2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung: Lokale Politikforschung als Frage nach Bürgergesellschaft und sozialem Kapital
verfasst von : Michael Haus
Erschienen in: Bürgergesellschaft, soziales Kapital und lokale Politik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Vieles von dem, was heute als Frage nach der Bürgergesellschaft diskutiert wird, erscheint nicht zum ersten Mal auf der wissenschaftlichen wie der politischen Agenda. Und nicht zum ersten Mal richtet sich das Interesse dabei auf den Bereich der lokalen Politik. Wirft man einen Blick auf die Diskussionen der 70er und 80er Jahre, z.B. auf den Diskurs über Selbsthilfe und Betroffenenaktivierung, wie er v.a. von Franz-Xaver Kaufmann für den Bereich der Sozialpolitik initiiert wurde (Kaufmann 1979), auf Theorie und Praxis der Selbsthilfe (Thiel 1989), oder auf die Forschung zu den ‚neuen‘ sozialen Bewegungen und Bürgerinitiativen im lokalen Bereich (Gabriel 1983), dann zeigt sich, daß Selbstorganisation, Partizipation und die Entfaltung einer Handlungslogik jenseits von Markt und Staat als die drei grundlegenden Merkmale der Bürgergesellschaft schon seit längerer Zeit einen zentralen Gegenstand von Debatten am Schnittpunkt von Sozialwissenschaften und politischer Praxis gebildet haben. Freilich gibt es auch Gründe dafür anzunehmen, daß hier zwar ältere Diskussionsstränge fortgesetzt werden (was ja an sich bereits durchaus nicht negativ bewertet werden muß), die gegenwärtige Debatte aufgrund verschiedener Entwicklungen jedoch eine neue Qualität gewonnen hat. Unstrittig dürfte jedenfalls sein, daß der Frage der Einbindung und Aktivierung von Bürgern heute ein zentraler Stellenwert zukommt.