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2006 | Buch

Dienstleistungsmarketing

Grundlagen — Konzepte — Methoden

verfasst von: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert, Prof. Dr. Manfred Bruhn

Verlag: Gabler

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Gegenstand und Besonderheiten des Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die marktorientierte Unternehmensführung steht seit geraumer Zeit vor großen Herausforderungen. Dabei hinterlässt vor allem der viel zitierte „Marsch in die Dienstleistungsgesellschaft“ (Fourastié 1954) vielfältige Spuren. Diskussionen über „ServiceWüste“ und „Service-Oase“ zeigen schlagwortartig auf, dass viele Unternehmen einen Nachholbedarf im professionellen Dienstleistungsmarketing haben. Dies gilt nicht nur für jene Unternehmen, die in regulierten Märkten vom Wettbewerbsschutz profitiert haben (z. B. Versicherungen, Telekommunikation, Energieversorgung). Vielmehr haben sich in nahezu allen Branchen infolge der Globalisierung, Technisierung und Polarisierung der Märkte die Bedingungen und Spielregeln des Wettbewerbs verändert. Dienstleistungsunternehmen stehen hierdurch vor einer Vielzahl komplexer Entscheidungsprobleme. Auf der Grundlage der charakteristischen Besonderheiten des jeweiligen Dienstleistungsangebots ist über die Gewinnung der relevanten Marktinformationen, die Marktbearbeitungsstrategien, das Qualitätsmanagement, den Einsatz von Marketinginstrumenten, die Überwindung von Implementierungsbarrieren u. a. zu entscheiden. Dies verlangt ein hohes Maß an konzeptioneller und kreativer Arbeit, um den Markterfolg sicher zu stellen.
Kapitel 2. Konzepte und theoretische Grundlagen des Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die verschiedenen Theorien, die in den nachfolgenden Abschnitten näher erläutert werden, beleuchten das Dienstleistungsmarketing aus unterschiedlichen Perspektiven. Aufgabe der Theorien ist es, für die Problemstellungen des Dienstleistungsmarketing einen Erklärungsbeitrag zu liefern. Diese Problemstellungen lassen sich in zwei grundsätzliche Bereiche untergliedern. Zum einen wird eine eher statisch orientierte Darstellung der Problembereiche vorgenommen, die den Zustand einer einmaligen oder erstmaligen Dienstleistungstransaktion kennzeichnet. Folgen auf eine einzelne Transaktion weitere Transaktionen zwischen denselben Marktteilnehmern, führt diese Abfolge an Transaktionen dazu, dass letztlich eine Beziehung zwischen den Transaktionspartnern entsteht. Abgesehen davon, dass wiederholte Transaktionen in Dienstleistungsbranchen ohnehin üblicher sind als im Sachgüterbereich, führt der meist prozessuale Charakter der Leistungserstellung und die Einbindung des Kunden in den Erstellungsprozess hier zusätzlich eher zu einer persönlichen Beziehung zwischen den Transaktionspartnern. Die Entwicklung einer solchen Beziehung hat eine Vielzahl von Implikationen für das weitere Verhalten dieser Marktteilnehmer, die zum großen Teil mit den zu behandelnden Theorien erklärt werden können. Diese dynamisch orientierte Darstellung der Problembereiche ist Gegenstand des Relationship Marketing, das mit seinem Fokus auf die Steuerung von Kundenbeziehungen zu neuen Konzepten in der Marketingwissenschaft und der Unternehmenspraxis geführt hat. Vor diesem Hintergrund und auch unter der Zielsetzung, einen Rahmen für die dienstleistungsspezifische Marketinggestaltung zu schaffen, wird daher im Folgenden das Relationship Marketing den theoretischen Konzepten vorangestellt.
Kapitel 3. Informationsgrundlagen des Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die Analyse des Käuferverhaltens ist Grundvoraussetzung für die Durchführung jeglicher Marketingaktivitäten von Unternehmen. Im Bereich des Konsumgütermarketing wurden hinsichtlich des Käuferverhaltens bereits zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und Erkenntnisse gewonnen. In jüngerer Zeit nimmt auch die Auseinandersetzung mit Fragen des Käuferverhaltens bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen (z.B. Wirtz/Kum 2001; Johnsson/Nilsson 2003; Wirtz/Mattila 2003; Volkes/Patrick 2003; Laroche/Bergeron/Goutaland 2003; Fließ 2004). Zu untersuchen ist daher, inwiefern Erkenntnisse aus dem Konsumgüter- und Industriegüterbereich auf das Dienstleistungsmarketing übertragen werden können. Die Meinungen in der Literatur unterscheiden sich diesbezüglich.
Kapitel 4. Strategisches Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die marktorientierte Ausrichtung und Führung eines Dienstleistungsunternehmens kann nur konsequent verwirklicht werden, wenn eine individuelle und abgesicherte Marketingkonzeption erarbeitet wird (Palmer 2004). Sie stellt für ein Unternehmen das Ergebnis detaillierter strategischer Analysen und Planungsprozesse dar und umfasst drei Konzeptionsebenen (Meffert 2000):
  • █ Zielebene,
  • █ Strategieebene,
  • █ Instrumentalebene.
Kapitel 5. Qualitätsmanagement im Dienstleistungsbereich
Auszug
Die Erstellung einer hohen Dienstleistungsqualität hat sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor entwickelt. Viele Dienstleistungsmärkte haben bereits das Stadium der Reife, Stagnation oder sogar Schrumpfung erreicht. Eine wesentliche Ausweitung des Marktvolumens ist in diesen Märkten ohne tief greifende Produktund Leistungsinnovationen kurz- und mittelfristig nicht mehr möglich. Angesichts dieser Rahmenbedingungen rückt die langfristige Bindung vorhandener Kunden neben die Gewinnung von neuen Kunden in das Zentrum der marketingpolitischen Überlegungen (vgl. Abschnitt 2 in Kapitel 2). Im vierten Kapitel wurde bei den Ausführungen zu Zielen im Dienstleistungsmarketing bereits aufgezeigt, dass über eine Erfüllung der (heterogenen) Kundenerwartungen eine Steigerung der Kundenzufriedenheit erreicht werden kann, die wiederum kundenbezogene Verhaltenswirkungen, insbesondere die Kundenbindung, und damit den ökonomischen Erfolg positiv beeinflusst.
Kapitel 6. Operatives Dienstleistungsmarketing
Auszug
Aufgrund der Notwendigkeit der permanenten Bereitstellung des Leistungspotenzials, der Integration des externen Faktors und der Immaterialität von Dienstleistungen ergeben sich zahlreiche Besonderheiten der Leistungspolitik von Dienstleistungsunternehmen gegenüber derjenigen von Sachgüteranbietern (z. B. Verbrauchs-, Gebrauchs-, Industriegüter). Einen Überblick über diese Besonderheiten gibt Abbildung 6-1-3.
Kapitel 7. Implementierung des Dienstleistungsmarketing
Auszug
Seit Beginn der 1960er Jahre werden Schwierigkeiten, die mit der Umsetzung der Marketingkonzeption verbunden sind, in der betriebswirtschaftlichen Forschung und Praxis thematisiert (ein umfassender Überblick zu dieser Problematik findet sich u. a. bei Tarlatt 2001). Obgleich noch kein allgemein akzeptiertes Implementierungsmodell existiert, besteht doch Einigkeit darüber, dass sich die konkrete Umsetzung des Marketingkonzeptes weitaus häufiger als problematisch erweist als dessen Planung und daher einen zentralen Erfolgsfaktor darstellt. Diese Aussage gewinnt insbesondere durch empirische Studien an Bedeutung, die den positiven Zusammenhang der Marktorientierung einer Unternehmung, verstanden als Umsetzung des Marketingkonzeptes, auf den Unternehmenserfolg empirisch nachweisen (Narver/Slater 1990; Webster 1993; Fritz 1995, 1997; Esteban et al. 2002; Homburg/Krohmer/Workman 2003; Kara/Spillan/DeShields 2005).
Kapitel 8. Controlling im Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die idealtypisch letzte Phase im Marketingmanagementprozess ist das Contolling des Dienstleistungsmarketing. Der Begriff „Controlling“ wird häufig fälschlicherweise mit der ausschließlichen Kontrolle von Unternehmensaktivitäten gleichgesetzt (Horváth 2003, S. 26f.). Dagegen wird mit dem Begriff Controlling vielmehr ein bestimmter Teil der Unternehmensführung charakterisiert, dessen Aufgabe lediglich teilweise in der Kontrolle von Unternehmensaktivitäten — im Sinne eines Soll-Ist-Abgleichs — besteht.
Kapitel 9. Internationales Dienstleistungsmarketing
Auszug
Seit den 1980er Jahren ist eine zunehmende Dynamik im internationalen Wettbewerb zu beobachten. Diese Globalisierung des Wettbewerbs zeichnet sich durch die integrierte Planung und Abstimmung von Unternehmensaktivitäten auf weltweiter Ebene aus, um sich gegenüber anderen globalen Wettbewerbern zu profilieren (Toyne/Walters 1989, S. 307).
Kapitel 10. Entwicklungstendenzen des Dienstleistungsmarketing
Auszug
Die Gründe zur Entwicklung einer Dienstleistungsgesellschaft sind vielfältig. Gesellschaftliche Veränderungen wie der gestiegene Anteil erwerbstätiger Frauen, flexiblere Arbeitszeiten sowie die Entlokalisierung von geschäftlichen und privaten Kontakten tragen hierzu ebenso bei wie demographische Veränderungen durch eine steigende Lebenserwartung, die eine erhöhte Nachfrage nach Pflege- und Freizeitdienstleistungen zur Folge haben werden. Auch durch von Konsum- und Industriegüterunternehmen induzierte Veränderungen wie die wachsende Bedeutung von Value Added Services, die Differenzierungsvorteile durch Zusatzleistungen bieten, wird dieser Trend verstärkt. Schließlich ist auch auf das veränderte Konsumentenverhalten hinzuweisen. Der Trend zur Bequemlichkeit und die damit einhergehenden steigenden Ansprüche an die Dienstleistungsangebote stellen eine weitere Ursache für die wachsende Nachfrage nach Dienstleistungen dar. Die Ursachen der wachsenden Nachfrage nach Dienstleistungen bedürfen einer noch detaillierteren Untersuchung durch die betriebswirtschaftliche Forschung. Die Wissenschaft ist daher aufgefordert, Ursachen- und Wirkungszusammenhänge von veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einerseits und der Nachfrage nach Dienstleistungen andererseits genauer zu untersuchen.
Backmatter
Metadaten
Titel
Dienstleistungsmarketing
verfasst von
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert
Prof. Dr. Manfred Bruhn
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9028-0
Print ISBN
978-3-8349-0116-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9028-0

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