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Open Access 15.04.2020 | Forum

Erfolg und Misserfolg von kommunikationswissenschaftlichen DFG-Forschungsverbünden: Bilanz, Faktoren, Konsequenzen

verfasst von: Prof. Dr. Gerhard Vowe, Florian Meißner

Erschienen in: Publizistik

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Zusammenfassung

Wie können die Chancen des Erfolgs von Anträgen bei der DFG auf Finanzierung kommunikationswissenschaftlicher Forschungsverbünde erhöht werden? Der Beitrag gibt eine Antwort in drei Schritten.
(1) Bilanz: In den letzten zehn Jahren wurden mindestens 38 Anträge auf Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Beteiligung gestellt; davon war ca. die Hälfte erfolgreich. Um 2010 starteten drei mittelgroße Verbünde und danach noch einige kleine internationale Verbünde. Die Aktivitäten in der Verbundforschung haben sich zwar deutlich intensiviert, aber die Kommunikationswissenschaft schöpft ihr gewachsenes Potenzial bei weitem nicht aus. Sie liegt bei Forschungsverbünden, aber auch bei Einzelprojekten pro Professur, weit hinter den anderen Sozialwissenschaften zurück und erst recht hinter Fächern aus anderen Wissenschaftsbereichen. Diese Kluft hat sich mit dem Ausbau der Kommunikationswissenschaft sogar noch vergrößert.
(2) Diagnose: Über Erfolg und Misserfolg von Anträgen entscheiden sechs Faktoren, und zwar Antragsqualität, Qualifikationsprofil der Antragstellenden, Kompetenz der Gutachtenden, Entscheidungsprozesse in Gremien, Unterstützung durch Universitätsleitungen und Inanspruchnahme der DFG-Beratung.
(3) Konsequenzen: Um die Wahrscheinlichkeit von Erfolgen zu erhöhen, sollten die fünf zentralen Akteure vor allem Folgendes tun:
  • Potenzielle Initiatorinnen und Initiatoren sollten DFG-Forschungsverbünden höhere Priorität einräumen als bisher und als anderen Aufgaben.
  • Gutachtende sollten konsistent argumentieren, also begründet befürworten oder ablehnen, aber eine Befürwortung nicht mit eigenen Vorschlägen verknüpfen.
  • Die DFG-Geschäftsstelle sollte fächerscharfe Daten zur Förderung verfügbar machen, um den Fächern zu ermöglichen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen.
  • Die Universitätsleitungen sollten die Beantragung von Forschungsverbünden stärker fördern und fordern.
  • Die DGPuK sollte dem Thema Forschungsverbünde höhere Priorität einräumen als bisher und zum Ziel setzen, dass zu den anderen Sozialwissenschaften aufgeschlossen wird.
Abkürzungen
DACH
Verbünde mit Partnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
EXC
Exzellenzcluster
FKD
Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Dominanz
FKE
Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Ergänzung
FOR
Forschungsgruppe
GRK
Graduiertenkolleg
KW
Kommunikationswissenschaft
PW
Politikwissenschaft
SFB
Sonderforschungsbereich
SPP
Schwerpunktprogramm
TRR
Transregio (ortsverteilter Sonderforschungsbereich)
Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
(Samuel Beckett)

1 Einleitung: Warum dieses Thema?

Warum ist es gerade jetzt geboten, sich mit Forschungsverbünden zu beschäftigen? Forscherinnen und Forscher kooperieren in Forschungsverbünden, weil sie ihre Forschungsinteressen allein nicht erreichen können. Forschungsverbünde haben zum einen epistemische Relevanz. In ihnen können übergreifende Fragestellungen in einer langfristigen Perspektive aufgegriffen werden, indem unterschiedliche Ansätze und Methoden kombiniert werden. Themen wie der strukturelle Wandel der Öffentlichkeit im Zuge der Digitalisierung oder die Mediatisierung aller Kommunikation erfordern die Zusammenarbeit von Forschern mit unterschiedlichen Kompetenzen. Nicht zuletzt erfordert ihre Erforschung erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, etwa in Technik oder in die Qualifizierung des Nachwuchses (vgl. Wuchty et al. 2007). Zum anderen kommt Forschungsverbünden wachsende strategische Relevanz zu. Markantes Beispiel dafür ist die Exzellenzinitiative. Fächer, Institute und Forscher werden von Universitätsleitungen und wissenschaftspolitischen Instanzen daran gemessen, in welchem Maße es ihnen gelingt, kompetitive Drittmittel einzuwerben – bevorzugt in Form von Verbünden. Dies spielt eine zentrale Rolle bei der Verteilung von Mitteln innerhalb der Universitätsleitungen. Forschungsverbünde sind der Goldstandard wissenschaftlicher Reputation (vgl. Aljets und Lettkemann 2012, S. 141). Dieser doppelte Stellenwert von Verbünden hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, wie auch der deutlich gestiegene Anteil der Mittel für Forschungsverbünde an den DFG-Mitteln belegt (vgl. DFG 2015, S. 32, 2018, S. 33).
Bislang ungeklärt ist, inwieweit die Kommunikationswissenschaft (KW) die Chancen von Forschungsverbünden hat wahrnehmen können. In den letzten zehn Jahren ist die KW stark gewachsen; nun kann und muss geprüft werden, wie sie dieses gewachsene Potential im Hinblick auf DFG-Forschungsverbünde genutzt hat. Es ist an der Zeit, die Aktivitäten gründlich zu bilanzieren und daraus Konsequenzen zu ziehen.
Folglich sind die Ziele dieses Beitrags,
1.
eine Bilanz vorzulegen, also eine Bestandsaufnahme der DFG-Forschungsverbünde mit KW-Beteiligung in den letzten zehn Jahren;
 
2.
eine Diagnose zu stellen, also Faktoren für Erfolg und Misserfolg von Anträgen zu identifizieren;
 
3.
Konsequenzen vorzuschlagen, um die Wahrscheinlichkeit von Erfolgen zu erhöhen.
 
Nach diesen drei Zielen ist dieser Beitrag gegliedert.
Auch für diese Fragestellung ist ein analytischer Ansatz auf Basis des methodologischen Individualismus hilfreich (vgl. Popper 1994; Coleman 1991): Veränderungen auf der Meso-Ebene des Faches KW können nur durch individuelle Aktivitäten erklärt und – in strategischer Wendung – erreicht werden. Die Forschungsinitiativen einzelner Forscherinnen und Forscher können durch die jeweiligen Bedingungen gefördert oder gehemmt werden. Wie aber diese Bedingungen ausfallen und ob sie sich verändern lassen, ist wiederum abhängig von individuellen Aktivitäten zum Beispiel in Fachgesellschaften, Universitätsleitungen oder Fördereinrichtungen. Dieser Mikro-Meso-Link prägt die Argumentation in diesem Beitrag.

2 Bilanz: Wie erfolgreich war die Kommunikationswissenschaft bei DFG-Forschungsverbünden in den letzten zehn Jahren?

Ziel der Bestandsaufnahme ist es, die relevanten Daten zur Förderung von Forschungsverbünden mit KW-Beteiligung durch die DFG zu erheben und erstmals ein möglichst klares Bild von der Förderrealität der letzten zehn Jahre zu zeichnen, insbesondere im Hinblick auf Erfolg und Misserfolg. Dadurch soll eine robuste Grundlage für Diagnose und Therapie geschaffen werden.
Einige begriffliche Erklärungen vorab: Unter einem kommunikationswissenschaftlichen DFG-Forschungsverbund werden hier zwei Gruppen von DFG-finanzierten Forschungsverbünden gefasst:
1.
Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Dominanz (FKD) sind Forschungsverbünde, bei denen die KW als Leitdisziplin beteiligt ist – pragmatisch definiert durch die Disziplin des Sprechers oder der Sprecherin.
 
2.
Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Ergänzung (FKE) sind Forschungsverbünde, bei denen die KW beteiligt, aber nicht Leitdisziplin ist.
 
Unter den Begriff des Forschungsverbundes fassen wir unterschiedlich große Förderformen der DFG, und zwar große Forschungsverbünde, also Exzellenzcluster (EXC), Sonderforschungsbereiche (SFB) und Transregios (TRR), mittlere Forschungsverbünde, also Forschungsgruppen (FOR), Graduiertenkollegs (GRK) und Schwerpunktprogramme (SPP), sowie kleine Forschungsverbünde, also DACH-Projekte (Verbünde mit Partnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) und weitere von der DFG mitfinanzierte internationale Verbünde wie etwa Open Research Areas (ORA). Auch Paketanträge wurden als kleine Form von Forschungsverbünden einbezogen. Wir erweitern also für diese Bestandsaufnahme den Kreis der „koordinierten Programme“, wie die DFG Forschungsverbünde bezeichnet.1 Erfolg schließlich ist pragmatisch dadurch definiert, dass ein DFG-Gremium beschließt, Mittel für einen beantragten Verbund zu bewilligen; Misserfolg entsprechend als Entscheidung, keine Mittel zu bewilligen.
Zur Informationsgrundlage: Die Bestandsaufnahme in den Tab. 1234 und 5 deckt den Zeitraum von 2009–2019 ab und umfasst alle Forschungsverbünde, zu denen wir über GEPRIS2 oder über persönliche Mitteilungen Kenntnis bekommen haben. Die Daten sind die besten, die wir je hatten, aber sie sind vorläufig und sicherlich unvollständig. Da die Anzahl der Verbünde gering ist, können auch wenige bislang nicht erfasste Verbünde das Bild ändern.

2.1 Fallzahlen und Förderquoten

Von den 38 erfassten Fällen sind 25 Forschungsverbünde kommunikationswissenschaftlich dominiert und 13 kommunikationswissenschaftlich ergänzt. Mit 50 % und 46 % sind die Förderquoten für beide Gruppen ähnlich hoch.3 Diese Quote dürfte realiter jedoch geringer sein, da wir vermutlich nicht alle abgelehnten Anträge kennen.4

2.2 Muster für Erfolg und Misserfolg

Können in der Bestandsaufnahme Muster identifiziert werden, die Aufschluss darüber geben, wie Erfolg und Misserfolg verteilt sind? Dies wird anhand von acht zentralen Merkmalen erörtert.
Wie hat sich die Förderung von Forschungsverbünden im (1) Zeitablauf entwickelt? Im Vergleich zum Zeitraum vor 2009 ist ein deutlicher Anstieg der Antragstellung zu verzeichnen. Vor 2009 gab es nur einige wenige Pioniere bei den FKD, von denen lediglich das SPP „Publizistische Medienwirkungen“ 1983–1988 erfolgreich war. Der Vergleich innerhalb des Zeitraums seit 2009 zeigt: Die Aktivitäten der KW haben sich im letzten Jahrzehnt deutlich intensiviert, und zwar in beiden Gruppen. Bei den FKD kam der Durchbruch 2009 mit dem SPP „Mediatisierte Welten“. Nach Bewilligung von zwei weiteren mittleren FKD (GRK 2011, FOR 2011) wurden nur noch kleine Verbünde bewilligt, insbesondere DACH-Projekte. Alle drei mittleren Verbünde wurden verlängert, was jeweils erneute Begutachtungs- und Entscheidungsprozesse voraussetzte. Nach 2011 ist es der KW dann aber nicht mehr gelungen, einen weiteren mittleren KW-dominierten Verbund erfolgreich zu beantragen, und überhaupt noch nie gelungen, einen großen KW-dominierten Verbund erfolgreich zu beantragen. Fünf Anträge auf FOR, drei auf GRK und einer auf TRR sind in diesem Zeitraum gescheitert. Bei den FKE fällt die Bilanz positiver aus: Es ist der KW gelungen, sich in den letzten drei Jahren an vier erfolgreichen großen Verbünden zu beteiligen, darunter ein EXZ. Allerdings stehen dem in der gleichen Runde der Exzellenzinitiative drei Beteiligungen an nicht erfolgreichen EXZ gegenüber.
Bei den (2) Förderformen zeigt sich insgesamt ein breites Spektrum: Es reicht von kleinen Verbünden wie DACH-Projekten über mittlere Verbünde wie SPP, GRK und FOR bis zu großen Verbünden wie SFB, TRR und EXC. Die kleinen Verbünde erfordern relativ wenig Aufwand für Antragsstellung und Begutachtung. Sie werden öfter beantragt und bewilligt als mittlere und große Verbünde. Bei mittleren Formen war die KW dreimal erfolgreich Leitdisziplin, jeweils einmal in einer der drei mittleren Formen. Bei großen Verbünden war die KW bislang nur als Ergänzung erfolgreich.
Im Hinblick auf (3) die räumliche Verteilung haben bei den FKD überregionale, sogar grenzüberschreitende Vorhaben eine wesentlich größere Chance als ortsspezifische. So ist die Mehrheit der erfolgreichen FKD ortsübergreifend angelegt, nicht nur durch die DACH-Verbünde. Die Mehrzahl der nicht erfolgreichen FKD ist an einem Standort. Es gibt bislang nur einen erfolgreichen FKD an einem einzigen Standort, und zwar das GRK in Münster. Die kleinen Verbundformen sind bis auf den einen Paketantrag alle international ausgelegt. Diese Option wird von der KW intensiv genutzt.
Schwerpunkte der Antragsinitiativen bei FKD sind (4) die Universitäten Mannheim, Berlin, Bremen, Münster; bei FKE sind es Berlin, Hamburg, Mainz, Düsseldorf. Einige Standorte spielen nicht die Rolle, die man bei ihrer Anzahl von Antragsberechtigten erwarten könnte. Es ist kein Zusammenhang von Intensität der Aktivitäten, Erfolg und Größe des Standorts erkennbar; die DFG-Rangordnung der KW-Standorte entspricht auch nicht der generellen Forschungsreputation der Universitäten (vgl. DFG 2018, S. 51).
Interdisziplinarität (5) ist keine notwendige Bedingung für den Erfolg eines Vorhabens: Weder sind FKE insgesamt erfolgreicher, noch sind interdisziplinäre Verbünde bei FKD erfolgreicher als reine kommunikationswissenschaftliche Verbünde. Bei den drei erfolgreichen mittleren FKD ist einer monodisziplinär, bei den erfolgreichen kleinen FKD sind es alle.5
Es ist nicht zu erkennen, dass (6) bestimmte thematische Schwerpunkte erfolgsträchtiger sind als andere. Zwar sind alle erfolgreichen mittleren FKD ausgerichtet auf den Wandel der Kommunikation im Zuge der Digitalisierung, aber dies gilt ebenso für die nicht erfolgreichen FKD.
Ebenso wenig ist (7) eine spezifische methodische Orientierung erfolgsträchtig. Sowohl erfolgreiche als auch nicht erfolgreiche Verbünde sind geprägt von einem theoriegeleiteten empirischen Vorgehen.
Unter (8) dem Gender-Aspekt lässt sich feststellen: Im Hinblick auf die Sprecherrolle sind erfolgreiche FKD bislang eine Männerdomäne. Bei den nicht geförderten FKD wurden drei der elf Initiativen von Frauen verantwortet. Bei den FKE wird die Mehrzahl der erfolgreichen KW-Projekte von Frauen verantwortet, die Mehrzahl der nicht erfolgreichen von Männern.6
Insgesamt ist nicht erkennbar, dass noch ein anderes Merkmal als die regionale Verteilung und vor allem die internationale Orientierung den Erfolg beeinflusst.

2.3 Fächervergleich

Eine Bilanz ist zwingend darauf angewiesen, Erfolg und Misserfolg mit anderen Fächern zu vergleichen. Ansonsten ist keine realistische Abschätzung von Chancen möglich. Grundsätzlich sind bei Fächervergleichen folgende Aspekte zu berücksichtigen:
  • Vergleich von wem mit wem? Der Vergleich der KW mit den drei anderen Sozialwissenschaften im DFG-Fachkollegium Sozialwissenschaften (soziologische Theorie, empirische Sozialforschung, Politikwissenschaft) wurde durch DFG-Daten teilweise ermöglicht. Ein Vergleich mit anderen Fächern im Fachgebiet „Sozial- und Verhaltenswissenschaften“ ist ebenso wenig möglich wie ein Vergleich mit der Medienwissenschaft (Fachkollegium 103-03), da Daten nicht zur Verfügung stehen.
  • Vergleich von was mit was? Ein Fächervergleich sollte unter drei Parametern erfolgen, und zwar der Antragszahl, der Förderquote (Anteil der Anzahl der geförderten an der Anzahl der beantragten Vorhaben) und der Bewilligungsquote (Anteil der bewilligten an den beantragten Mitteln). Aufgrund der Datenlage zu den Sozialwissenschaften können wir die Förderquoten bei der Einzelförderung und die Bewilligungsquoten bei den mittleren Verbünden SPP und FOR vergleichen. Für die großen Verbünde wurden keine Zahlen zur Verfügung gestellt. Die kleinen Verbünde werden nicht eigens bei der Einzelförderung ausgewiesen und können deshalb ebenfalls nicht verglichen werden.
  • Vergleich von wann mit wann? Die Fallzahlen bei Verbünden sind klein, deshalb sind die Schwankungen groß. Darum müssten Fächervergleiche sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Aufgrund der Datenlage können wir aber bei Verbünden nur im Hinblick auf die letzten drei Jahre vergleichen.
Einen Anhaltspunkt für den Fächervergleich bieten die veröffentlichten Befunde zur Einzelförderung, insbesondere zu Sachbeihilfen.7 Zwischen den Wissenschaftsbereichen sind die Förderquoten über den Zeitraum 2015–2018 hinweg annähernd gleich; in den Geistes- und Sozialwissenschaften beträgt die Förderquote etwa ein Drittel.8 Dies legt nahe, dass auch zwischen den einzelnen Fachgebieten innerhalb dieses Wissenschaftsbereichs (Sozial- und Verhaltenswissenschaften im Vergleich zu Geisteswissenschaften) die Förderquoten gleich sein dürften. Daten liegen dafür nicht vor. Zwischen einzelnen Fächern der Sozialwissenschaften sind die Unterschiede in den Förderquoten gering. Die Fallzahlen sind über die Jahre hinweg durchaus für Vergleiche geeignet. Schwankungen werden über die Jahre hinweg ausgeglichen, sodass durchschnittlich 38 % der Anträge auf Einzelförderung bewilligt werden.9 Zur Veröffentlichung freigegebene DFG-Daten aus früheren Perioden liefern ähnliche Ergebnisse: So wurden zwischen 2004 und 2011 ca. 40 % der Anträge auf Einzelförderung in der KW positiv beschieden (vgl. Pfetsch et al. 2012, S. 15). Laut Daten, die von Wilke (2014, S. 66) veröffentlicht wurden, liegt der fachbezogene Mittelwert 2002–2012 bei etwa 37 %; davor war er deutlich höher.10 Auch in anderen Fächern der Sozial- und Verhaltenswissenschaften schwankt die Förderquote zwischen 30 und 40 % (Erziehungswissenschaft: Koch et al. 2012, S. 34) oder liegt etwas höher (Wirtschaftswissenschaften von 2003–2011 bei durchschnittlich 42 %, vgl. Joerk und Wambach 2013, S. 102; von 2012–2014 durchschnittlich 33 %, vgl. Joerk 2016, S. 48). Die Antragszahl ist bei der KW geringer als bei der empirischen Sozialforschung und der Politikwissenschaft, aber höher als bei der soziologischen Theorie.11 Geprüft werden kann hier nicht, wie sich der Anstieg der Anträge in der KW in den letzten Jahren zu der Entwicklung in den anderen Sozialwissenschaften verhält.
Bei den Forschungsverbünden ergibt die Momentaufnahme der Anzahl der aktuell laufenden mittleren und großen Verbünde ein klares Bild, wo die KW im Vergleich zu anderen sozialwissenschaftlichen Fächern steht.12 Während gegenwärtig kein einziger von der KW dominierter großer und nur ein mittlerer Verbund arbeitet, laufen in der Politikwissenschaft derzeit 3 FOR, 1 GRK, 2 SFB und 3 EXC, in der Soziologie (empirische Sozialforschung und soziologische Theorie) 7 FOR, 1 GRK und 1 SFB. Und in der Medienwissenschaft sind gegenwärtig 4 FOR, 4 GRK und 1 SFB tätig.13 Die Kluft bei mittleren und großen Verbünden ist folglich eklatant.
Die vorliegenden Daten ermöglichen nur einen rudimentären Vergleich der Fächer im Hinblick auf die Förder- und Bewilligungsquote. Es liegen sehr grobe Vergleiche zwischen den Wissenschaftsbereichen im Hinblick auf Förderquoten zu großen Verbünden vor, die keinen Schluss auf die Performanz der KW erlauben.14 Mit Fächern außerhalb der Sozialwissenschaften kann die KW nicht verglichen werden, da keinerlei Daten vorliegen. Für die Sozialwissenschaften liegen Daten zu den Bewilligungssummen für die den Fächern jeweils zuzuordnenden Teilprojekte in zwei mittleren Formen von Verbünden vor, und zwar für FOR und SPP. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede in der Antragsaktivität und in der Bewilligung: Empirische Sozialforschung und Politikwissenschaft haben für FOR und SPP zwischen 2016 und 2018 insgesamt 17,3 Mio. bzw. 13,6 Mio. beantragt, davon wurden 12,5 Mio. bzw. 7,6 Mio. bewilligt (72,3 % bzw. 55,9 % Bewilligungsquote). Die empirische Sozialforschung hat insgesamt zwischen 2016 und 2018 für FOR und SPP 1 Mio. beantragt, die auch bewilligt wurden (100 %). Bei der KW wurden lediglich Mittel für eine Forschergruppe in unbekannter Höhe beantragt, aber nicht bewilligt. Somit liegt die Bandbreite der Bewilligungsquoten bei den Sozialwissenschaften in den letzten drei Jahren zwischen 0 und 100 %. Dies zeigt, dass aussagekräftige Vergleiche nur langfristig möglich sind. Für SFB und GRK stehen überhaupt keine fächerscharfen Daten zu Sozialwissenschaften zur Verfügung, da diese Förderformen nicht aus den Etats der Fachkollegien finanziert werden. Hier dürften die Unterschiede noch deutlicher sein. Der Vergleich zur Medienwissenschaft wäre ebenfalls erhellend, allerdings verfügen wir über keine Angaben zu Förderquoten. Dort hat sich eine lange Tradition großer Verbünde etabliert. Generell, also über alle Wissenschaftsbereiche hinweg, ergibt sich auch beim zweistufigen Verfahren für SFB/TRR letztlich eine generelle Förderquote von ca. 40 %. Denn ca. 50 % der Voranträge erhalten eine positive Empfehlung; von den Hauptanträgen werden dann wiederum 20 % abgelehnt (vgl. Joerk 2016, S. 51). Auch die wenigen Hinweise auf die Förderquote bei den GRK deuten auf eine Quote von 40 %.
Vergleicht man die Fächer im Hinblick auf die von einem Fach präferierten Förderformen, zeigen sich deutliche fachspezifische Unterschiede. So gibt es in manchen Fächern sehr viele SPP, in anderen gar keine. Die Kultur der KW ist im letzten Jahrzehnt gekennzeichnet durch (1) erfolgreiche Konzentration auf kleine internationale Verbünde, (2) intensive Aktivitäten bei allen Formen von ortsübergreifenden mittleren Verbünden und (3) bislang erfolglose Aktivitäten bei selbst geführten großen Verbünden, aber erfolgreiche Beteiligungen an interdisziplinären großen Verbünden.
Besonders aufschlussreich ist der Fächervergleich mit Blick auf das jeweilige DFG-Potenzial, verstanden als Quotient aus DFG-Aktivitäten und Professuren im jeweiligen Fach.15 Im Folgenden wird die KW mit der Politikwissenschaft (PW) verglichen. Bei allen drei Performanz-Indikatoren zeigt sich, dass die KW ihr Potential wesentlich schlechter nutzt als die PW. Zwar verfügte die PW 2018 über 38 % mehr Professuren als die KW.16 Aber aus der PW werden fast dreimal so viele Anträge auf Einzelförderung bei der DFG eingereicht.17 Hinsichtlich der bewilligten Einzelprojekte18 ergibt sich folgendes Bild: Zwischen 2009 und 2013 wurden in der KW 57 Projekte bewilligt, in der PW 163. Im Zeitraum 2014–2018 waren es 54 und 167 Projekte.19 Die Kluft hat sich also vergrößert – und das, obwohl sich die Zahl der Professuren über die Jahre deutlich angenähert hat: 2009 lag das Verhältnis der Professuren zwischen beiden Fächern noch bei 134 (KW) zu 302 (PW); 2018 lag es bei 247 zu 340.20 Auf Grundlage der durchschnittlichen Zahl der Professuren in den beiden Zeiträumen lässt sich die Erfolgsquote pro Professur errechnen. In der PW blieb sie zwischen 2009 und 2013 (0,53 bewilligte Projekte pro Professur im gesamten Fünfjahreszeitraum) und 2014–2018 (0,51) annähernd gleich. In der KW sank sie hingegen deutlich, und zwar von 0,36 auf 0,23 bewilligte Projekte pro Professur. Bei den derzeit laufenden mittleren und großen Forschungsverbünden macht der dargelegte eklatante Unterschied zwischen der KW und anderen Sozialwissenschaften besonders deutlich, dass die KW ihr Potential im Vergleich etwa zur PW wesentlich schlechter ausschöpft.
Fazit der Bilanz zu Erfolg und Misserfolg bei KW-Forschungsverbünden: Die KW hat in den letzten zehn Jahren ihre DFG-Aktivitäten erheblich gesteigert. Viele mittlere Forschungsverbünde wurden beantragt, wenige bewilligt, und das nur in den Jahren um 2010. Im letzten Jahrzehnt wurden ohne Erfolg acht mittlere kommunikationswissenschaftlich dominierte Forschungsverbünde beantragt. Bei kleinen international angelegten Verbünden ist die KW hingegen sehr erfolgreich. Insgesamt zeigen die Relationen von Professuren zu Anträgen, bewilligten Einzelprojekten und Forschungsverbünden eindeutig, dass die KW ihr Potenzial bei der DFG deutlich weniger ausschöpft als die PW und vermutlich auch weniger als die anderen sozialwissenschaftlichen Fächer und als die Medienwissenschaft. Dies kann auch durch Unterschiede in der Anzahl von Forscherinnen und Forschern nicht erklärt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine KW-Professorin oder ein KW-Professor einen DFG-Antrag stellt, ist wesentlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass dies ihre Kollegin oder ihr Kollege in der PW tut. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser KW-Antrag abgelehnt wird, ist wesentlich größer. Diese Defizite in der Ausschöpfung des Potentials haben sich mit dem Ausbau der KW nicht verringert, sondern vergrößert.
Eine Validierung dieser Bilanz auf Grundlage langfristiger und fächerscharfer Daten ist dringend erforderlich. Hier war nur ein Vergleich über wenige Jahre mit einem einzelnen Fach möglich. Der notwendige Vergleich über die Jahre, die Fächer und die Förderformen hinweg ist erschwert durch erhebliche Defizite in der Erhebung und Publikation von Daten. Die von der DFG-Geschäftsstelle publizierten Daten ermöglichen keine Bestandsaufnahme in der Tiefenschärfe, wie sie für eine belastbare Diagnostik erforderlich wäre. Eine bessere Informationsgrundlage ist deshalb derzeit nicht möglich. Sie ist aber wesentlich besser als die zumeist spekulativen Vermutungen, die bislang als Grundlage für Diagnose und Therapie zur Verfügung standen, und auch wesentlich besser als das, worauf andere Fächer zurückgreifen können.

3 Diagnose: Welche Faktoren sind ursächlich für Erfolg und Misserfolg?

Wo also liegen die Gründe für die klare und ernüchternde Bilanz? Ziel dieses Abschnitts ist eine Diagnose, also zu ermitteln, welche Faktoren wie entscheidend für Erfolg oder Misserfolg von KW-Anträgen sind.
Die Informationsbasis dafür ist gebildet aus (1) der Bestandsaufnahme, (2) den direkten und indirekten Erfahrungen mit Forschungsverbünden, die in der DGPuK-Arbeitsgruppe zusammengetragen und erörtert wurden, (3) den Kriterien für Begutachtung in den DFG-Merkblättern. Die Diagnose ist das Substrat dieser Informationen. Auch hier wäre es erforderlich, die Identifikation und Gewichtung der verschiedenen Faktoren methodisch kontrolliert zu validieren, etwa durch eine Abfrage der subjektiven Gewichtungen durch Antragstellende, Gutachtende und Entscheidende.
Die Diagnose ist weitgehend generisch gehalten. Sinnvoll wäre zwar eine stärkere Differenzierung der Faktoren. Es kann hier aber weder auf einzelne Fächer noch auf einzelne Formen von Forschungsverbünden, noch auf die Stadien im Antragsprozess von Forschungsverbünden eingegangen werden.21 Bei jedem Fach, jeder Form und jedem Stadium sind spezifische Ausprägungen der Kriterien zu beachten. So durchlaufen beispielsweise die mittleren und großen Formen ein zweistufiges Verfahren. Sie unterscheiden sich auch im Hinblick darauf, aus welchem Budget sie finanziert werden und welche Konkurrenzen folglich damit verbunden sind.

3.1 Faktoren im Überblick

Es lassen sich sechs Faktoren identifizieren, die für Erfolg und Misserfolg von Anträgen ursächlich sind (Abb. 1).
  • Antragsqualität (AQ)
  • Qualifikationsprofil der Antragstellenden (QA)
  • Kompetenz der Gutachtenden (KG)
  • Entscheidungsprozesse in Gremien (EG)
  • Ausmaß der Unterstützung durch Universitätsleitungen (AU)
  • Inanspruchnahme der DFG-Beratung (ID).
Wie in der Abbildung durch die Größenunterschiede hypothetisch dargestellt, kommt den Faktoren unterschiedliches Gewicht für die Entscheidung über einen Antrag zu. Zudem können die Faktoren in unterschiedlichem Maße von Antragstellenden beeinflusst werden (siehe Abschn. 3.8). Jeder Faktor setzt sich aus Teilfaktoren mit wiederum unterschiedlichem Gewicht und unterschiedlicher Beeinflussbarkeit zusammen.

3.2 Antragsqualität

Wichtigster Faktor für Erfolg oder Misserfolg ist die Qualität eines Antrages auf einen Forschungsverbund: Es reicht nicht, dass ein Antrag „gut“ ist. Er muss „exzellent“ sein, um im Wettbewerb mit Anträgen aus anderen Fächern bestehen zu können.
Die Qualität kann mit folgenden zwölf Kriterien erfasst werden, die weiter differenziert und unterschiedlich skaliert werden könnten und auf die einzelnen Förderformen spezifiziert werden müssten. Sie sind angeordnet nach einer auf Erfahrung gestützten Einschätzung ihres Gewichts, so dass sich drei Gruppen ergeben:
  • Zentrale Teilfaktoren
    • Relevanz und Innovativität des Forschungsprogramms
    • Mehrwert durch (interdisziplinäre) Kooperation
    • Kohärenz: Bündelung der Teilprojekte durch Leitfrage, Ziele und Struktur
    • erwartbarer theoretischer Ertrag
    • Spitzenstellung im internationalen Vergleich
    • Anschluss an Forschungsstand
    • Angemessenheit des methodischen Vorgehens
  • Zusätzliche Teilfaktoren
    • Beitrag zur Nachwuchsförderung
    • Angemessenheit der beantragten Mittel
    • Beitrag zur Strukturbildung im Fach
  • Nachrangige Teilfaktoren
    • ambitionierte Organisation der internen und externen Kommunikation (einschließlich Transfer)
    • Professionalität der Antragsgestaltung und -präsentation.

3.3 Qualifikationsprofil der Antragssteller

Eine ebenso große Bedeutung für die Entscheidung über Erfolg und Misserfolg hat das Qualifikationsprofil der Antragstellenden. Letztlich soll eine geeignete Zusammensetzung den Gutachtenden und Entscheidenden signalisieren: Der Gruppe kann vertraut werden, dass sie den Aufgaben des jeweiligen Forschungsverbunds gewachsen ist. Aus diesem Grund werden DFG-Anträge nicht im Doppelblindverfahren bewertet. Da die Begutachtung im Vorfeld der Forschung erfolgt, ist das Vertrauen in die Forschenden entscheidend für die Bewertung. Viele Gutachtende und Entscheidende nehmen die Qualifikation der Antragstellenden als Daumenregel für ihre Befürwortung oder Ablehnung, vor allem dann, wenn das Thema des Forschungsverbundes nicht im Zentrum ihrer eigenen Forschung steht. Das hat dann allerdings zur Folge, dass arrivierte Forscherinnen und Forscher eine höhere Chance auf Mittelbewilligung haben (vgl. Merton 1968).
Die Qualifikation lässt sich nach acht Kriterien beurteilen – geordnet nach Teilfaktoren auf individueller (Mikro‑)Ebene und kollektiver (Meso‑)Ebene. Alle Teilfaktoren sind aufgeführt in der Reihenfolge ihres jeweiligen Gewichts:
  • Individuelle Teilfaktoren
    • Exzellenz im spezifischen Forschungsfeld
    • DFG-Record
    • internationale Vernetzung
    • Leitungserfahrung, Persönlichkeit und kommunikative Kompetenz der Sprecherin oder des Sprechers
  • Kollektive Teilfaktoren
    • Kombination der erforderlichen Fachkompetenzen, um Verbundziele zu erreichen
    • Mischung der Antragstellenden im Hinblick auf Geschlecht, akademischen Status, Alter
    • Erfahrung mit Kooperation innerhalb der Gruppe der Antragstellenden
    • ortsübergreifende Zusammensetzung.
Die ortsübergreifende Zusammensetzung ist ein KW-spezifisches Kriterium für eine erfolgsträchtige Mitgliederauswahl. Denn die Größenordnung der KW erlaubt in der Regel keine Verbünde, die auf einen Standort begrenzt sind.

3.4 Kompetenz der Gutachtenden

Die Begutachtung ist eine kritische Hürde auf dem Weg zur Bewilligung. Die Kompetenz der Gutachtenden beeinflusst damit den Erfolg und Misserfolg von Anträgen.
Um eine faire und professionelle Begutachtung zu sichern, sind für die Begutachtung sehr differenzierte Prozeduren mit mehrfachen Kontrollen und Iterationen vorgesehen. Sie sind generalisiert, prägen sich also nicht fachspezifisch aus. Die Prozeduren stellen je nach Förderart unterschiedliche Anforderungen an die Gutachtenden. Auf diese Unterschiede können wir hier nur am Rande eingehen.
Die Erfahrungen mit Gutachten sind vielfältig. Mit Blick auf die Ablehnungsquote ist nicht überraschend, dass dabei auch negative Stimmen zu hören sind. Dabei werden zumeist nicht die Prozeduren kritisiert, vielmehr machen viele Betroffene eine fachspezifische Gutachterkultur dafür verantwortlich, dass Anträge scheitern. Es sei eine Eigenart der Sozial- und Geisteswissenschaftler, den Antragstellenden aus der eigenen Zunft wenig offen gegenüberzutreten, sie grundlegend zu kritisieren und im Gegenzug eigene Vorstellungen zu propagieren, wie man es besser machen könnte.
Es sind keine validen Aussagen möglich, ob dies tatsächlich eine Eigentümlichkeit dieses Wissenschaftsbereichs ist und ob dies zwischen den einzelnen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern unterschiedlich ausgeprägt ist. Die über die Fächer hinweg konstante Förderquote spricht nicht dafür. Es ist aber anzunehmen, dass etwa in einer polarisierten Disziplin wie der Soziologie mit ihren zwei Fachgesellschaften schärfer kritisiert wird als in der KW. Die Begutachtung dürfte also von Fachspezifika unterhalb der generischen Prozeduren geprägt sein, doch die sind bislang nicht hinreichend klar ermittelt. Denn vergleichende Studien zu Gutachterkulturen fehlen.
Aber auch ohne Fächervergleich ist aufgrund vieler Einzelerfahrungen zu vermuten, dass nicht nur die Positionierung im Gutachten über den Erfolg eines Antrags entscheidet, sondern auch die jeweilige Argumentation mitspielt: Die interne Schlüssigkeit der Gutachten ist von großer Bedeutung. Position und Argumentation müssen konsistent sein. Viele Gutachter machen aber durchaus wohlgemeinte Vorschläge zur Verbesserung der Anträge. Offensichtlich argumentieren sie bei der Begutachtung von Anträgen in gleicher Weise wie bei der Begutachtung von Dissertationen oder Aufsätzen: Auf eine Einstufung des Vorhabens als grundsätzlich förderungswürdig folgt eine Kette von möglichen Verbesserungsvorschlägen, die die Begutachteten berücksichtigen sollen. Aber auch dann, wenn ein Vorhaben grundsätzlich befürwortet wird, können Verbesserungsvorschläge zum Handicap in der Konkurrenz um Fördermittel werden. Denn es haben nur Anträge eine Chance, bei denen sich die Gutachtenden einhellig und eindeutig positiv positioniert haben – ohne Wenn und ohne Aber. Auf die höheren Ebenen der Entscheidung über Anträge etwa von GRK oder SPP schaffen es nur Vorhaben, denen ohne Einschränkung eine exzellente Qualität bescheinigt wurde. Umgekehrt haben diejenigen Anträge das Nachsehen, bei denen Gutachtende mögliche Verbesserungen vorschlagen. Denn dies gilt in den Entscheidungsgremien als Indiz für Defizite. Ein Vorschlag, wie eine Stichprobe besser gezogen werden könnte als im Antrag vorgesehen, kann als Verweis auf eine methodische Schwäche des Antrages erscheinen. Formulierungen des Typs „man könnte, müsste, sollte“ gefährden also den Erfolg auch exzellenter Projekte. Damit können paradoxerweise gerade die Verbesserungsvorschläge dafür sorgen, dass sie niemals umgesetzt werden, weil das Vorhaben ihretwegen nicht gefördert wird.
Begutachtung erfordert eine eigene Professionalität, die durch Erfahrung erworben wird. Die Unterschiede zwischen einzelnen Stufen und Formen der Begutachtung sind groß. Bei Begehungen sind Gutachtende anders gefordert als bei individuellen schriftlichen Gutachten. Jedes Gremium hat seine eigene Prozedur und Kultur entwickelt, auf die sich Gutachtende einstellen müssen.
Daraus ergeben sich sechs Teilfaktoren, die als Anforderungen an die Kompetenz der Gutachtenden die Qualität der Begutachtung beeinflussen, aufgeführt in der Reihenfolge ihres Gewichts:
  • Exzellente Fachkompetenz
  • Erfahrung mit eigenen DFG-Projekten
  • Offenheit für unterschiedliche Fragestellungen, Ansätze und Methoden
  • Konsistenz von Position und Argumentation
  • Erfahrung mit Begutachtungen in verschiedenen Formen
  • Kompetenz in mündlicher und schriftlicher Kommunikation.

3.5 Entscheidungsprozesse in Gremien

Es ist genau festgelegt, wenn auch nicht immer in allen Einzelheiten öffentlich bekannt, in welchen DFG-Gremien in welcher Weise auf welcher Grundlage über welche Anträge auf Forschungsverbünde entschieden wird. So werden etwa Senatsausschüsse für GRK und für SPP eingesetzt, die nach einem differenzierten Verfahren Anträge priorisieren und damit die Entscheidungen stark prägen. Die Prozesse in den jeweiligen Entscheidungsgremien bilden einen weiteren Faktor, der Erfolg und Misserfolg beeinflusst.
Die Entscheidungsprozesse werden bestimmt von folgenden Teilfaktoren – in der Reihenfolge ihres Gewichts:
  • Grad an Konkurrenz: Quantität und Qualität konkurrierender Anträge anderer Fächer
  • Finanzierungsrahmen
  • Zusammensetzung des Gremiums
  • Überzeugungskraft der Berichterstattenden
  • übergreifende Relevanz des Themas.
Maßgeblich ist, wie groß der Finanzierungsrahmen insgesamt gezogen werden kann, wie viele Mittel also etwa für SPP in einem Jahr zur Verfügung stehen. Die Verteilung der Mittel hängt davon ab, wie viele Anträge zur Entscheidung stehen und wie ihre Qualität auf Grundlage der Gutachten bewertet wird. Dabei dürften auch die Überzeugungskraft der für den jeweiligen Antrag zuständigen Berichterstattenden und die auch für Fachfremde überzeugende übergreifende Relevanz des Forschungsthemas von Bedeutung sein. Die fachliche Zusammensetzung der Gremien hängt vom jeweiligen Antragsvolumen der Fächer ab.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass für die Entscheidungen ein Fächerproporz maßgebend wäre im Sinne von vorgegebenen Quoten für einzelne Fachgruppen oder gar einzelne Fächer. Es gibt auch keine Hinweise, dass der Zuschnitt der Fachkollegien oder die Entscheidungsprozeduren eine Diskriminierung der KW nach sich ziehen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, aus welchen (Mikro‑)Entscheidungen sich das (Makro‑)Phänomen des Korridors für die Förderquote von 30–40 % ergibt. Dieses Phänomen wird von Expertinnen und Experten unterschiedlich erklärt. Plausibel ist ein budgetärer Erklärungsansatz: Ihm zufolge sind die zur Verfügung stehenden Fördersummen abhängig von den jeweils erwartbaren beantragten Mitteln; das wird von Jahr zu Jahr positiv oder negativ angepasst.22 Es wird also nach Maßgabe der Anträge mittelfristig ein Korridor geöffnet und über die Zeit hinweg möglichst stabil gehalten. Folglich ermöglichen bisher der Aufwuchs der DFG-Mittel und der antragsorientierte Verteilungsschlüssel auch bei einer gestiegenen Anzahl von Anträgen eine mittelfristig konstante Förderquote.

3.6 Ausmaß der Unterstützung durch Universitätsleitungen

Größe, Lage und Struktur der Leituniversität sind nicht von entscheidender Bedeutung für Erfolg und Misserfolg, denn es kommt auf die beteiligten Personen an. Zudem sind viele Verbünde ortsübergreifend organisiert, sodass die einzelne Universität an Bedeutung für den Erfolg des Verbundes verliert. Allerdings: Da etwa ein SFB strukturbildend sein soll, ist dabei die Unterstützung durch die Leituniversität in Form der Mitfinanzierung eine zwingende Voraussetzung. Dabei müssen in der Regel Institut, Fakultät und Rektorat zusammenwirken – eventuell auch an mehreren Standorten.
Die Universitätsleitungen können Initiativen für Forschungsverbünde unterstützen, und zwar durch acht Teilfaktoren – geordnet nach ihrer Gewichtung:
  • Zusicherung einer Mitfinanzierung
  • Anschubfinanzierung in der Antragsphase, inklusive Entlastung der Initiatorinnen und Initiatoren
  • Qualität der erforderlichen Infrastruktur
  • Bereitschaft zu strukturbildenden Maßnahmen wie gezielten Berufungen
  • hohe Gewichtung von DFG-Erfahrung bei Berufungen
  • Möglichkeit, an frühere Verbünde anzuknüpfen
  • professionelle Dienstleistungen für Antragstellung
  • Bereitschaft zur Kooperation mit den Leitungen anderer Universitäten.

3.7 Inanspruchnahme der Beratung durch die DFG

Beeinflusst wird der Erfolg eines Antrags auch dadurch, dass und wie die Beratung durch die Zuständigen der DFG-Geschäftsstelle in Anspruch genommen wird, und zwar zu substanziellen und zu prozeduralen Aspekten. Der Faktor ist weniger auf der Angebots- als vielmehr auf der Nachfrageseite angesiedelt, also bei den Antragstellenden. Sie können die Erfolgswahrscheinlichkeit vergrößern, wenn sie die Beratung in Anspruch nehmen, und zwar in allen Stufen der Antragsstellung, insbesondere bei Erstanträgen und bei erneuter Einreichung von nicht zur Förderung empfohlenen Anträgen. Antragsstellende haben auch die Möglichkeit, potenziell Gutachtende abzulehnen, etwa indem sie generische Gutachtermerkmale angeben. Eine Beratung von Antragstellenden durch Mitglieder des Fachkollegiums ist nicht vorgesehen, da dann bei der Entscheidung die Befangenheitsregeln greifen.

3.8 Gewichtung, Interaktion und Beeinflussbarkeit der Faktoren

Wie sind die sechs Faktoren zu gewichten? Zwar sind alle Faktoren notwendige Bedingungen für einen Erfolg, aber sie zahlen in unterschiedlichem Maße auf die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs ein. Antragsqualität und das Qualifikationsprofil entscheiden am meisten über Erfolg und Misserfolg. Nachrangig sind die Kompetenz der Gutachtenden und Entscheidungsprozesse in den Gremien. Ihnen ist ein im Vergleich mittlerer Einfluss zuzuschreiben. Hinzu treten noch die zwei Faktoren Unterstützung durch die Universitätsleitungen und Inanspruchnahme der DFG-Beratung. Auch sie müssen gegeben sein, aber ein höherer Wert bei ihnen kann Defizite bei den gewichtigeren Faktoren nicht kompensieren. Die aus der Abb. 1 ersichtliche Verteilung der Gewichte ist eine Daumenregel. Sie soll vor allem helfen, die Investitionen so zu verteilen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs erhöht wird.
Zu beachten ist, dass die Faktoren einander beeinflussen und dadurch Interaktionseffekte entstehen. So können sich die Unterstützung durch die Universität und die Beratung durch die DFG-Geschäftsstelle auf die Qualität des Antrags auswirken.
Die sechs Faktoren können in unterschiedlichem Maße durch die Antragstellenden beeinflusst werden. Den größten Einfluss haben Antragstellende auf die beiden Faktoren mit größtem Gewicht, also auf die Qualität des Antrages und auch auf das Qualifikationsprofil der Antragstellenden, z. B. durch die sorgfältige Auswahl der Mitglieder eines Forschungsverbunds. Auf die beiden am wenigsten wichtigen Faktoren ist der Einfluss von Antragstellenden mittelgroß. So kann die Unterstützung durch die Universitätsleitungen langfristig vorbereitet und gesichert werden; das Beratungspotenzial durch die DFG kann mehr oder weniger abgerufen werden. Den geringsten Einfluss haben sie auf die Kompetenz der Gutachtenden und auf die Prozesse in den Entscheidungsgremien. Der Einfluss darauf ist aber nicht gleich Null. So kann etwa die Perzeption eines Antrages in den zuständigen Entscheidungsgremien dadurch beeinflusst werden, dass die übergreifende Relevanz eines Forschungsprogramms klar und auch für Fachfremde ersichtlich ist. Auch die Begutachtung kann dadurch beeinflusst werden, dass die Perzeption von Gutachtenden vorweggenommen wird. Die Auswahl der Gutachtenden kann in begrenztem Maße beeinflusst werden, etwa indem der Antrag auf Englisch abgefasst und somit eine Begutachtung durch ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglich ist. Insgesamt ist also der Einfluss der Antragstellenden auf den Erfolg eines Antrags als groß anzusehen. Es liegt vor allem an ihnen, wie groß die Chancen sind.

3.9 Kontextfaktoren

Die sechs Faktoren werden ihrerseits beeinflusst vor allem durch fünf Kontextfaktoren, die nicht oder nur langfristig veränderbar sind.
  • Größenordnung der KW insgesamt und am jeweiligen Standort: An einem einzelnen Standort kann in der Regel die kritische Masse für Exzellenz von Antragstellenden nicht erreicht werden. Das hat starken Einfluss auf die beiden wichtigsten Faktoren für den Erfolg. Die Größe des Faches beeinflusst auch die Anzahl der Anträge.
  • Reifegrad der KW: Vor 2009 gab es sehr wenige Anträge auf mittlere und große KW-Forschungsverbünde.23 Die Beantragung von drei mittleren Forschungsverbünden um 2010 ist auch darauf zurückzuführen, dass deren Antragsteller motiviert wurden durch die allerdings nicht erfolgreiche Initiative für einen KW-dominierten TRR. Danach konnten nur im begrenzten Ausmaße Erfahrungen mit Antragstellung und Begutachtung von mittleren und großen Verbünden gemacht werden. Nimmt man die DFG-Forschungsverbünde als Indikator, ist der Reifegrad der anderen Sozialwissenschaften höher.
  • Situative Faktoren: Darunter fallen alle Unwägbarkeiten der jeweiligen Begutachtungs- und Entscheidungssituation, wie An- oder Abwesenheit von Gremienmitgliedern, insbesondere von Berichterstattern, Tagesform von Antragstellenden, persönliche Sympathien und Antipathien oder aktuelle Ereignisse. Diese Faktoren haben sehr begrenzten Einfluss, da die Entscheidungsverfahren stark prozeduralisiert und durch Checks and balances und Iterationen geprägt sind.
  • Finanzieller Rahmen: Darunter fallen die Höhe und Veränderung des DFG-Gesamtbudgets und die Grundzüge der Verteilung auf Förderlinien.
  • Gesellschaftliches Klima: Darunter fallen etwa die politische Rangordnung von Problemen und Lösungen oder die gesellschaftliche Wertschätzung von einzelnen Wissenschaftsbereichen.

4 Konsequenzen

Auf der Grundlage dieser Diagnose sind Schlussfolgerungen möglich. Wer sollte was tun und was lassen, um was zu erreichen?

4.1 Konzentration auf DFG-Forschungsverbünde

Das übergreifende forschungspolitische Ziel der KW sollte sein, die Chancen für erfolgreiche Einwerbung von DFG-Mitteln für Forschungsverbünde zu vergrößern. Daran sollten sich die forschungsbezogenen Aktivitäten orientieren. Im gerade angebrochenen Jahrzehnt sollte sich der Rückstand gegenüber den anderen Sozialwissenschaften zumindest nicht vergrößern. Dieses Ziel ist nicht selbstverständlich, denn es kollidiert möglicherweise mit anderen forschungspolitischen Zielen, etwa die Institutionalisierung kommunikationswissenschaftlicher Forschung in Gestalt von Forschungszentren voranzutreiben oder sich stärker auf EU-Förderung zu konzentrieren. Es kollidiert auch mit anderen fachpolitischen Zielen, etwa die öffentliche Sichtbarkeit oder den kommunikationspolitischen Einfluss der KW zu vergrößern. Die Diskussion um Zielprioritäten muss an anderer Stelle geführt werden; wir postulieren hier, dass sich die KW mehr als bisher auf DFG-Forschungsverbünde konzentrieren sollte – auch wenn dies andere Ziele in den Hintergrund drängt.
Das Postulat, die Chancen zu erhöhen, kann in seiner Allgemeinheit nicht handlungsleitend sein. Es ist für die weitere Fachentwicklung von elementarer Bedeutung, dass sich das Fach realistische Ziele setzt, die möglichst präzise formuliert sind. Ohne solche Ziele kann es keine Orientierung des Handelns geben, keine Evaluation des Handelns und folglich keine Korrektur des Handelns mit Blick auf die Erreichung des Ziels. Dabei sollten sich die Ziele nicht daran orientieren, was wünschenswert ist, sondern daran, was machbar ist. Maßgebend ist deshalb der Blick auf bislang ungenutzte Möglichkeiten der KW. Dafür bedarf es einer Benchmark. Dies sollte das Ausmaß sein, in dem ein anderes Fach sein Potenzial in der Forschungsförderung nutzt, etwa die Politikwissenschaft. Es können auch andere Fächer als Benchmark dienen, dies hängt von den verfügbaren Daten ab. Ziel sollte sein, zu den anderen Sozialwissenschaften aufzuschließen, also das Potenzial besser auszuschöpfen und mittelfristig eine ähnliche Relation von Antragsberechtigten und Anträgen generell oder von Professuren und Forschungsverbünden zu erreichen.
Die Referenzwerte für eine realistische Einschätzung von Chancen im kommenden Jahrzehnt sind: (1) eine stabile Förderquote zwischen 30 und 40 % über die Fächer, die Jahre und Förderformen hinweg, auch bei insgesamt steigendem Antragsvolumen; (2) eine stabile Anzahl von KW-Professuren von 250; (3) eine Orientierung daran, dass die Performanzwerte der Politikwissenschaft langfristig auch für die KW erreichbar sind.
Auf dieser Basis lassen sich folgende fünf Zielmargen in den nächsten zehn Jahren anstreben:
  • Bei der Einzelförderung gilt es, die Zahl der Anträge auf durchschnittlich 75 im Jahr zu steigern, von denen 25 bewilligt werden. Dies entspräche einer Quote von 0,1 bewilligten oder 0,3 beantragten Projekten pro Professur und Jahr.
  • Bei Forschungsverbünden gilt es, (1) etwa so wie bisher jedes Jahr mindestens einen mittleren Verbund zu beantragen, aber mehr in die Qualität zu investieren und die Unterstützung zu vergrößern, sodass sich die Chancen vergrößern und alle drei Jahre ein SPP, ein GRK oder eine FOR bewilligt wird; im Laufe des Jahrzehnts sollten dann drei mittlere Verbünde arbeiten; (2) bei kleinen Verbünden jedes Jahr einen internationalen Verbund erfolgreich zu beantragen; (3) in Kooperation mit anderen Sozialwissenschaften drei große Verbünde zu beantragen, um im Laufe des Jahrzehnts einen SFB oder einen TRR oder ein EXZ realisieren zu können; (4) die Zusammenarbeit mit den anderen Sozialwissenschaften zu intensivieren und alle zwei Jahre einen großen Verbund mit KW-Teilprojekten erfolgreich zu ergänzen.
Wie können diese Zielmargen erreicht werden? Grundproblem ist dabei der Mikro-Meso-Link. Denn die Ziele sind für die Meso-Ebene formuliert, also für das Fach insgesamt. Entscheidend ist, dass dies auf der Mikro-Ebene umgesetzt wird, also durch das Handeln von Individuen. Das betrifft vor allem potenzielle Initiatorinnen und Initiatoren von Forschungsverbünden, die ihre Aktivitäten intensivieren müssen.
Allerdings kann man Bedingungen schaffen, die diese Aktivitäten stärker fördern, statt sie zu behindern. Erforderlich sind Voraussetzungen, unter denen die Initiatoren aktiver und auch erfolgreicher sein können als bisher. Dies erfordert Anstrengungen von Angehörigen aus weiteren vier Akteursgruppen. Die Gestaltung der Bedingungen obliegt denjenigen Akteuren, die Einfluss auf Erfolg und Misserfolg von Anträgen haben. Diese Akteure müssen die Bedingungen so gestalten wollen, dass Initiativen besser zum Zuge kommen.
Die Erhöhung der Chancen setzt vor allem mehr Anträge mit größerer Qualität voraus. Dabei ist zu bedenken, dass ein erhöhtes Antragsaufkommen der KW nur dann keine Auswirkungen auf die Bilanz der anderen sozialwissenschaftlichen Fächer hat, wenn der Aufwuchs von Mitteln damit Schritt hält und eine weiterhin konstante Förderquote gewährleistet ist – sozusagen ein „atmender Deckel“ gesichert ist. Ansonsten würde sich die Konkurrenz verschärfen. Auch bisher ist die Antragszahl für Einzelförderung in vielen Fächern aufgrund des forschungspolitischen Drucks stark gestiegen, die Förderquote aber nur leicht gesunken, da der Aufwuchs an Mitteln die Verschärfung der Konkurrenz abfederte.

4.2 Verantwortliche Akteursgruppen im Überblick

Die wichtigsten Akteursgruppen sind: potenzielle Initiatorinnen und Initiatoren von Forschungsverbünden, Gutachtende, DFG-Geschäftsstelle, Universitätsleitungen, DGPuK.24 Im Folgenden werden die fünf wichtigsten Konsequenzen für jede dieser Gruppen vorgeschlagen.

4.3 Potenzielle Initiatorinnen und Initiatoren von Forschungsverbünden

Sie bilden die wichtigste Akteursgruppe. Dazu gehören prinzipiell alle diejenigen, die in den letzten fünf Jahren DFG-Projekte realisiert haben. Ihnen sollte möglichst große Unterstützung zuteilwerden, aber letztlich stehen sie selbst in der Verantwortung. Sie sollten vor allem …
  • … in ihrer Forschungsplanung der Beantragung von DFG-Forschungsverbünden höhere Priorität als bisher einräumen und andere Formen von Forschung entsprechend zurückstufen.
  • … dabei vor allem kleine und mittlere ortsübergreifende Verbünde in Betracht ziehen, da die Erfolgsaussichten größer sind. Sie sollten aber auch die Möglichkeiten für große Verbundformen ausloten und sich an ihnen nicht nur mit Teilprojekten beteiligen, sondern auf Augenhöhe mit anderen Sozialwissenschaften die Führung übernehmen. Initiativen für große Verbünde sind auch deshalb wichtig, weil sie das Fach selbst im Falle des Scheiterns voranbringen.
  • … bei der Auswahl von Mitgliedern eines Verbundes konsequent die Qualitätskriterien anwenden, insbesondere auf die internationale Vernetzung und den DFG-Record achten.
  • … alle Faktoren für Erfolg als beeinflussbar ansehen. Dabei sollten sie ihre Ressourcen verteilen nach der Gewichtung der Faktoren für den Erfolg, also die meisten Ressourcen in die Qualität des Antrages und das Qualifikationsprofil der Antragstellenden stecken. Es muss vor allem mehr als bisher in die Qualität der Anträge investiert werden, um die Chancen zu vergrößern.
  • … das Antragsverfahren als iterativen Prozess begreifen; so sollten sie ein Pre-Review durch erfahrene Antragstellende durchführen und bei Ablehnungen nicht aufgeben, sondern die Beratung durch die DFG-Geschäftsstelle in Anspruch nehmen, den Antrag gründlich überarbeiten und erneut einreichen.

4.4 Gutachtende

Sie sind die Gatekeeper, die über den Zugang entscheiden. An ihnen kommt kein Antrag vorbei. Sie sollten vor allem …
  • … die Stärken und Schwächen eines Vorhabens sorgfältig abwägen und dabei grundsätzlich offen bleiben auch für von ihnen nicht präferierte Problemstellungen und Lösungswege.
  • … sich dann auf Grundlage der Abwägung klar entscheiden, ob das Verfahren insgesamt es wert ist, gefördert zu werden oder nicht.
  • … nicht versuchen, aus dem Vorhaben ein „Gutachterprojekt“ zu machen, also eigene Ideen in die Begutachtung einfließen zu lassen, wie man das Vorhaben (noch) besser machen könnte. Dies sollte in eigene Projektkonzepte eingehen, nicht in Gutachten. Sie sollten also zwischen dem Review von Zeitschriftenaufsätzen und der Begutachtung von Projektanträgen unterscheiden; im ersten Fall sind Anregungen für Verbesserungen sinnvoll, da sie in der Überarbeitung des Aufsatzes aufgegriffen werden können, im zweiten Fall in der Regel nicht, da Verbesserungsvorschläge als Indikatoren für Defizite angesehen werden und sich das Risiko der Ablehnung erhöht.
  • … sich vorab gründlich informieren, was von ihnen im jeweiligen Begutachtungsprozess in welchem Stadium erwartet wird und wie die Gepflogenheiten in dem spezifischen Verfahren sind.
  • … einzelne Teilprojekte eines insgesamt nicht zur Förderung empfohlenen Verbunds zur unmittelbaren Förderung durch eine Sachbeihilfe vorschlagen können.

4.5 DFG-Geschäftsstelle

Sie ist der Akteur, der den Entscheidungsprozess von Anfang bis Ende organisiert. Sie sollte vor allem …
  • … durch weiteren Aufwuchs der Mittel die Förderquote auch bei einer steigenden Anzahl von Anträgen möglichst konstant halten.
  • … die Datengrundlage für die Einschätzung von Erfolg und Misserfolg der Forschungsverbünde verbessern und veröffentlichen, um Vermutungen über die Gründe prüfen und fachspezifische Schlussfolgerungen ziehen zu können. Die Bereitstellung von aggregierten Daten ist entscheidende Voraussetzung für Meta-Forschung und Reflexion der Fächer. Eine restriktive Informationspolitik ist nicht mehr vertretbar im Zeitalter von Open Science (vgl. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2020). Wie die Qualität und die Aussagekraft der jeweiligen Daten einzuschätzen ist, kann den Angehörigen der jeweiligen Fächer ebenso überlassen bleiben wie die Schlussfolgerungen aus den Daten. Daten zur Förderung sollten so aufbereitet und publiziert werden, dass Vergleiche zwischen Fächern nach allen Förderformen und über lange Zeiträume hinweg möglich sind. Vor allem sollte ein Fach ermitteln können, in welchem Maße es sein Potenzial ausschöpft. Dies impliziert insbesondere
    • die fächerscharfe Angabe von Förderquoten bei Einzelförderung und allen Formen von Forschungsverbünden;25
    • die Ausweisung der Zahl von erfolgreichen und nicht erfolgreichen DACH- und anderen internationalen Verbünden in aggregierter Form;
    • die Angabe der Anzahl derjenigen, die in einem Fach antragsberechtigt sind oder die in einem Fach ihr DFG-Wahlrecht wahrnehmen, um einen präzisen Anhaltspunkt für das jeweilige Potenzial zu bekommen.
  • … die generellen Prozeduren der Entscheidung bei jeder Förderform von Forschungsverbünden transparent darstellen, etwa in Form von Flussdiagrammen: Wie wird auf welcher Grundlage wann und in welcher Zusammensetzung nach welchen Kriterien in welchen Verfahren entschieden?26 Zwar gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass die Entscheidungsverfahren eine faire Verteilung der Mittel behinderten. Umso mehr spricht dafür, die Verfahrensabläufe transparenter zu machen. Eine bessere Kenntnis der Verfahrensordnung wäre für das Verständnis und die Akzeptanz von Entscheidungen hilfreich.
  • … prüfen, ob auf Basis einer Auswertung anonymisierter Gutachten die Kriterien für die Begutachtung und die Hinweise für Gutachtende konkretisiert werden können.
  • … zusammen mit erfahrenen Antragstellenden und Gutachtenden die Anleitungen für Antragsstellung und Begutachtung auf Verständlichkeit und Eindeutigkeit prüfen und überarbeiten.

4.6 Universitätsleitungen

Diejenigen, die in den Universitätsleitungen für das Management von Forschung verantwortlich sind, können die Beantragung nachdrücklich unterstützen und damit die Chancen beeinflussen. Sie sollten vor allem …
  • … bei mittleren oder großen Verbünden einen Finanzierungsanteil gewährleisten und zudem bereits die Beantragung von Forschungsverbünden mit Personal und Hilfskräften unterstützen. Die Auswahl unter Initiativen kann in einem internen kompetitiven Verfahren geschehen.
  • … Vorbegutachtung innerhalb der Universität und Beratung bei Ablehnung anbieten.
  • … die fächerscharfen Daten über Erfolg und Misserfolg zum Anlass nehmen, mit den Fachverantwortlichen zu klären, wo die Gründe liegen und wie die Quoten erhöht werden können.
  • … diejenigen ihrer Angehörigen von Aufgaben entlasten, die führende Positionen in Forschungsverbünden einnehmen und die in DFG-Gremien mitwirken.
  • … bei Berufungsentscheidungen den DFG-Record heranziehen, Berufungen an die Konzeption von Forschungsverbünden koppeln und in der internen Verteilung von Mitteln auch positiv berücksichtigen, wenn DFG-Anträge nicht erfolgreich waren.

4.7 DGPuK

Die Fachgesellschaft ist die einzige Instanz, die eine Selbstreflexion des Faches ermöglicht – keine Universität, kein einzelner Verbund, kein Institut und kein Gremium ist dazu in der Lage. Die Fachgesellschaft ist folglich in einer Schlüsselposition dafür, dass die Bedingungen für eine Vergrößerung der Chancen verbessert werden. Damit geht eine große Verantwortung einher. Die Verantwortung dafür trägt vor allem der Vorstand. Die DGPuK sollte ….
  • … dem Thema KW-Forschungsverbünde eine höhere Priorität als bisher einräumen, und zwar in ihren Verlautbarungen, auf der Agenda der Mitgliederversammlung, im Programm der Jahrestagung und in der Vorstandsarbeit.
  • … die vorgeschlagene Zielsetzung für die Steigerung der KW-Verbundforschung prüfen, gegebenenfalls verändern, in den nächsten Jahren schrittweise zu erreichen versuchen und über die Erreichung des Ziels regelmäßig berichten.
  • … die Aktivitäten des Faches im Hinblick auf Forschungsverbünde in einem kontinuierlichen Monitoring begleiten, jährlich auf ihrer Mitgliederversammlung über den Stand der Antragsaktivitäten in allen Förderformen informieren und weitere Maßnahmen erörtern.
  • … die Anstrengungen verstärken, Mitglieder zur Einreichung von Anträgen auch in der Einzelförderung zu motivieren, auch um das Antragsvolumen der KW und damit ihr Gewicht in der DFG zu verstärken.
  • … ein Forum schaffen, auf dem Best Practice-Beispiele gegeben werden und ein Coaching von Anträgen von Post-Docs ermöglicht wird, etwa durch ein Mentoring-Programm oder eine antragsorientierte Summer School.27
  • … auch nicht erfolgreiche Verbundanträge durch Reputationsgewinne belohnen; es gilt alle zu stärken, die es versuchen, nicht nur die, die es schaffen.
  • … zusammen mit den anderen sozialwissenschaftlichen Fachgesellschaften auf die DFG einwirken, die Datengrundlage zu verbessern und zu veröffentlichen.
  • … prüfen, ob zusammen mit anderen Fachgesellschaften ein Forschungsprojekt bei der DFG beantragt wird, in dem die DFG-Förderung von sozialwissenschaftlicher Forschung untersucht wird.

4.8 Verantwortlichkeit

Sicherlich müssen alle Akteure zusammenwirken und ihren Teil dazu beitragen, das generelle Ziel einer Erhöhung der Chancen zu erreichen. Aber den genannten fünf Akteuren kommt nicht die gleiche Verantwortung dafür zu. Die Verantwortung kann grob abgestuft werden:
  • Große Verantwortung tragen die potentiellen Initiatorinnen und Initiatoren. Sie sind verantwortlich für die beiden wichtigsten Erfolgsfaktoren, nämlich Antragsqualität und (über die Auswahl) das Qualifikationsprofil der Antragstellenden. Alle anderen Faktoren können sie ebenfalls beeinflussen. Die Erhöhung der Erfolgschancen hängt folglich entscheidend davon ab, dass sie aus Bilanz und Diagnose Schlussfolgerungen ziehen, die sich an den Vorschlägen orientieren können, aber selbstverständlich nicht müssen.
  • Eine mittlere Verantwortung tragen die Gutachtenden. Wenn sie in einem nennenswerten Umfang die vorgeschlagenen Schlussfolgerungen aus Bilanz und Diagnose ziehen, verbessern sie die Chancen der Anträge im Wettbewerb. Die DFG-Geschäftsstelle trägt ebenfalls eine mittlere Verantwortung, denn erst eine verbesserte Datenbasis ermöglicht eine robuste Diagnostik, und das setzt voraus, dass die DFG-Geschäftsstelle ihre Informationspolitik überdenkt. Die DGPuK – der Vorstand, aber auch die Mitgliederversammlung – ist ebenfalls der mittleren Kategorie zuzuordnen. Denn sie nimmt eine Schlüsselstellung in dem gesamten Prozess der Veränderung ein. Allerdings kann sie die letztlich entscheidenden Aktivitäten nur begrenzt steuern. Aber wenn sie keine Schlussfolgerungen aus Bilanz und Diagnose zieht, werden die meisten Veränderungen im Sande verlaufen.
  • Eine vergleichsweise geringe Verantwortung tragen die Universitätsleitungen. Sie können dazu beitragen, ein angemessenes Umfeld für die Entwicklung von Forschungsverbünden herzustellen.

5 Fazit

Die Botschaft dieses Beitrags in drei Sätzen:
  • Die Bestandsaufnahme zeigt: Die KW ist in den letzten zehn Jahren bei DFG-Forschungsverbünden deutlich aktiver geworden, aber sie schöpft ihr Potenzial im Vergleich zu anderen Sozialwissenschaften bei weitem nicht aus, und das auch noch immer weniger.
  • Die Suche nach Gründen ergibt: Dafür ist sie selbst verantwortlich, nicht die DFG und auch kein anderes Fach.
  • Daraus lässt sich schlussfolgern: Sie könnte mehr erreichen, wenn mehr Kommunikationswissenschaftlerinnen und Kommunikationswissenschaftler den DFG-Forschungsverbünden höhere Priorität einräumten und wenn sie dabei stärker gefördert und gefordert würden.
Sollte diese Botschaft auf fruchtbaren Boden fallen, so wäre damit die Chance gegeben, zu anderen Fächern aufzuschließen und damit an Statur zu gewinnen. Der Erfolg im Wettbewerb um Mittel für Forschungsverbünde ist auch ein Ausdruck der Reife eines Faches.
Dieser Beitrag kann nur ein Anfang sein. Er soll eine Diskussion im Fach darüber anstoßen, was man mit Blick auf Forschungsverbünde tun und was man lassen soll. In dieser Diskussion wäre auch zu erörtern, in welche Richtung die Aktivitäten ausgedehnt werden sollten, etwa indem die DFG-Einzelförderung oder andere Förderer wie BMBF oder EU einbezogen werden. Außerdem wäre zu überlegen, ob das kognitive Fundament von Diagnose und Therapie verstärkt werden könnte durch ein Forschungsprojekt zur Verbundforschung, das in Kooperation mit den anderen Sozialwissenschaften durchgeführt wird und in dem Antragstellende, Anträge und Bewilligungen fachvergleichend untersucht werden.28
Dies alles wird hoffentlich dazu führen, dass sich die Chancen für KW-Forschungsverbünde gleich welcher Art in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann auch dafür nur die KW selbst verantwortlich gemacht werden.
Tab. 1
Geförderte DFG-Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Dominanz (FKD)
 
Titel
Programmtyp
Beteiligte Disziplinen
Leituniversität
Ansprechperson (KW)
Entscheidung
Status
1
Mediatisierte Welten
Schwerpunktprogramm
KW, Soziologie, Informatik, Pädagogik, Medienwiss., Musikwiss
U Bremen
Krotz, Hepp
2009
Abschluss 2016, einzelne Projekte bis 2018/19
2
Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt
Graduiertenkolleg
KW, Psychologie, Wirtschaftsinformatik, Sportwiss., Wirtschaftswiss
WWU
Münster
Blöbaum
2011
2017
Abschluss 2021
3
Politische Kommunikation in der Online-Welt
Ortsverteilte Forschungsgruppe
KW
HHU
Düsseldorf
Vowe
2011
2015
Abschluss 2018
4
Media for Democracy Monitor
Einzelförderung in einem Verbund von Partnern aus elf Ländern
KW
WWU
Münster
Marcinkowski
2010
Abschluss 2011
5
Journalismus im Wandel
DACH-Projekt
KW
LMU
München
Hanitzsch
2013
Abschluss 2016
6
Regionale Pressevielfalt in Deutschland und Österreich
DACH-Projekt
KW
FU Berlin
Beck
2014
Abschluss 2018
7
Management und Ökonomie grenzüberschreitender Medienkommunikation
DACH-Projekt
KW
KU Eichstätt
Altmeppen
2015
Abschluss 2019
8
Verantwortliche Terrorismusberichterstattung
Trans-Atlantic Platform
KW, Politikwiss
U Mannheim
Wessler
2017
2020
9
Media Performance and Democracy
DACH-Projekt
KW
./
Hasebrink, Jandura, Stark, Weiß
2017
Abschluss 2021
10
Migration and Patterns of Hate Speech in Social Media
ANR-DFG
KW, Medienwiss., Informatik, Linguistik
U Mainz
Schemer
2018
Abschluss 2022
11
Die Re-Figuration öffentlicher Kommunikation in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung
Paketantrag
KW
U Bremen,
U Hamburg
Hepp, Hasebrink, Loosen
2018
Abschluss 2022 (hervorgegangen aus 17)
Tab. 2
Nicht geförderte Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Dominanz
 
Titel
Programmtyp
Beteiligte Disziplinen
Entscheidung
Status
12
Kommunikative Grenzüberschreitungen
Forschungsgruppe
KW, Medienwissenschaft
2010
Einzelne im Normalverfahren geförderte Projekte abgeschlossen
13
Smart Network of Graduate Schools in the Humanities and Social Sciences
Graduate School (Exzellenzinitiative)
KW, Politikwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Erziehungswissenschaft, Philologien
2010
14
Medialisierung
Forschungsgruppe
KW, Soziologie, BWL, Geschichtswiss
2011
15
Structural Change and the Quality of European and U.S-Media
ORA-plus
KW
2013
16
Computer-assisted Analysis of Multimodal Documents
Graduiertenkolleg
KW, Informatik, Linguistik, Medienwiss., Politikwiss
2015
Antrag auf FG geplant
17
Transforming Communications
SFB/Transregio
KW, Informatik, Soziologie, Rechtswiss., Geschichte, Ethnologie, Erziehungswiss., Religionswiss
2016
Einzelne im Normalverfahren geförderte Projekte laufen
18
Communication Effects on Political Trust
Forschungsgruppe
KW, Politikwiss., Psychologie,
Informatik
2016
Einzelne im Normalverfahren geförderte Projekte laufen, neuer Antrag als FOR geplant
19
Permanently Online and Permanently Connected
Forschungsgruppe
KW, Psychologie, Sozialwiss. Methodenlehre
2016
20
Going Public: Understanding Media Practice in Transregional Perspectives
Forschungsgruppe
KW, Politikwiss., Koreanistik, Soziologie, Lateinamerika-Studien Islamwiss., Medienwiss., Asienwiss., Geschlechterforschung
2017
Einzelne im Normalverfahren geförderte Projekte laufen
21
Politische Meinungsbildung in Sozialen Medien
Paketantrag
KW, Politikwiss., Digital Humanities, Wirtschaftsinformatik, Computerlinguistik
2017
22
Dissonante Öffentlichkeiten
Graduiertenkolleg
KW, Soziologie
2018
Antrag auf FOR geplant
Tab. 3
Kommunikationswissenschaftlich dominierte Forschungsverbünde in der Begutachtung
 
Programmtyp
Beteiligte Disziplinen
Entscheidung
Status
23
Forschungsgruppe
KW
2020
Skizze eingereicht
24
DACH-Projekt
KW
2020
Antrag in Begutachtung
25
Graduiertenkolleg
KW
2020
Antrag erfolgreich, Vollantrag wurde eingereicht
Tab. 4
Geförderte DFG-Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Ergänzung (FKE)
 
Titel
Programmtyp
Leitdisziplin (Disziplin Sprecher/in)
Beteiligte Disziplinen
Leituniversität
Ansprechperson (KW)
Entscheidung
Stellenwert der KW
Status
26
Wissenschaft und Öffentlichkeit
Schwerpunktprogramm
Psychologie
KW, Erziehungswiss., Sozialwiss., Biologie u. a.
WWU Münster
Blöbaum, Maier, Brosius, Ruhrmann
2009
Mehrere Teilprojekte in den 3 × 2-jährigen Förderphasen
Abschluss 2015
27
Practicing Evidence – Evidencing Practice
Ortsverteilte Forschungsgruppe
Geschichte, Philosophie
KW, Soziologie, Wirtschaftswiss
TU München
Kinnebrock, Bilandzic (U Augsburg)
2016
1 KW-Projekt von 6 (und zwei assoziierte Projekte)
Erneute Einreichung geplant
28
Re-Figuration von Räumen
Sonderforschungsbereich
Soziologie
KW, Architektur, Raumforschung, Geographie, Politikwiss., Stadt- und Regionalplanung, Kunst
TU Berlin
Pfetsch, Waldherr (FU Berlin)
2017
1 KW-Projekt von 16
1. Phase 2021, Verlängerung geplant
29
Affective Societies
Sonderforschungsbereich
Sozial- und Kulturanthropologie
KW, Politikwiss., Soziologie, Anthropologie, Philosophie, Theaterwiss., Medienwiss
FU Berlin
Lünenborg
2017
2019
1 KW-Projekt von 17
Abschluss 2023
30
Climatic Change and Society
Exzellenzcluster
Meereskunde
Sozialwiss. (inklusive KW), Geisteswiss., Mathematik, Informatik, Naturwiss., Wirtschaftswiss
U Hamburg
Brüggemann
2018
1–2 KW-Projekte von 14
Abschluss 2026, Verlängerung geplant
31
Hybrid Societies
Sonderforschungsbereich
Psychologie
KW, Informatik, Mathematik, Ingenieurswiss., Rechtswiss., Soziologie, Linguistik
TU Chemnitz
Pentzold
2019
1 KW-Projekt von 20
Abschluss 2023, Verlängerung möglich
Tab. 5
Nicht geförderte Forschungsverbünde mit kommunikationswissenschaftlicher Ergänzung
 
Titel
Programmtyp
Leitdisziplin (Disziplin Sprecher/in)
Beteiligte Disziplinen
Entscheidung
Stellenwert der KW
Status
32
Internetvermittelte kooperative Normsetzung
Forschungsgruppe
Informatik
KW, Soziologie, Politikwiss., BWL
2012/13
1 KW-Projekt von 8
33
Linkage in Democracy
Graduiertenkolleg
Politikwiss
KW, Soziologie
2013
3 von 10 PIs
Universitätsinterne Förderung bis 2022
34
Geheimhaltung und Überwachung. Veränderte Muster politischer Herrschaft
Graduiertenkolleg
Politikwiss
KW, Soziologie, Rechtswiss
2018
2 KW von 12 PIs
35
Data Analytics for the Humanities
Exzellenzcluster
Informatik
KW, Sprachwiss., Geschichtswiss., Archäologie, Philosophie
2018
2 KW von 14 PIs
Einreichung als SFB geplant
36
Understanding Obesity
Exzellenzcluster
Medizin, Kulturwiss
KW, Medizin, Lebenswiss., Informatik, Neurologie, Psychologie, Soziologie, Erziehungswiss
2018
1 KW von 25 PIs
Einreichung als in anderer Form geplant
37
Positive Learning in the Age of Information
Exzellenzcluster
Wirtschaftspädagogik
KW, Germanistik, Anglistik, Informatik, Psychologie, Soziologie
2018
2 KW von 38 PIs
Soll als SFB/TRR eingereicht werden
38
Digitalisierte Sexualität
Schwerpunktprogramm
Medienpsychologie
KW, Kognitionspsychologie, Sexualmedizin
2019
2 KW von 4 Mitgliedern des Leitungsgremiums
Erneute Einreichung 2019
Erläuterungen zu den Tabellen
  • Aufgenommen wurden DFG-finanzierte Forschungsverbünde (FV), über deren Förderung ab 2009 entschieden wurde oder über die noch entschieden wird (Stand: 15.03.2020). Aus der Zeit davor sind uns sechs geförderte und vier nicht geförderte FV mit kommunikationswissenschaftlicher Beteiligung bekannt.29
  • Es wird unterschieden zwischen (1) Forschungsverbünden mit kommunikationswissenschaftlicher Dominanz (FKD), bei denen die KW als Leitdisziplin beteiligt ist, und (2) Forschungsverbünden mit kommunikationswissenschaftlicher Ergänzung (FKE), bei denen die KW beteiligt, aber nicht Leitdisziplin ist.
  • Es werden auch FV aufgeführt, die von der DFG nicht als „koordinierte Programme“ gefasst werden, also Paketanträge, DACH-Projekte, Open Research Areas (ORA), Trans-Atlantic Platforms (TAP) und das ANR-DFG-Förderprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften (ANR-DFG). Alle diese Verbundtypen werden von der DFG als eine besondere Form der Sachbeihilfe eingeordnet, von uns als kleine Verbünde aufgenommen.
  • Bei den kommunikationswissenschaftlich dominierten FV sind große und mittlere Verbünde fett dargestellt, kleine Verbünde kursiv.

Danksagung

Grundlage dieses Beitrags ist der Bericht einer Arbeitsgruppe, die von der Mitgliederversammlung der DGPuK im Mai 2019 eingesetzt wurde (siehe im Literaturverzeichnis: DGPuK-AG zu Forschungsverbünden mit kommunikationswissenschaftlicher Beteiligung 2020). Den Mitgliedern der Arbeitsgruppe sei für ihre Mitwirkung gedankt, insbesondere Bernd Blöbaum und Andreas Hepp. Außerdem sei gedankt Markus Stanat und Eckard Kämper von der DFG-Geschäftsstelle sowie den kontaktierten Expertinnen und Experten für wertvolle Informationen. Sehr geholfen hat uns Christian Strippel mit Literaturhinweisen und einem GEPRIS-Datensatz zur Förderung in den Sozialwissenschaften. Für weitere wichtige Literaturhinweise danken wir Monika Jungbauer-Gans.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Die Zeitschrift enthält in der Regel vier größere Aufsätze (Forschungsberichte), dazu Personalien (Laudationes bei Geburtstagen von Fachvertretern, Berufungen, Habilitationen sowie Nachrufe) und Buchbesprechungen. Gelegentlich ist dem Heft auch eine Kolumne/Gastessay vorangestellt.

Fußnoten
1
Nicht aufgenommen wurden Gemeinschaftsanträge (Anträge von zwei Antragstellern auf Einzelförderung mit getrennter Mittelzuweisung; vgl. Auspurg und Hinz 2010, S. 14) und DFG-Netzwerke wie z. B. „Medienvertrauen in der digitalen Welt“ (https://​www.​dfg.​de/​foerderung/​programme/​einzelfoerderung​/​wissenschaftlich​e_​netzwerke/​).
 
2
„Geförderte Projekte Informationssystem“ der DFG, abrufbar unter https://​gepris.​dfg.​de.
 
3
Drei FKD sind derzeit in der Begutachtung.
 
4
Insbesondere bei DACH-Projekten gibt es Datenprobleme: Wir kennen zwar etliche erfolgreiche DACH-Projekte, aber keine nicht erfolgreichen. Deshalb dürfte die tatsächliche Förderquote niedriger liegen.
 
5
Aufschlussreich wäre es, den jeweiligen Grad an Interdisziplinarität präziser zu fassen, vor allem über die Anzahl der beteiligten Fächer.
 
6
Vgl. generell zum Gender-Aspekt der DFG-Förderung Auspurg und Hinz (2010), Mutz et al. (2012).
 
7
Die Sachbeihilfen zu Forschungsprojekten, früher Normalverfahren genannt, machen den weit überwiegenden Teil der Einzelförderung aus. Dazu zählen ansonsten u. a. noch Stipendien. Wenn im Folgenden von Einzelförderung gesprochen wird, sind diese projektspezifischen Sachbeihilfen gemeint.
 
9
Mündliche Mitteilung durch E. Kämper und M. Stanat am 28.10.2019 (im Folgenden: Mitteilung Kämper/Stanat).
 
10
Die Daten in den beiden Aufsätzen unterscheiden sich für die Jahre 2009–2011 – vermutlich, weil bei Wilke Teilprojekte aus SPP und FOR in die Gesamtzahl der Projekte eingerechnet wurden. Zu den Förderquoten der Fachgebiete 1991–2008 vgl. Auspurg und Hinz (2010).
 
11
Mitteilung Kämper/Stanat.
 
12
Bei den aktuellen kleinen Forschungsverbünden, einer Domäne der KW, fehlen Vergleichszahlen aus den anderen Sozialwissenschaften, da dies über GEPRIS nicht recherchiert werden kann.
 
13
GEPRIS-Einträge zu laufenden mittleren und großen Forschungsverbünden. Der Datensatz wurde von Andreas Hepp erstellt.
 
14
Zu EXC vgl. DFG (2019, S. 9); zu SFB vgl. DFG (2010, S. 21).
 
15
Zwar ist die Antragsberechtigung nicht an eine Professur gebunden, aber dies gilt für alle Fächer und kann für den Fächervergleich vernachlässigt werden. DFG-interne Erhebungen messen, ein wie großer Prozentsatz der Professorenschaft in den einzelnen Fachgebieten DFG-Anträge stellt. Auch der Vergleich des Anteils der Professoren eines Faches an der gesamten Professorenschaft mit dem Anteil der Anträge eines Faches am gesamten Antragsaufkommen kann nur von der DFG selbst durchgeführt werden. Auf dieser Datengrundlage ist eine fachscharfe Potenzialanalyse für die Wirtschaftswissenschaften durchgeführt worden (vgl. Joerk und Wambach 2013). Auch für den Vergleich der Erziehungswissenschaft mit Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie liegen Daten zur Antragstätigkeit pro Professur vor – mit deutlichen Unterschieden (vgl. Koch et al. 2012, S. 36). So ist der Wert in der Psychologie doppelt so hoch wie in Soziologie und Politikwissenschaft. Für die Untersuchung der Gender-Aspekte der DFG-Förderung wurden der Forschung ebenfalls Daten zu Anträgen zur Verfügung gestellt (vgl. Auspurg und Hinz 2010).
 
16
Die Daten wurden den Autoren vom Statistischen Bundesamt mitgeteilt. Für die jährliche Erhebung „Personal an Hochschulen“ wird die Zahl der Professuren in der KW erhoben, jedoch nicht in den Berichten ausgewiesen (vgl. Destatis 2019).
 
17
Im Durchschnitt der letzten drei Jahre fallen in der KW pro Jahr 44 Anträge auf Einzelförderung an (im Vergleich: soziologische Theorie: 28; Politikwissenschaft: 126; empirische Sozialforschung: 208); Mitteilung Kämper/Stanat.
 
18
Dies umfasst Einzelförderung und Einzelprojekte in koordinierten Programmen (ohne Graduiertenschulen/-kollegs). Alle hier genannten Zahlen basieren auf GEPRIS-Einträgen zu bewilligten sozialwissenschaftlichen Einzelprojekten 2005–2020. Der Datensatz wurde Christian Strippel zur Auswertung überlassen (im Folgenden: GEPRIS-Einträge zu sozialwissenschaftliche Einzelprojekten).
 
19
GEPRIS-Einträge zu sozialwissenschaftlichen Einzelprojekten.
 
20
Mitteilung Statistisches Bundesamt.
 
21
Gemeint sind Skizze, Vorantrag, Vollantrag, nach Ablehnung erneut eingereichter Antrag, Folgeantrag, Fortsetzungsantrag.
 
22
Dies wird gestützt durch Verlautbarungen von DFG-Angehörigen, denen zufolge: „[…] die DFG bei der Mittelverteilung zwischen den Fächern […] die Förderquoten als eine Referenz mit berücksichtigt, sodass extreme Abweichungen zwischen den Förderquoten nicht zu erwarten sind“ (Joerk und Wambach 2013, S. 105). Laut Auspurg und Hinz (2010, S. 31) erfolgt die jährliche Festlegung des Budgets „pro Disziplin“ nach Antragsaufkommen und Förderquote im Vorjahr.
 
23
Eine Erörterung der Gründe ist hier nicht erforderlich. Zu vermuten ist, dass eine Orientierung auf angewandte Forschung vorherrschte, die durch Drittmittel von Medienanbietern und Regulierungsinstanzen ermöglicht wurde. Die Orientierung auf DFG-finanzierte Grundlagenforschung trat in den Hintergrund. Das würde auch die vergleichsweise schlechte DFG-Bilanz der Erziehungswissenschaft erklären (vgl. Koch et al. 2012, S. 32).
 
24
Weitere hier nicht berücksichtigte Akteursgruppen sind Mitglieder von Forschungsverbünden, der wissenschaftliche Nachwuchs und die Fachkollegiat(inn)en.
 
25
In der Vergangenheit sind fächerscharfe Daten von der DFG bisweilen herausgegeben worden, sowohl für die KW (vgl. Pfetsch et al. 2012; Wilke 2014) als auch für andere Fächer wie die Wirtschaftswissenschaften (vgl. Joerk und Wambach 2013) oder die Erziehungswissenschaft (vgl. Koch et al. 2012), und zwar sowohl für Einzelförderung als auch für verschiedene Formen von Forschungsverbünden.
 
26
So ist den veröffentlichten Dokumenten nicht zu entnehmen, nach welcher Verfahrensordnung in den Ad-hoc-Fachkollegien („Panels“) und letztlich im Hauptausschuss des Senats die Anträge auf GRK und SPP gereiht werden. Dabei geht es nicht um Einzelfälle oder um Protokolle von Sitzungen, sondern um Prozeduren. Die Intransparenz der Verfahren lädt zur Mythenbildung ein; so wird immer wieder kolportiert, dass es eine vorgegebene Fächerquote gebe oder dass es einzelnen Fächern durch strategisches Vorgehen gelinge, einen besonders hohen Anteil der Verbundforschung zu realisieren.
 
27
Zur „Nachwuchsakademie“ in der Erziehungswissenschaft vgl. Koch et al. (2012, S. 37).
 
28
Anregungen dazu bei Auspurg und Hinz (2010, S. 55).
 
29
Geförderter FKD vor 2009: SPP „Publizistische Medienwirkungen“ (Winfried Schulz, FAU Erlangen-Nürnberg, Abschluss 1988). Nicht geförderte FKD vor 2009: TRR „Kulturelle und soziale Veränderungen im Kontext des Wandels der Medien“ (2002), GRK „Visuelle Kompetenz: Wahrnehmung-Deutung-Produktion-Handlung“ (2005), FOR „Visuelle Hegemonien“ (2005). Geförderte FKE vor 2009: FOR „Programmgeschichte DDR-Fernsehen“ (Reinhold Viehoff, U Halle, Rüdiger Steinmetz, U Leipzig, Abschluss 2011), SPP „Theatralität“ (Günther Rager, U Dortmund, Abschluss 2002), SPP „Lesesozialisation in der Mediengesellschaft“ (Günther Rager, U Dortmund, Abschluss 2006), internationaler Verbund „Journalismus vergleichen“ (Martin Löffelholz, TU Ilmenau, Abschluss 2008), Forschungskolleg „Medienumbrüche“ (Horst Pöttker, U Dortmund, Abschluss 2010). Nicht geförderter FKE vor 2009: Beitrag zu einem Exzellenzcluster (2006).
 
Literatur
Zurück zum Zitat Aljets, E., & Lettkemann, E. (2012). Hochschulleitung und Forscher: Von wechselseitiger Nichtbeobachtung zu wechselseitiger Abhängigkeit. In U. Wilkesmann & C. J. Schmid (Hrsg.), Hochschule als Organisation (S. 131–153). Wiesbaden: Springer VS.CrossRef Aljets, E., & Lettkemann, E. (2012). Hochschulleitung und Forscher: Von wechselseitiger Nichtbeobachtung zu wechselseitiger Abhängigkeit. In U. Wilkesmann & C. J. Schmid (Hrsg.), Hochschule als Organisation (S. 131–153). Wiesbaden: Springer VS.CrossRef
Zurück zum Zitat Coleman, J. S. (1991). Grundlagen der Sozialtheorie. Bd. 1–3. München: Oldenbourg. Coleman, J. S. (1991). Grundlagen der Sozialtheorie. Bd. 1–3. München: Oldenbourg.
Zurück zum Zitat Joerk, C. (2016). DFG-Förderung in den Wirtschaftswissenschaften. Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre. WiSt – Zeitschrift für Studium und Forschung, 45(1), 46–52. Joerk, C. (2016). DFG-Förderung in den Wirtschaftswissenschaften. Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre. WiSt – Zeitschrift für Studium und Forschung, 45(1), 46–52.
Zurück zum Zitat Joerk, C., & Wambach, A. (2013). DFG-Förderung in den Wirtschaftswissenschaften: Fakten und Mythen zur Förderpraxis. Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 14(1–2), 99–117. Joerk, C., & Wambach, A. (2013). DFG-Förderung in den Wirtschaftswissenschaften: Fakten und Mythen zur Förderpraxis. Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 14(1–2), 99–117.
Zurück zum Zitat Koch, S., Krüger, H.-H., & Reiss, K. (2012). Forschungsförderung in der Erziehungswissenschaft durch die DFG. Bilanz nach acht Jahren Arbeit des Fachkollegiums. Erziehungswissenschaft, 23(45), 31–39. Koch, S., Krüger, H.-H., & Reiss, K. (2012). Forschungsförderung in der Erziehungswissenschaft durch die DFG. Bilanz nach acht Jahren Arbeit des Fachkollegiums. Erziehungswissenschaft, 23(45), 31–39.
Zurück zum Zitat Merton, R. K. (1968). The Matthew effect in science. Science, 159, 56–63.CrossRef Merton, R. K. (1968). The Matthew effect in science. Science, 159, 56–63.CrossRef
Zurück zum Zitat Mutz, R., Bornmann, L., & Daniel, H.-D. (2012). Does gender matter in grant peer review? Zeitschrift für Psychologie, 220(2), 121–129.CrossRef Mutz, R., Bornmann, L., & Daniel, H.-D. (2012). Does gender matter in grant peer review? Zeitschrift für Psychologie, 220(2), 121–129.CrossRef
Zurück zum Zitat Pfetsch, B., Krotz, F., & Koch, S. (o. J.). Nicht alle Förderinstrumente werden genutzt. DFG-Fachgutachter ziehen nach acht Jahren Amtszeit Bilanz. Aviso, 55, 14–16. Pfetsch, B., Krotz, F., & Koch, S. (o. J.). Nicht alle Förderinstrumente werden genutzt. DFG-Fachgutachter ziehen nach acht Jahren Amtszeit Bilanz. Aviso, 55, 14–16.
Zurück zum Zitat Popper, K. (1994). Logik der Forschung. Zur Erkenntnistheorie der modernen Wissenschaft. Tübingen: Mohr Siebeck. (zuerst 1935) Popper, K. (1994). Logik der Forschung. Zur Erkenntnistheorie der modernen Wissenschaft. Tübingen: Mohr Siebeck. (zuerst 1935)
Zurück zum Zitat Wilke, J. (2014). Von der „entstehenden akademischen Wissenschaft“ zur „Big Science“? Die deutsche Publizistik- und Kommunikationswissenschaft im Rückblick auf 50 Jahre. In B. Stark, O. Quiring & N. Jackob (Hrsg.), Von der Gutenberg-Galaxis zur Google-Galaxis. Alte und neue Grenzvermessungen nach 50 Jahren DGPuK (S. 43–70). Konstanz: UVK. Wilke, J. (2014). Von der „entstehenden akademischen Wissenschaft“ zur „Big Science“? Die deutsche Publizistik- und Kommunikationswissenschaft im Rückblick auf 50 Jahre. In B. Stark, O. Quiring & N. Jackob (Hrsg.), Von der Gutenberg-Galaxis zur Google-Galaxis. Alte und neue Grenzvermessungen nach 50 Jahren DGPuK (S. 43–70). Konstanz: UVK.
Zurück zum Zitat Wuchty, S., Jones, B. F., & Uzzi, B. (2007). The Increasing Dominance of Teams in Production of Knowledge. Science, 316(5827), 1036–1039.CrossRef Wuchty, S., Jones, B. F., & Uzzi, B. (2007). The Increasing Dominance of Teams in Production of Knowledge. Science, 316(5827), 1036–1039.CrossRef
Metadaten
Titel
Erfolg und Misserfolg von kommunikationswissenschaftlichen DFG-Forschungsverbünden: Bilanz, Faktoren, Konsequenzen
verfasst von
Prof. Dr. Gerhard Vowe
Florian Meißner
Publikationsdatum
15.04.2020
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Publizistik
Print ISSN: 0033-4006
Elektronische ISSN: 1862-2569
DOI
https://doi.org/10.1007/s11616-020-00575-7