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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Einführung: Die filmische Stadt als interkultureller Raum

verfasst von : Elisabeth Nora Sommerlad

Erschienen in: Interkulturelle Räume im Spielfilm

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Auseinandersetzung mit interkulturellen Fragestellungen und Aspekten kultureller Vielfalt in städtischen Kontexten ist seit jeher ein zentraler Forschungsgegenstand sozialgeographischer Stadtforschung. Im Rahmen dieser Studie wird eine filmgeographische Perspektive darauf eingenommen. Dieses einführende Kapitel kontextualisiert das Themenfeld multiperspektivisch. Zunächst wird dargelegt, wie Interkulturalität und kulturelle Vielfalt in der Großstadt geographisch betrachtet werden können. Im Anschluss erfolgt die (inter-)disziplinäre Einordnung der Studie. Nachdem hiernach Forschungsstand und Desiderata in Hinblick auf die behandelte Thematik erläutert werden, wird abschließend das Erkenntnisinteresse der Studie erörtert und die konkrete Fragestellung ausformuliert.

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Fußnoten
1
Im Sinne einer gendersensiblen Sprache wird im Kontext der vorliegenden Arbeit der Gender-Doppelpunkt (z. B. Besucher:in) verwendet, stellenweise wird auf genderneutrale Personenbezeichnungen oder neutrale Pluralformen (z. B. Forschende, Personen) zurückgegriffen. Im Kontext wörtlicher Zitate und Paraphrasen erfolgen keine sprachlichen Anpassungen.
 
2
Schuster (2018) befasst sich in diesem Kontext auch mit dem Terminus der Diverse City. Dieses Stadtkonzept ist maßgeblich ausgerichtet an (oftmals betriebswirtschaftlich verankerten) Diversity-Ansätzen und für die vorliegende Studie nur bedingt fruchtbar.
 
3
Dieser Terminus beschreibt eine neue Form gesellschaftlicher Komplexität und Diversität. Das Konzept basiert auf der Beobachtung, dass im 21. Jahrhundert, z. B. durch neue Dynamiken der internationalen Migration, zunehmend komplexere soziale Formationen kultureller Vielfalt evoziert wurden. „Anstelle einer einfachen Bezugnahme auf nationale oder ethnische Zugehörigkeiten bezieht sich das Konzept der Super-Diversity auf das Zusammenwirken verschiedener Faktoren, die das Leben der Individuen prägen, wie der unterschiedliche Aufenthaltsstatus und damit verbundene Rechte bzw. Rechtsrestriktionen, Aufenthaltsdauer und Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt, Geschlecht und Alter, aber auch Muster der räumlichen Verteilung und transnationale Bezüge“ (Schuster 2018: 68). Vertovec (2007, 2015) arbeitet zentrale Konditionen und interagierende Kernvariablen heraus, welche diese gesellschaftliche Super-Diversity ausmachen.
 
4
Vgl. Schuster (2018) für eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Aspekt sowie Bukow (2011a) für eine differenzierte Auseinandersetzung mit Vielfalt in postmodernen Stadtgesellschaften.
 
5
Der erste Abschnitt des nachfolgenden Kapitels findet sich in leicht veränderter Form bereits in Sommerlad (im Erscheinen).
 
6
Eine umfassende Einführung in die Mediengeographie und ihre facettenreichen Subdisziplinen findet sich u. a. auch bei Döring und Thielmann (2009) oder Thielmann und Kanderske (im Erscheinen).
 
7
Zum Begriff der medialen Topographie vgl. den hier zitierten Beitrag von Stiglegger und Escher (2019).
 
8
Die Abbildungen wurden größtenteils originär für das vorliegende Buch erstellt. Im Verweis wird dies durch die Beschriftung „Entwurf: Sommerlad 2021“ kenntlich gemacht. Einzelne Abbildungen wurden von der Verfasserin bereits im Kontext weiterer Publikationen verwendet, die sich derzeit im Erscheinen befinden.
 
9
Vgl. den angegebenen Handbuchbeitrag (Sommerlad im Erscheinen) für eine detaillierte Einführung in diese verschiedenen Forschungsperspektiven und Themenbereiche sowie für eine Auflistung einschlägiger Publikationen. Im Kontext des hiesigen Kapitels wird lediglich auf die Perspektive eingegangen, die für die vorliegende Arbeit von Relevanz ist.
 
10
Als ein ästhetisch und emotional überlagertes Phänomen transportiert eine filmische Landschaft Stimmungen, atmosphärische Elemente und Mythen (Higson 1987; Escher 2006: 309). Eine Landschaft kann in Filmen unterschiedliche Rollen einnehmen und als Rahmen für die Handlung, als Setting, als Akteur oder als Symbol fungieren (Escher und Zimmermann 2001; Lukinbeal 2005). Übersichten über verschiedene Ansätze zur Beziehung zwischen Kino und Landschaft finden sich u. a. bei Koebner 1994; Escher und Zimmermann 2001, 2006; Lukinbeal 2005; Escher 2006; Harper and Rayner 2010.
 
11
Der Diskurs um Realismus und Film soll an dieser Stelle nicht dezidiert aufgerollt werden. Für eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Aspekt vgl. u. a. Zimmermann 2007: 9 ff.
 
12
Der hier zitierte Beitrag von Schroer (2012) bietet einen sehr guten Einblick in die Forschungsrichtung der Filmsoziologie, die aufgrund ihrer Perspektiven sehr anschlussfähig für die Filmgeographie ist. Gleiches gilt für das von Schroer (2008) herausgegebene Sammelwerk Gesellschaft im Film sowie für den Sammelband von Heinze, Moebius und Reicher (2012), der ebenfalls einen sehr guten Überblick über Themen und Gegenstände der Filmsoziologie bietet.
 
13
Der Forschungsstand bezieht sich auf den Zeitraum bis zum Abschluss der Dissertation im September 2019.
 
14
Aufgrund der Vielzahl an Publikationen zu den im Folgenden aufgezählten Forschungsbereichen, wird ohne Anspruch auf Vollständigkeit jeweils nur eine Literaturauswahl vorgestellt. Die Verfasserin ist sich darüber bewusst, dass darüber hinaus zahlreiche weitere Quellen existieren, insbesondere Fachaufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften.
 
15
Kulturen werden hier nicht betrachtet als „in sich abgeschlossene Gebilde, die (…) wie Billardkugeln aufeinanderprallen“ (Yousefi und Braun 2011: 10), sondern vielmehr als offene, dynamisch-veränderbare und intern diverse Sinn- und Orientierungssysteme. Kulturen sind „keine vorgegebenen Größen, sondern sie werden als menschliche Produkte gebildet“ (Yousefi und Braun 2011: 11). Angewendet auf eine filmische Perspektive bedeutet dies, dass die dargestellten Kulturen in den betreffenden Spielfilmen als filmische Konstrukte verstanden werden – bzw. als filmische Produkte, zu deren Konstruktion zahlreiche Einflussfaktoren beitragen.
 
16
Einige filmwissenschaftliche Handbücher weisen darauf hin, dass der Begriff Inszenierung oftmals synonym mit dem Terminus mise en scène genutzt werden würde, der als filmästhetischer Begriff konkret „die Organisation des Profilmischen“ (Kirsten 2017: 2) bezeichnet. „Die mise en scène umfasst alle bildgebenden Prozesse, auf die der Regisseur (und seine Mitarbeiter) vor und während der Aufnahme Einfluss haben“ (Keutzer et al. 2014: 94). Die vorliegende Arbeit grenzt sich von diesem Verständnis ab, indem Inszenierung explizit nicht mit mise en scène oder anderen filmanalytischen Konzepten gleichgesetzt wird. Der Begriff Inszenierung wird in dieser Arbeit, ebenfalls in Anlehnung an Kirsten (2017), nicht als genuin filmanalytischer Begriff im engeren Sinne genutzt, sondern verweist vielmehr „in loser Weise [auf] sämtliche Gestaltungsebenen“ (Kirsten 2017: 2) eines filmischen Werks, die in ihrem Zusammenwirken Bedeutungen konstruieren.
 
17
Unter einer Inszenierungsstrategie wird hier ein filmübergreifend feststellbares Inszenierungsmuster bzw. eine wiederkehrende Konstruktionsweise verstanden, anhand der Filme Bedeutungen hervorbringen. Sie bezeichnet hier die Art und Weise, wie in den betrachteten Filmen auf sämtlichen Gestaltungsebenen interkulturelle Begegnungen konstruiert und in Szene gesetzt werden. Von Interesse sind dabei nicht einzelfilmische Besonderheiten, sondern Konstruktionsmuster, die filmübergreifend isoliert werden können.
 
Metadaten
Titel
Einführung: Die filmische Stadt als interkultureller Raum
verfasst von
Elisabeth Nora Sommerlad
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35760-3_1