker[n] und Bürgerinitiativen“ (
handelsblatt.de
) ausgebrütet wurde, um „gegen globale Ängste“ (
dradio.de
) anzutreten. Andere wiederum sehen das Ganze als einen marketingtechnischen Kniff, um „die heimische Wirtschaft zu stärken“ und so die „regionale Verödung“ zu stoppen. Ob hier nun ‚Weltverbesserer’ oder ‚Marketingstrategen’ am Werk sind, fest steht, dass das Phänomen Regionalwährung anscheinend im Trend liegt: Seit dem ersten (neueren) regionalen Geld, dem 2001 entstandenen Bremer Roland, haben sich deutschlandweit rasant Initiativen gebildet, von denen über 30 schon ihr eigenes Geld herausgeben.