2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einsatz von Biomethan in Neubauten nach EEWärmeG – Eine Hemmnis- und Wirtschaftlichkeitsanalyse
verfasst von : Martin Loßner, Erik Gawel, Carsten Herbes
Erschienen in: Interdisziplinäre Aspekte der Energiewirtschaft
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Im IEKP wurde 2007 das Ziel formuliert, bis 2020 jährlich 6 Mrd. Kubikmeter Biomethan zu nutzen. Mit dem EEWärmeG wurde 2009 die gesetzliche Grundlage geschaffen, um den prozentualen Anteil erneuerbarer Energieträger an der Wärme- und Kältebereitstellung zu erhöhen, der bis 2020 auf 14 % steigen soll. Der Einsatz von Biomethan ist in diesem Kontext eine der Optionen gemäß EEWärmeG. Bauherren haben danach die Wahl zwischen verschiedenen regenerativen Energieträgern sowie einer Reihe von Ersatzmaßnahmen wie Fernwärme, Dämmung oder Kraft-Wärme-Kopplung. Sie treffen diese Entscheidung jedoch nicht allein, sondern sind eingebunden in ein Buying-Center, das auch andere Akteure wie Architekten, Fachplaner oder Installateure umfasst. Diese verfolgen auch eigene Interessen (z.B. Auftragsvolumen), außerdem entscheidet der Bauherr i.d.R. unter unvollkommener Information. Beides behindert eine optimale Entscheidung. Biomethan wird derzeit nur von ca. 3 % aller Bauherren eingesetzt. Um dieses Markt-Ergebnis besser verstehen zu können, wird ein Wirtschaftlichkeitsmodell entwickelt, in dem verschiedene regenerative Energieträger sowie Ersatzmaßnahmen auf Basis eines Annuitätsverfahrens nach VDI 2067 verglichen werden. Für Einfamilienhäuser ist Biomethan danach die wirtschaftlich schlechteste Alternative, bei Mehrfamilienhäusern dagegen wegen der höheren Auslastung die drittbeste. Um Biomethan im Wärmemarkt weiter zu fördern und das Nutzungsziel von 6 Mrd. Kubikmeter/Jahr im Jahr 2020 zu erreichen, sollte der im EEWärmeG verankerte Zwang zur KWK-Technologie für Biomethan zu Gunsten einer technologieoffenen Formulierung aufgehoben werden und die bislang nur für Neubauten geltende Regelung analog zur Regelung in Baden-Württemberg auf den Altbestand ausgedehnt werden.