1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Gesundheitsökonomische Evaluationen
— Standortbestimmung aus Sicht des AOK-Bundesverbands —
verfasst von : F. Knieps
Erschienen in: Gesundheitsökonomische Evaluationen
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland wird zu rund 47 % von den Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) finanziert. Für die eigentliche Krankenbehandlung beträgt der Anteil der GKV sogar mehr als 65 %. Die gesetzliche Krankenversicherung ist damit nicht nur ein tragender Pfeiler eines umfassenden Systems sozialer Sicherung, sondern wesentlicher Akteur und Finanzier einer Wirtschaftsbranche, deren Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung lange Zeit unterschätzt oder völlig mißachtet worden ist. Gesundheitsausgaben wurden, zumindest soweit sie durch Sozialbeiträge der Versicherten und Arbeitgeber finanziert wurden, als Kosten angesehen, deren Entwicklung ökonomische und politische Instabilitäten erzeugt. Obwohl die Gesundheitsausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt nur sehr mäßig angestiegen sind,“ konnte sich die Mär von der Kostenexplosion im Gesundheitswesen ungehindert verbreiten. Steigende Beitragssätze in der Krankenversicherung, die vor allem auf eine sinkende Lohnquote und auf politisch induzierte Lastenverschiebungen aus anderen Sozialleistungsbereichen zurückzuführen sind, haben den Boden für einen ordnungspolitischen „Stellungskrieg“ bereitet.3