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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

13. Einordnung in die Problemstufenordnung

verfasst von : Prof. Dr. Gerhard Preyer

Erschienen in: Rolle, Status, Erwartungen und soziale Gruppe

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Die Typisierung sozialer Systeme auf der Problemstufenordnung Gesellschaft, Organisation und Interaktion ist unter dem Gesichtspunkt der Regulierung der Mitgliedschaftsbedingung angeordnet. Die Innovation der Systemtheorie besteht darin, dass aus ihrer Sicht das einfache Interaktionssystem nicht mehr das Modell der Analyse des Gesellschaftssystems sein kann, da es nicht die Eigenprobleme eines komplexen Gesellschaftssystems zu erfassen vermag. Die Differenzierung zwischen Gesellschaft, Organisation und Interaktion darf ihrerseits nicht mit der System-Umwelt-Relation verwechselt werden, da jede Interaktion als ein Kommunikationssystem Gesellschaft reproduziert. Interaktionen sind Episoden der gesellschaftlichen Kommunikation. Das Interaktionssystem lässt sich auf der Problemstufenordnung genau angeben und abgrenzen, da es durch die Anwesenheit der Kommunikationsteilnehmer bestimmt ist. Die Anordnung der Problemstufenordnung ist derart vorzunehmen, dass der Blickwinkel vom Standpunkt der Umwelt aus einzunehmen ist. Aus dem Blickwinkel des einfachen Interaktionssystems ist eine Differenzordnung einzurichten, welche ihrerseits die Umweltbezüge auszugrenzen hat. Es findet somit immer eine selektive Schließung der Kommunikation der einfachen Interaktionssysteme statt. Gesellschaft ist eine selbstsubstitutive Ordnung. Für sie gibt es kein funktionales Äquivalent. Sie ist ein Problembezug für die Fortführung von Kommunikationen und die Erhaltung von Mitgliedschaft, da sie eine selbstregulative Ordnung ist, die den Bereich der erreichbaren Kommunikationen absteckt. Sofern Gesellschaft als ein System gefasst wird – als Gesellschaftssystem – umfasst Gesellschaft alle sozialen Bereiche. Es ist die Umwelt der differenzierten sozialen Systeme. Auf der Problemstufenordnung wird in dem Ebenengefälle Gesellschaft, Organisation, Interaktion die Reduktion von Komplexität als Kommunikation und die Ausschaltung von Kontingenz als Entscheidung ausgewiesen. Sofern Kommunikation nicht risikoreich vollzogen wird und Entscheidungen verbindlich sind, wird die Ordnungsleistung auf der Problemebene formale Organisation sichergestellt. Die höhere Ordnung dieser Problemebene besteht darin, dass die Regelung der Kommunikation durch Ämter und Stellen gewährleistet ist. Die formale Organisation der gesellschaftlichen Kommunikation ist das tragende Prinzip der Verbindung von Handlungen. Die Anordnung der Problemebene der einfachen Interaktion unter Anwesenden ist sowie die Anordnung der Problemebene Organisation von dem Blickwinkel der sozialen Umwelt aus vorzunehmen. Daran erkennen wir, dass ein Verweisungszusammenhang zwischen den Problemebenen vorliegt. Er betrifft aber nicht nur die Problemebene Organisation, sondern auch das Gesellschaftssystem und seine Differenzierung.

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Fußnoten
1
Luhmann, Soziale Systeme, 553.
 
2
Vgl. dazu I 2. Die Problemstufenordnung, in diesem Buch.
 
3
Luhmann, Soziale Systeme. Grundriss einer allgemeinen Theorie, 560–66 hat auf diese Funktion hingewiesen.
 
Metadaten
Titel
Einordnung in die Problemstufenordnung
verfasst von
Prof. Dr. Gerhard Preyer
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-94121-9_13

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