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2024 | Buch

Digitalisierte Personalauswahl

Die Zulässigkeit algorithmenbasierter Verfahren der Eignungsdiagnostik

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Über dieses Buch

Die Digitalisierung und der technische Fortschritt gewähren dem Arbeitgeber zahlreiche Möglichkeiten, um den Prozess der Personalauswahl zu automatisieren und zu optimieren. Begrifflichkeiten wie „E-Recruiting“, „Robot Recruiting“, „People Analytics“, „Pre-Employment-Screening“ und „Künstliche Intelligenz“ haben in den Prozess der Personalauswahl Eingang gefunden. Die damit verbundenen rechtlichen Problemstellungen werden in der vorliegenden Arbeit am Beispiel algorithmenbasierter Verfahren der Eignungsdiagnostik erörtert. Welche Informationen darf der Arbeitgeber über den einzelnen Bewerber erfahren und welche Methoden darf er diesbezüglich anwenden? Welche Transparenz- und Rücksichtnahmepflichten hat der Arbeitgeber zu wahren, wenn technische Systeme, Algorithmen und automatisierte Test- und Analyseverfahren eingesetzt werden? Welche (Diskriminierungs-)Risiken drohen, wenn die Entscheidungsstrukturen des Algorithmus durch künstliche Intelligenz erlernt bzw. generiert werden? Diese konkreten Fragestellungen münden letztendlich in der übergeordneten Fragestellung, ob es im digitalisierten Bewerbungsverfahren eines besonderen Schutzes des Bewerbers bedarf, welcher im Gesetz einen Niederschlag finden muss.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einführung
Zusammenfassung
Die erfolgreiche Personalauswahl ist ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Ziel des Personalauswahlverfahrens ist es, denjenigen Bewerber zu ermitteln, welcher für die ausgeschriebene berufliche Tätigkeit bestmöglich geeignet ist. Um die optimale Auswahlentscheidung treffen zu können und um das Risiko einer Fehlbesetzung zu minimieren, möchte der Arbeitgeber möglichst umfassende Informationen über die Fähigkeiten und die Persönlichkeit der Bewerber erhalten.
Jannik Schepers
Der Einsatz algorithmenbasierter Verfahren im Bewerbungsprozess
Zusammenfassung
Der Einsatz algorithmenbasierter Verfahren der Eignungsdiagnostik dient primär der Verbesserung der Entscheidungsgrundlage des Arbeitgebers durch die Erhebung und Bewertung umfangreicher Informationen über die einzelnen Bewerber. Im Gegensatz zum persönlichen Bewerbungsgespräch stellt sich diesbezüglich nicht bloß das Problem der Zulässigkeit einzelner Fragestellungen. Vielmehr ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, dem Risiko von Persönlichkeitsrechtsverletzungen, Diskriminierungen und Fehlbewertungen bereits im Rahmen der Entwicklung eines Algorithmus effektiv entgegenzuwirken.
Jannik Schepers
Informationsinteresse und Geheimhaltungsinteresse im Spannungsverhältnis
Zusammenfassung
Im arbeitsvertraglichen Anbahnungsverhältnis verfolgt der Arbeitgeber das Ziel, die möglichst beste Personalauswahlentscheidung zu treffen. Diese Auswahlentscheidung verlangt eine taugliche Entscheidungsgrundlage mit möglichst umfangreichen und vergleichsfähigen Informationen über die einzelnen Bewerber. Der Bewerber hingegen, welcher den erfolgreichen Arbeitsvertragsschluss anstrebt, möchte sich ausschließlich in einem positiven Licht darstellen. Folglich begehrt er die Geheimhaltung einzelner Informationen über die eigene Person, welche seine Chancen auf einen erfolgreichen Vertragsschluss mutmaßlich verschlechtern könnten.
Jannik Schepers
Die Einzelfallbetrachtung
Zusammenfassung
Die gewonnenen Erkenntnisse erhalten ihren praktischen Nutzen, indem die Rechtmäßigkeit algorithmenbasierter Verfahren der Eignungsdiagnostik rechtssicher beurteilt werden kann. Im folgenden Abschnitt soll daher eine rechtliche Beurteilung konkreter eignungsdiagnostischer Verfahren anhand der dargestellten Auflösungsregeln erfolgen. Zudem wird aufgezeigt, welche Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche ein Bewerber geltend machen kann, sofern sich der Arbeitgeber der Durchführung eines rechtswidrigen Verfahrens oder einer rechtswidrigen Praktik bedient.
Jannik Schepers
Abschließende Thesen
Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, allgemeingültige Regeln zu entwickeln, um die Zulässigkeit algorithmenbasierter Verfahren der Eignungsdiagnostik interessengerecht, vorhersehbar und nachvollziehbar beurteilen zu können. In diesem Rahmen sollte ein Beitrag zu der Diskussion geleistet werden, ob eine Neuregulierung des Beschäftigtendatenschutzrechts notwendig erscheint. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen.
Jannik Schepers
Backmatter
Metadaten
Titel
Digitalisierte Personalauswahl
verfasst von
Jannik Schepers
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-44466-2
Print ISBN
978-3-658-44465-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-44466-2