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2003 | OriginalPaper | Buchkapitel

Einleitung

verfasst von : André Brodocz

Erschienen in: Die symbolische Dimension der Verfassung

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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‘Die Zukunft der Verfassung ist rosig.’ Zu diesem Ergebnis könnte gelangen, wer die Entwicklung jener politischer Ordnungen in Mittel- und Osteuropa betrachtet, die nach dem Ende der Sowjet-Union in die staatliche Selbständigkeit entlassen worden sind. In Polen und in Ungarn, in der Tschechischen und in der Slowakischen Republik, in Lettland und in Litauen sowie in weiteren Staaten dieser Region erschien eine weitreichende Änderung der bereits vorhandenen Verfassung oft nur als ein zu kleiner Schritt, um diese Herausforderung anzunehmen (vgl. Brunner/Solyom 1995; Frowein/Marauhn 1998; Kahl 1994; Rog-gemann 1999 sowie Stalev 1999). Vielen war dies nicht genug. Sie wagten sogar den großen Schritt und gaben sich selbst eine gänzlich neue Verfassung. Die US-amerikanische Verfassung und die Verfassungen der westeuropäischen Staaten dienten dabei den neuen Verfassungen häufig als Vorbilder. Zwar hat keine der neuen Verfassungen allein ein Vorbild en détail kopiert, dennoch fällt auf, daß sich die neuen Verfassungsgeber an verschiedenen Bestandteilen dieser vorhandenen Verfassungen orientierten und zu jeweils ganz spezifischen Verfassungen neu zusammenfügten. Stellt man zudem — vor einem anderen historischen Hintergrund, aber mit demselben Ergebnis einer neuen Verfassunggebung — weitere ähnliche Entwicklungen wie zum Beispiel in Südafrika, Lateinamerika, Südost-und Zentralasien in Rechnung (vgl. Holle 1997; Grupp 1999; Barrios/Boeckh 2000; Dosch 2000 und Eschment 2000), dann präsentiert sich das Konzept der Verfassung gegenwärtig erfolgreicher denn je.

Metadaten
Titel
Einleitung
verfasst von
André Brodocz
Copyright-Jahr
2003
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80431-0_2