2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
„Frauenbereiche“ und „Männerbereiche“: Die Konstruktion von Geschlechterdifferenzen in der Arbeits- und Berufswelt
verfasst von : Birgit Riegraf
Erschienen in: Frauen im Militär
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Mit der erfolgreichen Klage der Elektronikerin Tanja Kreil beim Europäischen Gerichtshof im Jahre 2000 stehen auch in der Bundesrepublik Deutschland Frauen per Gesetz sämtliche beruflichen Laufbahnen im Militär offen. Ist mit dem formalen Fall der letzten Bastion ausschließlich männlicher Berufs-, Arbeits- und Karrierewege und einer erwarteten quantitativen Zunahme von weiblichen Beschäftigten im Militär endgültig eine gleichberechtigte Integration der Geschlechter in den bundesdeutschen Arbeitsmarkt am Horizont erkennbar? Bedeutet die juristisch erzwungene Öffnung eines Berufsfeldes und einer Organisation, die bislang hochgradig nach Geschlecht segregiert und mit männlichen Sinn- und Symbolsystemen (Eifler 2001) durchwoben ist, die Verwirklichung der meritokratischen Idee, die davon ausgeht, dass sich die Verteilung auf Karriere- und Arbeitsbereiche zukünftig im Militär lediglich aus Eignung und Leistung ergibt und unabhängig vom Geschlecht geschieht? Ist damit die unsichtbare „Glasdecke“ (Williams 1992), die die Berufskarrieren von Frauen in „untypischen“ Arbeitsfeldern behinderte, unwiderruflich zerbrochen?