2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Digitale Ratings als rechtliche Herausforderung
verfasst von : Michael Gogola
Erschienen in: Arbeit in der Data Society
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Zentral für die Funktionsweise der Plattformökonomie ist der umfassende Einsatz digitaler Ratingsysteme. Die Kunden werden nach Abschluss eines Auftrages von der Plattform aufgefordert, die Qualität der Leistungserbringung zu bewerten. Die eingesetzten Systeme digitaler Reputation erlauben nicht nur eine Auslagerung der Leistungskontrolle an die Kunden, sondern erreichen durch die hohe Dichte der Mitarbeiterkontrolle eine besondere Qualität. Im vorliegenden Beitrag werden wesentliche, sich daraus ergebende rechtliche Fragestellungen auf den Gebieten der betrieblichen Mitbestimmung, des Gleichbehandlungs- sowie des Datenschutzrechtes dargestellt und erörtert. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass es sich bei den eingesetzten Bewertungssystemen um der Mitbestimmungspflicht unterliegende technische Einrichtungen zur Leistungskontrolle handelt. Der Einsatz digitaler Bewertungssyssteme erscheint aufgrund der Tendenz zur Verstärkung gesellschaftlicher Ungleichheiten und Fortführung struktureller Diskriminierung aus gleichbehandlungsrechtlicher Sicht äußerst problematisch. Da die individualisierten Bewertungen als personenbezogene Daten anzusehen sind, können sich Crowdworker als von der Datenverarbeitung Betroffene auf persönliche Rechte aus der DSGVO berufen.