2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Entwicklung, Verfall und Ende terroristischer Gruppierungen. Von der „Lebenslaufdynamik“ zum erklärenden Entwicklungsmodell
verfasst von : Stephanie Rübenach
Erschienen in: Terrorismusforschung in Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Bis vor wenigen Jahren noch zählten Entwicklung, Verfall und Ende terroristischer Gruppierungen zu den größten Defiziten der führenden Terrorismusforschung, obgleich diese für Bekämpfungsmaßnahmen nutzbar gemacht werden könnten. Diese Studie widmet sich der noch immer vernachlässigten Relation zwischen der Gesamtentwicklung einer terroristischen Gruppierung und deren Endpunkt. Während die führende anglo-amerikanische Forschung sich bisher auf Letzteres konzentrierte, kann diese Korrelation, angeleitet durch die Basisdynamik des so genannten Lebenslaufmodells von A. Straßner – eines deutschen Forschers –, untersucht werden. Diese Studie entfaltet wiederum ihre volle Relevanz erst im Lichte einer us-amerikanischen Theorie zur Motivation terroristischen Verhaltens von M. Crenshaw. Auf diese Weise werden spezifische Entwicklungsdeterminanten bestimmt. Es wird argumentiert, dass man von der Ausprägung dieser Determinanten (instrumentell/zielgerichtet oder organisational/bestandsorientiert) auf vier Entwicklungsszenarien schließen kann: Eine vorherrschend instrumentelle Motivation korreliert bei hoher Unterstützung mit einem Ende durch Erfolg (1) und bei wenig Unterstützung mit einem Ende als Folge einer freiwilligen, rationalen Entscheidung (2). Eine Gruppierung mit einer vorherrschend organisationalen Motivation wird bei höchstens vereinzelter Unterstützung entweder zu keinem Ende finden (3) oder im Strukturkollaps kulminieren (4). Die Entwicklung einer Gruppierung kann bei jedem dieser Szenarien einsetzen. Die Erklärungskraft des Entwicklungsmodells wird anschließend anhand der Fallbeispiele RAF und Provisional IRA evaluiert.