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31.03.2020 | Geländewagen | Fahrbericht + Test | Online-Artikel

Suzuki Jimny und Jeep Renegade im Doppeltest

verfasst von: Sven Eisenkrämer, Patrick Schäfer, Marc Ziegler

4 Min. Lesedauer

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Sie sind unterschiedlich und haben doch eines gemein: Mit ihnen kommt man fast überall hin. springerprofessional.de und MTZ haben die Geländewagen Suzuki Jimny und Jeep Renegade On- und Offroad getestet.

Lesen Sie den kompletten Doppeltest mit Jimny und Renegade hier in unserem Multimedia-Beitrag:

Zwei für Draußen: Suzuki Jimny und Jeep Renegade im Doppeltest

Während der Jeep Renegade Trailhawk seinen ikonischen Bruder Wrangler nur imitiert, ist der Suzuki Jimny Allgrip eine Neuinterpretation des beliebten Geländewagens. Der Jeep Renegade nutzt die Plattform des Fiat 500X, der Fünftürer wirkt aber optisch wie ein "echter" Jeep. Er ist 4.239 Millimeter lang, 1.805 Millimeter breit und 1.727 Millimeter hoch bei einem Radstand von 2.570 Millimetern. Sein rustikales Design mit vielen Ecken und Kanten beinhaltet auch Rundleuchten und den "Seven-Slot-Kühlergrill". Die auch für den Offroad-Einsatz konzipierte Version Trailhawk bietet 210 Millimeter Bodenfreiheit sowie einen Böschungswinkel von 30 Grad vorne und 34 Grad hinten. Das Gewicht liegt bei 1.660 Kilogramm.

Der Suzuki Jimny setzt auf einen verstärkten Leiterrahmen und ist 3.645 Millimeter lang, 1.645 Millimeter breit und 1.705 Millimeter hoch bei einem Radstand von nur 2.250 Millimetern. Der Dreitürer trägt ein rustikales Design mit breiter Plastikbeplankung an den Radhäusern. Manche nennen den kleinen Geländewagen mit seinem Reserverad am Heck aufgrund optischer Ähnlichkeiten auch "Baby-G-Klasse". Dabei ist der Suzuki ein echter Geländewagen: Mit einem Böschungswinkel von 36 Grad vorne und 48 Grad hinten sowie einer Bodenfreiheit von 205 Millimetern. Mit einem Gewicht von 1.165 Kilogramm wiegt der Geländewagen eine halbe Tonne weniger als das Mini-SUV aus dem FCA-Konzern.

Lesen Sie im Multimedia-Beitrag mehr zur Fahrzeug-, Motor- und Antriebstechnik von Jimny und Renegade!


Geländefahrt

Im Gelände herrschen andere Gesetze als auf der Straße. Hier zählt Flexibilität und Übersichtlichkeit deutlich mehr als Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigungsvermögen. Im Vergleich zum Jimny wirkt der Renegade hier fast riesig. Die geraden Karosserieabschlüsse des Japaners lassen präzises klettern zu. Ebenso die fein dosierbare Kupplung. In 4L werden alle Gänge deutlich verkürzt, genaue Angaben macht Suzuki nicht. Im kurzen ersten Gang kraxelt man dann sehr langsam und kann sich präzise an Hindernisse heranwagen, die der Renegade allein wegen des schlechteren vorderen Böschungswinkels von nur 30 Grad (Jimny: 36 Grad) nicht erreichen kann. Die Bodenfreiheit erscheint mit 205 Millimeter erst einmal gering. Da der Wagen aber über starre Achsen verfügt, bleibt dieser Wert unter den Achsdifferenzialen jederzeit erhalten. Somit kann man nach einer kurzen Gewöhnungsphase Geländepassagen angehen. Kein Wunder, dass der Japaner auch heute noch die erste Wahl für Förster und Jäger ist.

Beim Renegade beeinflussen die etwas flacheren A-Säulen und die weit nach vorn gerückte Frontscheibe die Übersicht. Die Karosseriekanten sind dennoch gut abschätzbar, die allgemeine Rundumsicht ist dank großer Fensterflächen passabel. Die Wahl des richtigen Fahrprogrammes per Drehschalter ist dazu sehr einfach und auch für ungeübte Geländepiloten verständlich. Allerdings verlangt das Getriebe und die automatische Regelung des Allradantriebs situationsbedingt schonmal einen etwas robusteren Umgang mit dem Gas. Der Allradantrieb regelt erst bei Drehzahlunterschieden an den Achsen wirksam.

Das Low-Programm des Trailhawk verändert in erster Linie die Gasannahme im ersten der neun Gänge, um so die Funktionsweise einer Reduktion zumindest zu simulieren. Dazu wird die Drehmomenterhöhung des Wandlers genutzt und ein einfacheres Anfahren ermöglicht. Zudem wird der erste Gang möglichst lang gehalten. Die eher geringe Fahrwerksflexibilität deckt die Traktionskontrolle wirksam ab, indem freidrehende Räder sehr früh eingebremst werden. Die Bodenfreiheit des Renegade liegt mit 210 Millimeter knapp über der des Jimny, allerdings federt die Einzelradaufhängung durch, die Bodenfreiheit variiert also stark, was der Fahrer in seiner Routenplanung dringend miteinbeziehen muss, um ein Aufsetzen des Unterbodens zu vermeiden. Als einziger Schutz der Aggregate dienen nämlich Plastikverkleidungen am Unterboden.

Kritik + Fazit

Der Jeep Renegade ist das komplettere Auto: Der Trailhawk zeigt sich sowohl On- als auch Offroad komfortabel. Er bietet mehr Platz, mehr Komfort und echten Alltagsnutzen. Wer dagegen einen richtigen Geländewagen sucht, nimmt den puristischen Suzuki Jimny, muss dafür aber Abstriche im Alltag machen. Der Suzuki sollte eigentlich wenig auf Asphalt, sondern mehr auf Felsen und im Matsch bewegt werden. Sofern man denn überhaupt einen bekommt. Der kleine Offroader war sehr schnell nach Markteinführung ausverkauft, die Lieferzeit wurde mit bis zu zwei Jahre angegeben. Mittlerweile wollen Medien erfahren haben, dass 2021 ganz Schluss sein soll mit dem Verkauf des Jimny in Europa. Der angebliche Grund: Die strengen Umweltauflagen, die dem Japaner zu schaffen machen.

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