1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Globalisierung und Wertewandel — die geborenen Feinde des Wohlfahrtsstaats?
verfasst von : Stefan Immerfall
Erschienen in: Der Sozialstaat zwischen “Markt” und “Hedonismus”?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wie uns nicht erst Gösta Esping-Andersen gelehrt hat, gibt es den europäischen Wohlfahrtsstaat nicht. Er begegnet uns institutionell und von seinen Zielsetzungen her in höchst verschiedenen Ausführungen. Dennoch lässt sich im großflächigen Vergleich von einem europäischen Wohlfahrtsstaat, genauer gesagt von einem westeuropäischen Wohlfahrtsstaat sprechen und zwar nicht nur, weil der Wohlfahrtsstaat eine genuin europäische Erfindung darstellt (Kaelble 1987; Flora 1993). Die europäischen Sozialausgaben sind nicht nur höher als in anderen, vergleichbaren Industriegesellschaften, sie sind zudem auf kollektive Risikoabsicherung ausgerichtet. Ferner unterscheidet sich die Einstellung der Europäer zu sozialer Ungleichheit und der Rolle des Staates deutlich von der der Japaner oder Amerikaner.