2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Gezielte Trüffelsuche: unterwegs in Bibliotheken und Datenbanken
verfasst von : Dr. Bruno P. Kremer
Erschienen in: Vom Referat bis zur Abschlussarbeit
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Referate oder Hausarbeiten zu einzelnen Lehrveranstaltungen sind eher einem akademischen Trainingslager vergleichbar, in dem Sie bestimmte Arbeitsweisen wie Recherchieren, Formulieren und Textgestaltung am Beispiel neu zusammengestellter, aber im Wesentlichen bekannter Sachverhalte einüben. In Ihrer Abschluss- bzw. Zulassungsarbeit ist solches Wiederkäuen nach Art der Weidetiere dagegen weniger gefragt. Jetzt kommt es nicht mehr darauf an, fünf Bücher zu nehmen und daraus ein sechstes zu erstellen. Primäres Ziel Ihrer Arbeit ist es vielmehr, Ihre neuen Erkenntnisse über den bearbeiteten Gegenstand in geeigneter und standardisierter Form mitzuteilen und damit die innerfachliche Diskussion zu bereichern. Zugegeben: Das Rad oder das heiße Wasser müssen Sie dabei nicht wieder neu erfinden. Wissenschaftlicher Fortschritt kann auch darin bestehen, dass Sie eine bessere, bisher so nicht wahrgenommene Blickachse oder Bewertung eines Sachverhalts erarbeiten, eine vergleichende Analysemit neuen Handlungsstrategien für bestimmte Problemlösungen vorlegen oder irgendwo einen nennenswerten methodischen Fortschritt erreicht haben, der auch andere im Feld beträchtlich voranbringen kann. Dem leicht exzentrischen Chemiker Kary Mullis (Nobelpreis 1993), der angeblich seine studentischen Vorlesungsbesucher mit Aktfotos seiner Freundinnen am Einschlafen hinderte, gelang mit der genialen Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein solcher Wurf – ein Geistesblitz mit zunächst unabsehbaren Folgen während einer nächtlichen Autobahnfahrt, der ihm erst den Neid der Kollegen und dann 1993 den Nobelpreis eintrug (vgl. Hausmann 1995).