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Erschienen in: Journal of Business Economics 4/2011

01.04.2011 | Forschung

Einführung von Kommunikationsstandards in Unternehmensnetzwerken – ein gestaltungsorientierter Ansatz bei dezentraler Entscheidungsstruktur

verfasst von: Prof. Dr. Bernd Heinrich, Dr. Mathias Klier, Dipl.-Inf. Marc-Andre Bewernik

Erschienen in: Journal of Business Economics | Ausgabe 4/2011

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Zusammenfassung

Aktuell diskutierte Standards und Technologien (bspw. im Bereich Web Services) werden die IT-gestützte Kommunikation zwischen Unternehmen stark verändern. Die Standardisierungsentscheidung geht jedoch mit dem Risiko einher, einen Standard einzuführen, den andere Unternehmen danach nicht verwenden. Somit entsteht durch die netzeffektbedingte Interdependenz der Standardisierungsentscheidungen ein Koordinationsproblem, das Standardisierungsproblem. Handelt es sich dabei um autonom entscheidende Akteure (bspw. eigenständige Unternehmen), denen die Standardisierungsentscheidungen der anderen Akteure im Netzwerk nicht bekannt sind, liegt das Standardisierungsproblem bei dezentraler Entscheidungsstruktur und unvollständiger Information vor. Die Akteure müssen folglich jeweils unter Unsicherheit über die eigene Einführung eines Standards entscheiden. Um daraus resultierende Ineffizienzen zu reduzieren und Fehlentscheidungen zu vermeiden, wird im Beitrag ein gestaltungsorientierter Ansatz entwickelt. Dieser soll die einzelnen Akteure im Netzwerk unterstützen, die Standardisierungsentscheidungen der anderen Akteure und somit die im Falle einer Standardisierung resultierenden Netzeffekte zu antizipieren. Kern des Ansatzes ist es dabei, die Interdependenz der Entscheidungen modellendogen zu repräsentieren und das resultierende Gleichungssystem zu lösen.

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Fußnoten
1
Dies muss nicht bedeuten, dass im Falle einer Standardisierung keine Kosten mehr für die Kommunikation anfallen. Die Kosten c ij können auch als Differenz zwischen den Informationskosten vor (\(c_{ij}^v\)) und nach (\(c_{ij}^n\)) der Standardisierung interpretiert werden, d. h. sie entsprechen dann mit \(c_{ij}^v - c_{ij}^n = {c_{ij}}\) den infolge der Standardisierung auf der zugehörigen Kante einsparbaren Informationskosten.
 
2
Die Annahme, dass in der Ausgangssituation noch kein Akteur standardisiert hat, kann problemlos relaxiert werden, wie später bei der Betrachtung mehrerer Perioden deutlich wird.
 
3
Auch diese Annahme kann problemlos geändert werden, wenn allen Akteuren bekannt ist, welche Akteure keine Kommunikationsbeziehungen unterhalten. Ist dies nicht bekannt, so hat eine Abschätzung, bspw. auf Basis des durchschnittlichen Vermaschungsgrads, zu erfolgen.
 
4
Für den Fall, dass die Kosten der Kommunikation (realistischerweise) bei der Nutzung des Standards nicht komplett entfallen, ist wie in Endnote 1 beschrieben zu verfahren.
 
5
Die Kostengrößen c ij und K i können auch barwertig interpretiert werden, d. h. es fallen in zukünftigen Perioden Informations- und Standardisierungskosten an, die auf den Entscheidungszeitpunkt diskontiert werden.
 
6
Falls die Informationskosten dennoch zum Teil bekannt sind, können diese ohne Weiteres zusätzlich berücksichtigt werden.
 
7
Die nachstehende Modellformulierung wurde aus Gründen der Nachvollziehbarkeit gewählt. Bei der Simulationsstudie wurde im Hinblick auf die Rechenzeit auf eine LP-Relaxation zurückgegriffen (vgl. Domschke et al. 2002; Domschke und Wagner 2005).
 
8
In den Beiträgen (Weitzel et al. 2006) und (Weitzel et al. 2003a) werden Simulationsexperimente mit zum Teil anderen Konfigurationen (bspw. mit M =35 Akteuren) durchgeführt. Bei Verwendung dieser Konfigurationen ändern sich die grundsätzlichen Ergebnisse jedoch nicht.
 
9
Für die Simulationsstudie wurde der Term (5) beispielhaft wie folgt instanziiert: Um einen Wertebereich von (-1; 1) zu erhalten, erfolgte eine Multiplikation mit dem Faktor 2/π. Anschließend wurde π/4 addiert, um die notwendige Verschiebung nach oben zu erreichen. Dies wiederum erforderte eine weitere Stauchung der Arcustangens-Funktion durch Multiplikation mit dem Faktor (1-π/4), um den Wertebereich der Standardisierungswahrscheinlichkeiten p ij nach oben durch 1 zu beschränken.
 
10
Für eine detaillierte Diskussion zu den negativen Einsparungen im Bereich [500; 700] für den Erwartungswert der Informationskosten und wie diese überwunden werden können siehe Anhang 2.
 
11
Werden bei dieser Simulationskonfiguration Werte für die Standardisierungskosten K i < 0 gezogen, so wird die zufällige Ziehung wiederholt. Alternativ können die Standardisierungskosten für diesen Fall auch auf den Wert null gesetzt werden, was jedoch eine Verzerrung nach sich zieht, da nur dieser einzelne Wert dann – in Bezug zur Verteilungsannahme – häufiger auftritt.
 
12
Bei anderen Parameterkonfigurationen ergeben sich analoge Ergebnisse.
 
13
Die Ergebnisse einiger ausgewählter Analysen sind in Anhang 3 dargestellt.
 
14
Diese Aussage beruht darauf, dass sich bei einem Verzicht der Antizipation der unbekannten Informationskosten anhand des Ausdrucks (6) die obigen Ergebnisse nur unwesentlich ändern.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Einführung von Kommunikationsstandards in Unternehmensnetzwerken – ein gestaltungsorientierter Ansatz bei dezentraler Entscheidungsstruktur
verfasst von
Prof. Dr. Bernd Heinrich
Dr. Mathias Klier
Dipl.-Inf. Marc-Andre Bewernik
Publikationsdatum
01.04.2011
Verlag
SP Gabler Verlag
Erschienen in
Journal of Business Economics / Ausgabe 4/2011
Print ISSN: 0044-2372
Elektronische ISSN: 1861-8928
DOI
https://doi.org/10.1007/s11573-011-0447-x

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