Jaguar stellt mit dem I-Pace Concept im Vorfeld der LA Auto Show, 18. bis 27. November 2016, sein erstes rein elektrisches Modell vor. Die Studie ist der Vorbote des fünfsitzigen Serienmodells Jaguar I-Pace, der im nächsten Jahr als Serienversion vorgestellt und 2018 im Markt eingeführt werden soll.
Elektrisches SUV im Cab-forward-Design
Von vorn herein als reines Elektroauto konstruiert, eröffnet der elektrische Antriebsstrang des I-Pace Concept neue Möglichkeiten und Freiheiten für die Designer. Daher basiert das I-Pace Concept auch auf einer neuen Architektur. Als Folge zeichnet sich das I-Pace Concept durch ein vom C-X75 Supersportwagen inspiriertes Cab-forward-Design und die Seitenlinie eines Coupés aus. Ohne einen im Bug installierten Motor und mit einem flach zwischen den Achsen installierten Batteriepaket ergibt sich ein langer Radstand von 2.990 Millimeter; bei einer Länge von 4.680 und einer Breite von 1.890 Millimeter. Als Konsequenz beansprucht das I-Pace Concept weniger Verkehrsfläche als ein konventioneller mittelgroßer SUV; die Bewegungsfreiheit für die Fondpassagiere nimmt zu.
Da es auch keinen Kardanwellentunnel unterzubringen galt, nutzten die Jaguar-Designer den freigewordenen Raum für eine acht Liter große Ablage zwischen den Sitzen. Anstelle des traditionellen Schaltknaufs finden sich Staufächer für Smartphones, Schlüssel oder andere kleinere Gegenstände. Der Kofferraum des I-Pace Concept fasst 530 Liter. Er wird ergänzt um einen zweiten, 38 Liter großen Stauraum unter der Vorderhaube.
Luft bläst die Scheiben sauber
Beim I-Pace Concept haben die Designer auch mit den Aerodynamiker eng zusammengearbeitet. Der breite Grill mit sechseckigem Gitter des Fahrzeugs soll aerodynamische Vorteile bringen. Luft strömt auch durch die vom C-X75 inspirierte Einlassöffnung auf der Haube, was den Luftwiderstand zusätzlich senken soll. Aerodynamisch optimierte Seitenschweller leiten die Luft verwirbelungsfreier um die Räder herum. Der „schnelle” Abfallwinkel des Heckfensters bringt ebenfalls aerodynamischen Nutzen; zugleich soll ein neuartiges hydrophobes, also selbstreinigendes, Glas einen Heckscheibenwischer überflüssig machen. Neuartige Luftaustrittöffnungen am Heck dienen als Ersatz für konventionelle Auspuffrohre. Zugleich leiten sie die von den hinteren Radkästen aufgewirbelte Luft gezielt in die Wirbelschleppe des Fahrzeugs weiter. Der Cw-Wert des I-Pace Concept beträgt 0,29.
Gesamtleistung von 294 kW
Die an Vorder- und Hinterachse angebrachten Elektromotoren erzeugen zusammen 294 kW (400 PS) und ein Drehmoment von 700 Nm. Der elektrische Allradantrieb verteilt das Drehmoment bedarfsgerecht auf Vorder- und Hinterachse. Das I-Pace Concept beschleunigt in rund vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit hat Jaguar noch nicht bekannt gegeben.
Die Energie bezieht der I-Type Concept aus einer flüssigkeitsgekühlten 90 kWh-Lithiumionen-Batterie, die im Unterboden und zwischen den Achsen platziert ist. Die tiefe Einbaulage soll den Schwerpunkt und die Gierneigung des Fahrzeugs senken. Das Akkugehäuse besteht aus Aluminium und fungiert als integrales Bauteil der Karosseriestruktur. Jaguar verwendet wegen ihrer hohen Energiedichte, der sehr guten Wärmeabfuhreigenschaften und der platzsparenden Bauweise Pouch- oder Folienzellen.
Voraussichtliche Reichweite von über 500 Kilometer
Die Jaguar-Land-Rover-Ingenieure haben die im Fahrzeug eingesetzten Permanentmagnet-Synchronmotoren selbst entwickelt. Die Motoren sind 500 Millimeter lang und haben einen äußeren Durchmesser von 234 Millimeter. Im Unterschied zu einer konventionellen und versetzten Anordnung (mit vor dem Motor installiertem Getriebe) wartet das I-Pace Concept mit einer platzsparenderen konzentrischen Anordnung auf.
Mit einer Batterieladung soll das I-Pace Concept im kombinierten europäischen NEFZ-Zyklus über 500 Kilometer weit kommen, wie Jaguar angibt. Die Batterie lässt sich an öffentlichen Ladesäulen, an einer heimischen Wandladestation oder an einer konventionellen Haushaltssteckdose laden. Es ist möglich, die Batterie an einem 50 kW-Gleichstrom-Anschluss in 90 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufzuladen. In etwas über zwei Stunden sollen sie wieder zu 100 Prozent gefüllt sein.