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2016 | Buch

Faktencheck Energiewende

Konzept, Umsetzung, Kosten – Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen

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Über dieses Buch

Dieses Buch schafft endlich Transparenz und Orientierung in der gesellschaftlichen Diskussion über die deutsche Energiepolitik. Es bietet einen konzentrierten Überblick über die Konzeption, den aktuellen Stand der Umsetzung und die Kosten der Energiewende. Anhand der wesentlichen Zahlen, Fakten und Argumente beantwortet es die wichtigsten Fragen in der öffentlichen Energiewende-Diskussion:Ist die Energiewende zu teuer für den einzelnen Privathaushalt?Macht die Energiewende die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft wirklich kaputt?Kostet die Energiewende tatsächlich „unfassbar viel Geld“ – können wir sie uns volkswirtschaftlich überhaupt leisten?Sind die großen Stromtrassen von Norden nach Süden wirklich erforderlichIst die Energiewende noch zu retten oder ist sie schon gescheitert?
In prägnantem und informativem Stil werden so überraschende Einsichten und spannende Zusammenhänge fundiert dargestellt – für jeden, der die Energiewende wirklich verstehen will!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung – um was geht es in diesem Buch?
Zusammenfassung
Es gibt wohl wenige politische Begriffe, die so tief in das öffentliche Bewusstsein eingedrungen sind wie der Begriff „Energiewende“. Und es dürfte kaum ein anderes politisches Projekt – oder auch: eine politische Vision – geben, die sich auf einen so breiten Grundkonsens in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stützen kann wie die Energiewende. Schließlich genießt die Energiewende auch international so viel Aufmerksamkeit wie sicherlich wenige andere (innenpolitische) Vorhaben einer deutschen Bundesregierung. Der wichtigste Grund für diese bemerkenswerte Popularität der Energiewende ist sicherlich der, dass sie sich ja im Kern als deutsche Antwort auf den Klimawandel auffassen lässt, der weltweit als eine der, wenn nicht als die größte Herausforderung für die Menschheit angesehen wird. In bemerkenswertem Kontrast zu diesem Bild gibt es immer wieder intensive öffentliche Auseinandersetzungen rund um die Energiewende, und insbesondere immer wieder heftige Kritik an ihr – mit der Folge, dass viele Bürger (bei ungebrochen positiver Haltung zur Energiewende an sich) mittlerweile skeptisch bezüglich der Umsetzung der Energiewende sind.
In dieser Einleitung zum Buch werden die 10 wichtigsten kritischen Fragen der öffentlichen Diskussion aufgeführt.
Thomas Unnerstall

Energiewende – was steckt dahinter?

Frontmatter
2. Drei Ziele der Energiewende – Beschreibung
Zusammenfassung
Allgemein bezeichnet man heute mit dem Begriff „Energiewende“ den Übergang von der Energieversorgung mit fossilen Energieträgern und Kernenergie hin zu einer Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, und zwar in allen drei wesentlichen energiebeanspruchenden Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. In diesem Buch verwenden wir den Begriff „Energiewende“ – im Einklang mit dem aktuellen allgemeinen Sprachgebrauch – als Zusammenfassung für die (Kernpunkte der) Energiepolitik der deutschen Bundesregierung seit etwa Mitte 2011, bezogen auf den Stromsektor.
Diese Energiepolitik ist durch drei Ziele gekennzeichnet:
- Abschaltung der Kernkraftwerke bis 2022
- Ausbau der erneuerbaren Energien bis zu einem Anteil von 80% am Stromverbrauch bis 2050
- Deutliche Erhöhung der Stromeffizienz.
Diese drei Ziele werden in diesem Kapitel erläutert.
Thomas Unnerstall
3. Drei Ziele der Energiewende – Analyse
Zusammenfassung
Blickt man auf diese drei Ziele im Zusammenhang, so kann man Folgendes festhalten:
  • Die drei Ziele sind kein Selbstzweck – sie werden verfolgt, um übergeordnete Ziele zu erreichen, die wir in diesem Buch „Motive“ nennen, um sie begrifflich abzugrenzen. Diese Motive werden wir im nächsten Kapitel beschreiben.
  • Die drei Ziele der Energiewende sind unabhängig voneinander: Auch eine Beschränkung auf zwei dieser drei Ziele oder auch auf nur eines der drei Ziele würde durchaus eine sinnvolle Energiepolitik konstituieren und wäre geeignet, einen Teil der Motive zu befördern. (So könnte die Stilllegung der Kernkraftwerke auch mit dem Ausbau von Gas- und Kohlekraftwerken – statt mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) – kompensiert werden. Oder es wäre auch eine Kombination von Kernkraftwerken mit EE-Anlagen für die Zukunft möglich.)
  • Entscheidend bei diesen Zielen ist die quantitative Dimension – erst sie macht die Energiewende zu einem ambitionierten und in dieser Form weltweit einzigartigen Projekt; erst sie definiert weitgehend die Kosten, die politischen Instrumente und die gesellschaftlichen Konflikte, die mit der Umsetzung der Energiewende verbunden sind.
Thomas Unnerstall
4. Vier Motive der Energiewende – Beschreibung
Zusammenfassung
Die vier zentralen Motive der deutschen Energiepolitik:
- Senkung der CO2-Emissionen
- Ausstieg aus der Kernenergie
- Senkung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
- Förderung von Innovationen/Exportchancen der Wirtschaft
werden in diesem Kapitel näher erläutert.
Wir stellen zudem jeweils dar, inwieweit die Motive auch in anderen Ländern eine Rolle in der Energiepolitik spielen.
Thomas Unnerstall
5. Vier Motive der Energiewende – Analyse
Zusammenfassung
Die durch die vier Motive definierte Grundlage der deutschen Energiepolitik für die nächsten Jahrzehnte ist weltweit praktisch einzigartig: Kein anderes vergleichbares Land verfolgt diese Motive gleichzeitig. Dies kann auch nicht sehr überraschen, da ja schon die konsequente Ablehnung der weiteren Nutzung der Kernenergie kaum Nachahmer findet, und da die beiden wichtigsten Motive – Kernenergie-Ausstieg und Senkung der CO2-Emissionen – in entgegengesetzter Richtung wirken und daher in dieser Kombination notwendigerweise eine besonders anspruchsvolle und im Konkreten aufwändige Energiepolitik nach sich ziehen müssen. Genauso ist aber festzuhalten: Die vier Motive bilden einen klaren, sehr breiten Konsens in der deutschen Bevölkerung ab, d. h. die deutsche Energiepolitik ist aktuell fest in der Gesellschaft verankert. Zunächst ist klar: Die drei Ziele der Energiewende sind geeignet, die vier grundlegenden Motive tatsächlich – zumindest längerfristig – zu erfüllen. Interessanter ist die umgekehrte Frage: Wenn man die vier leitenden Motive der deutschen Energiepolitik als gegeben hinnimmt (unabhängig davon, wie man sie beurteilt und welchen Stellenwert man ihnen einräumt im Gesamtkontext politischer Überzeugungen und Motive), ist dann die Energiewende – zumindest ihrer Richtung nach – „alternativlos“? Oder wäre auch eine in wesentlichen Teilen andere Energiepolitik geeignet, die vier Motive zu erfüllen? Und was ist von den quantitativen Zielmarken der Energiewende zu halten?
Das Kapitel beantwortet diese Fragen.
Thomas Unnerstall
6. Rahmenbedingungen der Energiewende – Beschreibung
Zusammenfassung
Auf den ersten Blick scheint es, als sei mit den drei Zielen der Energiewende – inklusive deren quantitativen Festlegungen – und den dahinter liegenden vier politischen Grundmotiven die Energiepolitik weitgehend festgelegt, und als sei damit das Aussehen der deutschen Energielandschaft in den nächsten Jahrzehnten ziemlich eindeutig determiniert.
Auf den zweiten Blick sieht man, dass das nicht so ist: Die Energiepolitik der Bundesregierung lässt sich nur verstehen, wenn man sich vor Augen führt, dass es weitere wichtige Grundentscheidungen der deutschen Energiepolitik gibt: die Rahmenbedingungen der Energiewende. Sie werden in diesem Kapitel beschrieben.
Thomas Unnerstall
7. Rahmenbedingungen der Energiewende – Analyse
Zusammenfassung
Inhalt dieses Kapitel ist die Frage, ob die drei Rahmenbedingungen - Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit/Kosteneffizienz, Systemkonformität/Marktwirtschaft - zusammen mit den Motiven und Zielen der Energiewende die Zukunft der Energiewirtschaft in Deutschland (weitgehend) eindeutig festlegen - und inwieweit die vielen intensiven Diskussionen um die konkrete Umsetzung der Energiewende berechtigt sind oder nicht.
Thomas Unnerstall
8. Systemische Folgen
Zusammenfassung
Aufgabe und Anliegen dieses Kapitels sind es, zu beschreiben, welche Folgen sich für die konkrete Energielandschaft in Deutschland aus der Energiewende zwingend ergeben, so wie wir sie mit Zielen, Motiven und Rahmenbedingungen definiert haben. Wir nennen sie die systemischen Folgen der Energiewende.
Die Beschreibung der systemischen Folgen ist unter anderem wichtig, um zu erkennen,
  • welche der aktuellen (und der noch zu erwartenden) vielfältigen Diskussionen und Streitpunkte bezüglich anstehender energiepolitischer Entscheidungen sinnvoll sind – weil sie nämlich offene Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der Energiewende betreffen;
  • und welche nicht sinnvoll sind – weil sie aus mangelnder Einsicht in die notwendigen Folgen der Energiewende entstehen, oder aus mangelndem Mut, zu diesen Folgen auch dann zu stehen, wenn sie bestimmten Partikularinteressen zuwiderlaufen und daher Proteste hervorrufen.
Was also sind die Folgen für die deutsche Energielandschaft, für die deutsche Energiewirtschaft und auch für die Energiepolitik, die unvermeidlich sind, wenn man die Energiewende inklusive der drei Rahmenbedingungen akzeptiert hat?
Thomas Unnerstall

Energiewende – wo stehen wir heute?

Frontmatter
9. Einführung
Zusammenfassung
Aufgabe des zweiten Teils dieses Buches ist es, einen Überblick zu geben über den Status quo der Energiewende im Jahr 2015 – also etwa fünf Jahre nach ihrem „offiziellen“ Beginn und 15 Jahre, nachdem sich der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) in Deutschland faktisch durch die Einführung des EEG deutlich beschleunigt hat und die erste Vereinbarung zur Abschaltung der Kernkraftwerke geschlossen wurde; also die Fragen zu beantworten:
- Wurden die Ziele der Energiewende bisher erreicht?
- Inwieweit wurden die Motive befördert?
- Wurden die Rahmenbedingungen eingehalten?
- Wo stehen wir bzgl. der systemischen Folgen?
Thomas Unnerstall
10. Status quo 2015 – Ziele
Zusammenfassung
Die einfachste Frage in diesem Teil ist die nach dem Status quo bezüglich der drei Ziele der Energiewende, so wie wir sie im ersten Teil beschrieben haben. Sie lässt sich im Kern anhand von objektiven Daten beantworten.
Thomas Unnerstall
11. Status quo 2015 – Motive
Zusammenfassung
Die Frage nach dem Status quo der vier Motive der Energiewende lässt sich zwar nicht ausschließlich auf Faktenbasis, aber doch auch recht klar beantworten.
Thomas Unnerstall
12. Status quo 2015 – Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
Aufgabe dieses Kapitels ist es, zu analysieren, inwieweit die drei wichtigsten langfristigen energiepolitischen Grundsätze – Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit/Kosteneffizienz und Systemkonformität/marktwirtschaftliche Ordnung – inwieweit also diese Rahmenbedingungen der Energiewende bisher eingehalten worden sind.
Bevor wir diese drei Rahmenbedingungen der Reihe nach behandeln, wird darauf hingewiesen, dass alle drei Aspekte in den letzten Jahren Anlass zu intensiven Diskussionen in Politik und Gesellschaft gegeben haben. Insbesondere das Thema Kosten der Energiewende stand und steht im Mittelpunkt vieler Artikel und Debatten, zugleich natürlich auch im Zentrum vieler politischer Überlegungen und Entscheidungen. Es ist wohl kaum übertrieben zu sagen, dass die Begrenzung der Kosten seit 2013 die wichtigste Leitlinie der Energiewende-Politik der Bundesregierung ist. Aber auch zum Beispiel das Buch „Black-Out“ von M. Elsberg zum Thema Versorgungssicherheit in Deutschland hat erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, und die Frage der Systemkonformität war – oft allerdings unbemerkt oder unausgesprochen – von großer Bedeutung bei der Diskussion um die „Stromtrassen“ von Norddeutschland nach Bayern.
Thomas Unnerstall
13. Status quo 2015 – Systemische Folgen
Zusammenfassung
Im vorletzten Kapitel dieses zweiten Teils des Buches beantworten wir die Frage nach dem Status quo bezüglich der systemischen Folgen der Energiewende. Wir beschreiben,
  • in welchem Maße die im ersten Teil des Buches herausgearbeiteten unvermeidlichen Konsequenzen der Energiewende bereits offenkundig geworden, erkannt und umgesetzt worden sind; d. h. inwieweit die neuen Charakteristika/Konturen der zukünftigen Energielandschaft in Deutschland bereits sichtbar sind;
  • wie mit den Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb dieser systemischen Folgen umgegangen worden ist, d. h. wie die Energielandschaft zwischen den großen Konturen konkret aussieht;
  • und schließlich exemplarisch, wie mit den dabei – auch das wurde im ersten Teil bereits thematisiert – unvermeidlichen politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen umgegangen wurde.
Dies geschieht in derselben Reihenfolge, in der wir im ersten Teil die systemischen Folgen konzeptionell-argumentativ entwickelt haben.
Thomas Unnerstall
14. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Blicken wir am Ende dieses zweiten Teils noch einmal zurück, so kann man die Ausgangsfrage, wo wir heute bezüglich der Energiewende stehen (Status quo 2015), zusammenfassend so beantworten:
1.
Die Ziele der Energiewende – d. h. die vorgesehenen Meilensteine bei Abschaltung der Kernkraftwerke, Ausbau der EE und Steigerung der Stromeffizienz – wurden vollständig erreicht, beim Ausbau der EE sogar übertroffen.
 
2.
Auch die Motive der Energiewende wurden dementsprechend befördert. Zwar liegen die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung etwas höher als anvisiert, aber
  • das ist kein Fehler der Energiewende, sondern eine unmittelbare Folge der marktwirtschaftlichen Ordnung in der konventionellen Stromerzeugung im Zusammenspiel mit den Weltmarktpreisen für Kohle und Erdgas – und war deshalb eigentlich vorhersehbar.
  • das bedeutet nicht, dass das zentrale Motiv einer weitgehend CO2-freien („dekarbonisierten“) Stromversorgung im Jahr 2050 in Gefahr wäre.
 
3.
Ob bzw. inwieweit die Rahmenbedingungen – Versorgungssicherheit, Kosteneffizienz, Marktwirtschaft in der Stromerzeugung – bei der bisherigen Umsetzung der Energiewende eingehalten worden sind, ist Gegenstand vieler und kontroverser Diskussionen. Das ist insofern nicht überraschend, als die Energiewende in einem unvermeidlichen Spannungsverhältnis zu allen drei Rahmenbedingungen steht (vgl. Kap. 7); d. h. es wäre eine falsche Erwartungshaltung zu glauben, diese Rahmenbedingungen blieben von der Energiewende unberührt.
 
Thomas Unnerstall

Energiewende – was kostet sie wirklich?

Frontmatter
15. Einführung
Zusammenfassung
Dieser dritte Teil des Buches ist den volkswirtschaftlichen Kosten der Energiewende gewidmet. Einige wichtige konzeptionelle Aspekte in diesem Zusammenhang wurden bereits im zweiten Teil zur Rahmenbedingung Wirtschaftlichkeit/ Kosteneffizienz besprochen:
1. Die Frage der Kosten ist für die Energiewende zweifellos von zentraler Bedeutung, und das aus zweierlei Gründen: Zum einen sind die Kosten ein Thema, an dem der gesellschaftliche Konsens zur Energiewende zerbrechen, d. h. an dem die Energiewende im Ganzen scheitern könnte. Zum anderen hängt vor allem von der Kostenfrage die internationale Reputation der Energiewende ab – und damit die Chancen, dass sie – zumindest in Teilen – Nachahmer findet und so erst wirklich relevante Wirkungen für die Klimaproblematik entfaltet.
2. Beim Thema „Kosten der Energiewende“ muss man unterscheiden zwischen den Kosten, die auf volkswirtschaftlicher Ebene durch die Energiewende entstehen, und der Verteilung dieser Kosten innerhalb der Volkswirtschaft, also den Mechanismen, mit deren Hilfe diese Kosten von einzelnen Akteuren der Volkswirtschaft bezahlt werden. Letzteres ist naheliegenderweise für die Akzeptanz der Energiewende, also für den gesellschaftlichen Konsens von großer Bedeutung, ist aber eigentlich keine energiepolitische Frage. Ersteres ist wesentlich für eine neutrale Sicht und insbesondere auch für den oben genannten internationalen Blick auf die Energiewende.
Thomas Unnerstall
16. Phase 1 der Energiewende (2000–2014)
Zusammenfassung
1. In den Jahren 2000–2014 wurden ca. 80GW EE zugebaut, die ca. 140 TWh/a Strom produzieren.
2. Diese Anlagen haben Investitionen von ca. 170 Mrd.€ erfordert. Im Durchschnitt der 15 Jahre (2000–2014) waren das ca. 11 Mrd.€ pro Jahr.
3. Die volkswirtschaftlichen Kosten für diese Anlagen, d. h. die im Rahmen des EEG-Mechanismus erforderlichen (Netto-)Subventionen (die „Differenzkosten“), betragen voraussichtlich ca. 400 Mrd.€. Sie fallen an in den Jahren 2000–2034. Der Subventionsmechanismus des EEG ist dabei nicht mit der Inflationsrate dynamisiert; d. h. der reale Wert der Subventionen (der sogenannte Barwert) wird – je nach Inflationsrate in den nächsten 20 Jahren – mehr oder weniger deutlich geringer sein. Von diesen 400 Mrd.€ sind ca. 100 Mrd.€ bereits bezahlt (2000–2014), weitere ca. 300 Mrd.€ sind in den Jahren 2015–2034 zu bezahlen.
Ausgehend von diesen und weiteren Kerndaten werden in diesem Kapitel die Auswirkungen auf die Privathaushalte, die Unternehmen, die Leistungsbilanz der Volkswirtschaft und auf einzelne Akteure beschrieben.
Thomas Unnerstall
17. Phase 2 der Energiewende (2015–2030)
Zusammenfassung
In der zweiten Phase der Energiewende werden wiederum 130 TWh EE-Strom neu in das deutsche Energiesystem kommen; am Ende der zweiten Phase sollen etwa 300 TWh pro Jahr, d. h. mindestens 50 % des in Deutschland produzierten Stroms (ohne mögliche Stromexporte), aus EE stammen. In den Zielsetzungen der Bundesregierung soll dieser Wert um das Jahr 2030 herum erreicht werden. In den aktuellen Planungen ist für den Zubau in diesen 15 Jahren ein Verhältnis der EE-Arten von etwa 30 GW Wind(onshore), 20 GW PV und 15 GW Wind(offshore) anvisiert. Ausgehend von diesem Szenario werden die Kosten der zweiten Phase der Energiewende prognostiziert und die Auswirkungen auf Privathaushalte, Unternehmen, Leistungsbilanz etc. betrachtet.
Thomas Unnerstall
18. Phase 3 der Energiewende (2030–2050)
Zusammenfassung
Dieses Kapitel enthält einige Aussagen zur Energiewende nach 2030.
Thomas Unnerstall
19. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Fassen wir den dritten Teil des Buches noch einmal zusammen, d. h., ziehen wir ein kurzes Fazit aus der Betrachtung wesentlicher (nicht aller) volkswirtschaftlichen Effekte der Energiewende.
  • Die Energiewende im Strombereich ist auf den ersten Blick teuer: Allein bis 2030 – also bis zu dem Meilenstein, an dem mindestens 50 % des Stroms in Deutschland aus EE-Anlagen kommen sollen – sind ca. 300 Mrd.€ Investitionen in EE-Anlagen erforderlich; von Beginn (2000) des EE-Ausbaus an sind das im Schnitt ca. 10 Mrd.€ pro Jahr.
  • Zum Vergleich:
    • Gemessen an den gesamten (Brutto-)Anlageinvestitionen in Deutschland von etwa 500 Mrd.€ pro Jahr machen die Energiewende-Investitionen einen Anteil von ca. 2 % aus.
  • In dieser Art und Weise werden hier die wichtigsten Ergebnisse des dritten Teils komprimiert aufgeführt.
Thomas Unnerstall

Energiewende – bequeme und unbequeme Wahrheiten

Frontmatter
20. 10 Antworten
Zusammenfassung
In diesem letzten Teil des Buches wird die in den ersten drei Teilen gelegte Basis - die Fakten, Argumente und Schlussfolgerungen - genutzt, um die wichtigsten aktuellen Diskussionsthemen rund um die Energiewende zu kommentieren, d.h. die in der Einleitung aufgeführten zehn Fragen zu beantworten.
Wir tun dies je Fragestellung in drei Formen:
- ein Wort
- ein Satz
- ein Abschnitt.
Thomas Unnerstall
Backmatter
Metadaten
Titel
Faktencheck Energiewende
verfasst von
Thomas Unnerstall
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-49777-7
Print ISBN
978-3-662-49776-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49777-7

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