Der jüngste Hinweis des Marktwächters Finanzen an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zeigte Wirkung: Die niederländische SPS Bank hatte ihr Einlagen- und Kreditgeschäft unerlaubt in Deutschland betrieben. Die Bafin hatte ihr daraufhin die deutschen Geschäfte untersagt. Insgesamt wurden innerhalb der bisherigen Projektlaufzeit der Frühwarnnetzwerke mehr als 6.800 auffällige Meldungen aus über einer halben Million Anfragen und Beratungen der 200 Verbraucherstellen in Deutschland gesammelt und ausgewertet. In verschiedenen Untersuchungen konnten die Marktwächter zudem beispielsweise Mängel bei Lebensversicherungen, Graumarktprodukten oder Vergleichsportalen aufdecken.
Deutsche Kreditwirtschaft sieht Verbesserungspotenzial
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) stellt zum Finanzmarktwächter fest, dass das Instrumentarium im ersten Jahr seines Bestehens dazu beigetragen hat, die Qualität und Transparenz des deutschen Finanzmarktes fortzuentwickeln. Es biete die Möglichkeit, durch "frühzeitige Hinweise Schaden von Anlegern abzuwenden". Vor allem die Vernetzung zwischen den Verbraucherzentralen kann aus Sicht der DK zum schnelleren Erkennen unseriöser Anbieter, wie etwa im Fall Prokon oder S&K in der Vergangenheit, beitragen. Dies sei im Interesse der Anleger. Denn das Frühwarnsystem könne ihr Vertrauen in Deutschland stärken und langfristig zu einer wachsenden Anlagekultur führen, so die deutschen Banken und Sparkassen. Verbesserungsmöglichkeiten sieht die DK allerdings noch bei der Kommunikations- und Analysearbeit und schlägt beispielsweise vor, dass alle relevanten Interessensgruppen vor Veröffentlichungen angehört werden.