2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einzelinteressen und kollektives Handeln in Organisationen. Das Dilemma der Steuerung wissensintensiver Arbeit
verfasst von : Uwe Wilkesmann
Erschienen in: Einzelinteressen und kollektives Handeln in modernen Demokratien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Ein Grundproblem jeder Organisation ist die Frage, wie Einzelinteressen und kollektive Interessen zusammengebracht werden können (
vgl. Widmaier 1978
). Das Problem wird in freiwilligen Organisationen und in Unternehmen ganz unterschiedlich gelöst. In freiwilligen Organisationen, wie Interessenorganisationen, Parteien und Vereinen, stimmen — zumindest in der idealtypischen Definition — Einzelinteressen und Kollektivinteressen immer überein. Ein Akteur tritt genau deshalb einer freiwilligen Vereinigung bei, weil sie seine Individualinteressen vertritt. Der Briefmarkensammlers tritt deshalb einem Philatelisten-Verein bei, weil er dort Gleichgesinnte trifft. Bei Unternehmen stimmen Einzelinteressen und Kollektivinteressen nie überein. Vielmehr werden die Einzelinteressen durch monetäre und nicht-monetäre Anreize mit den Kollektivinteressen in Übereinstimmung gebracht. Der einzelne Akteur lässt sich sein Interesse abkaufen. Der Opelarbeiter geht nicht jeden Morgen ans Band, weil er so gerne Autos baut, sondern weil er Geld verdien muss.