2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Entwicklung des Hypothesensystems
verfasst von : Markus Janz
Erschienen in: Erfolgsfaktoren der Beschaffung im Einzelhandel
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Bevor über einen möglichen Beitrag der Beschaffungsführung zum Beschaffungserfolg diskutiert werden kann, müssen einige grundsätzliche Abgrenzungen und Erläuterungen zum Konzept der strategischen Führung generell vorgenommen werden. Erst auf dieser Basis kann die Ableitung konkreter Führungsdimensionen im Rahmen der Beschaffung sowie deren Operationalisierung erfolgen. Zunächst gilt es in diesem Zusammenhang klarzustellen, dass der dieser Arbeit zu Grunde liegende Führungsbegriff institutionaler Art ist; er kennzeichnet somit Führung als gezielte Einflussnahme des Managements auf das (Quasi-) Verhalten der Institution Beschaffungsbereich (im Sinne einer Führung von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen) 423 Von dieser Begriffsfassung abzugrenzen ist der Begriff der Personalführung, der in der Führungslehre die Einflussnahme von Führern (Vorgesetzte) auf Geführte (Mitarbeiter) kennzeichnet und somit Ausdruck einer Führung in Unternehmen ist.424 Somit umfasst der hier zu Grunde gelegte Führungsbegriff nicht bzw. nur mittelbar den Aspekt der Menschenführung, sondern vielmehr die Gestaltung und Lenkung eines sozialen, wirtschaftlichen und technischen Systems, ist also nicht auf der intra- bzw. interindividuellen Ebene organisationalen Beschaffungsverhaltens angesiedelt, sondern auf der organisationalen Ebene. 425 In diesem Sinne kann unter dem Begriff der Unternehmensführung die Gesamtheit derjenigen Handlungen der verantwortlichen Akteure verstanden werden, welche die Gestaltung und Abstimmung der Unternehmens-Umwelt-Interaktion im Rahmen des Wertschöpfungsprozesses zum Gegenstand haben und diesen grundlegend beeinflussen.426 In Bezug auf die Außenwirkungen muss die Unternehmensführung dabei effektiv sein, d. h. sie muss die Beziehungen zwischen der Umwelt und Unternehmen wirksam gestalten. Gleichzeitig muss jedoch ihre Innenwirkung effizient sein, d. h. es bedarf eines günstigen Verhältnisses zwischen der erbrachten Leistung und den dazu eingesetzten Ressourcen des Unternehmens.427 Voraussetzung einer solchen Unternehmensentwicklung in Form einer möglichst großen Übereinstimmung zwischen der Umwelt, den Unternehmensressourcen und der Unternehmensführung ist die sorgfältige strategische Analyse dieser drei Komponenten und die Bestimmung derjenigen Faktoren innerhalb dieser Bereiche, die bei der Erreichung dieses Zieles maßgeblich beachtet werden müssen. Diese Faktoren können mithin als Erfolgsfaktoren bezeichnet werden428 Durch diese Definition wird deutlich, dass der Führung eine entscheidende Rolle für die Erreichung eines größtmöglichen Unternehmenserfolgs aufgrund der zentralen Rolle der Führung als Managementregulativ zur Anpassung bzw. Interaktion zwischen Unternehmensressourcen und Umwelt beigemessen wird. Diese Überlegungen lassen sich ohne weiteres auf Funktionsbereiche innerhalb eines Unternehmens übertragen. Auch hier ergeben sich strategische Führungsaufgaben als Hauptaufgaben des Managements, die unter zusätzlicher Berücksichtigung von Vorgaben aus der gesamtunternehmensbezogenen Perspektive den Beitrag des Funktionsbereiches zum gesamten Unternehmenserfolg optimieren sollen.429