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14.08.2013 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Optimierte Verkehrsplanung - integriert und nutzungsorientiert

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Wie wird die Entwicklung der Energiepreise den Marktanteil von Straße und Schiene beeinflussen? Lassen sich durch die Einführung einer europaweiten Pkw-Maut auf Autobahnen die Kohlendioxid-Emissionen verringern? Entscheidungen im Verkehrssektor wirken sich über Jahrzehnte auf verschiedenen Ebenen aus. Daher müssen Maßnahmen langfristig geplant und die Folgen frühzeitig abgeschätzt werden.

Dabei können Modelle helfen, die die Wirkungsmechanismen verkehrspolitischer Maßnahmen im Computer abbilden. Ein solches Modell entwickeln Wissenschaftler in dem vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierten europäischen Projekt High-Tool (Strategic high-level transport model). Mit dem Modell sollen sich die Wirkungen von politischen Maßnahmen auf Verkehr, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt bis zum Jahr 2050 abschätzen lassen. Die Europäische Union fördert das auf drei Jahre angelegte Vorhaben mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. An dem Forschungsvorhaben sind acht Partner aus fünf Ländern beteiligt. Im Frühjahr dieses Jahres ist das auf drei Jahre angelegte Projekt gestartet.

Bis zum Jahr 2050 will die EU die Emissionen im Verkehrssektor um 60 Prozent verringern. Darüber hinaus soll ein einheitlicher europäischer Verkehrsraum geschaffen, die Verkehrssicherheit weiter erhöht sowie Innovationen im Verkehrsbereich gefördert werden. Im "Weißbuch Verkehr 2011" sowie in der "Roadmap for moving to a low-carbon economy in 2050" sind die Ziele festgeschrieben. Darauf basieren die Input- und Output-Indikatoren von High-Tool. Das Modell soll dazu dienen, eine Vorauswahl aus verschiedenen politischen Optionen zu treffen. Die ausgewählten Optionen werden dann mithilfe von detaillierteren Modellen evaluiert.

Integrierte Verkehrssysteme

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es dann auch Aufgabe der Verkehrsplanung, sinnvolle Lösungen für eine künftige Mobilität zu finden. Doch auch die Stadtplanung muss ihren Beitrag leisten. Bauwesen und Verkehr sind in Deutschland für rund 70 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Doch für eine Reduzierung der CO2-Emissionen reichen nur Maßnahmen im Hochbau und Fahrzeugbau heute nicht mehr aus, sagt Johannes Meyer, Autor des Buches Nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung. Diese müssen durch Maßnahmen in der Stadt- und Verkehrsplanung ergänzt werden.

Mobilität sollte in Zukunft vielmehr auf verschiedenen Ebenen gedacht werden. Stadt- und Verkehrsentwicklung sind eng miteinander verbunden und sollten noch stärker miteinander zusammenarbeiten. Beide stehen in einem dialektischen Verhältnis, schreiben die Autoren des Buches Zukünftige Entwicklungen in der Mobilität. Die Entwicklung der Mobilität und ihrer Infrastrukturen habe Einfluss auf die Stadtentwicklung. Umgekehrt habe die Stadtentwicklung auch entscheidenden Einfluss auf die Entstehung von Individualverkehr. Vor diesem Hintergrund sei es die Aufgabe der Stadt und Verkehrsplanung, adäquate Lösungsansätze für eine Mobilität der Zukunft zu finden, die Stadt, Verkehr und neue Lebens- und Mobilitätsbedürfnisse gleichermaßen gerecht wird. Neue Mobilitätskonzepte, wie zum Beispiel die Elektromobilität, müssen in das Handlungsfeld Stadtentwicklung integriert werden. Dadurch ließen sich integrierte und Nutzungsbedürfnis orientierte Verkehrssysteme hervorbringen.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

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Quelle:
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2005 | OriginalPaper | Buchkapitel

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Quelle:
Stadtverkehrsplanung

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