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2004 | Buch

Gründungsprozess und Gründungserfolg

Interdisziplinäre Beiträge zum Entrepreneurship Research

herausgegeben von: Professor Dr. Michael Fritsch, Dr. Michael Niese

Verlag: Physica-Verlag HD

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Über dieses Buch

Der vorliegende Band gibt einen Überblick über neue empirische Ergebnisse der Gründungsforschung in Deutschland und ermöglicht so einen schnellen und gebündelten Zugang zum aktuellen Stand der Forschung. Untersucht werden die Determinanten für die erfolgreiche Neugründung von Unternehmen und ihr dauerhaftes Überleben. Dabei werden die regionalen Einflüsse auf das Gründungsgeschehen, die Entwicklung der Märkte für Venture-Capital in Europa sowie Probleme der Unternehmensnachfolge berücksichtigt. Die in dem Buch versammelten Beiträge beruhen auf Arbeiten des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms "Interdisziplinäre Gründungsforschung".

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einführung
Zusammenfassung
Die Erforschung des Gründungsgeschehens ist Gegenstand verschiedener Wissenschaftsdisziplinen. Dabei ist das Verhältnis dieser Wissenschaftsdisziplinen zueinander — zurückhaltend ausgedrückt — nicht immer durch intensive Kommunikation und konstruktiven Gedankenaustausch gekennzeichnet. Aufgrund von zwischen den Disziplinen bestehenden Barrieren stehen zuweilen widersprüchlich erscheinende Ergebnisse nebeneinander und werden von anderen Disziplinen kaum ernsthaft zur Kenntnis genommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dieser methodischen Vielfalt der Gründungsforschung durch Einrichtung eines Schwerpunktprogramms „Interdisziplinäre Gründungsforschung“ Rechnung getragen. Im Rahmen dieses für einen Zeitraum von sechs Jahren aufgelegten Schwerpunktprogramms wurde seit 1998 über insgesamt drei Phasen eine Reihe von Forschungsprojekten gefördert. Um die Interdisziplinarität der Arbeiten sicherzustellen, bestand eine Anforderung an die Projekte darin, dass sie über mindestens zwei Projektleiter verfügen, die unterschiedlichen Fachrichtungen angehören. Interdisziplinarität ergab sich auch durch die Zusammenarbeit zwischen den Projekten des Schwerpunktprogramms, anknüpfend etwa an die jeweils jährlich stattfindenden Berichtskolloquien.
Michael Fritsch, Michael Niese
Generating Macro Regularity from Micro Turbulence: The Skewed Distribution of Firm Size
Abstract
The empirical literature on firm-demography has put forth an overwhelming number of stylized facts concerning the behaviour of firms (Caves, 1998 gives an extensive overview). Within the Forschungsschwerpunkt Interdisziplinäre Gründungsforschung the Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung aims to investigate the stability of these stylized facts with new data and to explain some of them.1
Emanuelle Fauchart, Max Keilbach
The Decision to Start a New Firm: Personal and Regional Determinants. Empirical Evidence from the Regional Entrepreneurship Monitor (REM) Germany
Abstract
The focus of our paper is on the link of two stylized facts — the impact of the region and the impact of socio-demographic determinants like sex and age on an individual’s decision to start a new firm. Doing so we intend to combine two hitherto rarely connected perspectives of entrepreneurship research: the classical and still dominant supply-side perspective which focuses on the individual traits of entrepreneurs (incl. skills, capabilities, sex, age, educational attainment and others) and the demand-side perspective which emphasizes the context (spatial, social, economical) in which entrepreneurship occurs (see Thornton, 1999 for an integration of both schools, see also Johannisson, 2000 and Bolton and Westlund, 2000 on this). We contribute to the literature by empirically investigating two issues: • Does the region matter for the decision to start a new business in Germany ceteris paribus, i.e. after controlling for sex, age, education etc.? • If region matters, what is inside the black box of the regional effect? How does the regional ‘entrepreneurial milieu’ affect the decision to start a new business? Our econometric study is based on data for 10,000 persons from a recent representative survey of the population in ten German planning regions as part of the REM project (see section 3). We use a version of the probit model that takes care of the regional stratification of the data, and the results of the non-linear models are carefully interpreted and illustrated.
Rolf Sternberg, Joachim Wagner
Der Markterfolg von Gründungen — sektorale und regionale Bestimmungsgründe
Zusammenfassung
Welche Auswirkungen das Gründungsgeschehen auf die wirtschaftliche Entwicklung hat, hängt entscheidend vom Erfolg der neuen Betriebe bzw. Unternehmen ab. Denn wenn ein Groβteil der Gründungen nach kurzer Existenzdauer wieder stillgelegt wird und kaum ein neues Unternehmen expandiert, dann können ihre direkten Wirkungen auf Marktstruktur und -entwicklung nur sehr gering sein. Es ist also zu fragen, wie dauerhaft Gründungen sind und von welchen Faktoren ihre Verweildauer am Markt bzw. ihre Stilllegungswahrscheinlichkeit beeinflusst wird. Sind wesentliche Unterschiede in der Überlebensdauer der Gründungen zwischen Branchen und Regionen feststellbar? Und, falls ja, worauf sind solche Unterschiede zurückzuführen?
Michael Fritsch, Reinhold Grotz, Udo Brixy, Michael Niese, Anne Otto, Antje Weyh
Zur Rolle öffentlicher Förderprogramme zur Belebung von Venture Capital-Aktivitäten in Europa
Zusammenfassung
Junge Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen weisen häufig Finanzierungsengpässe aufgrund fehlender Eigenmittel und Sicherheiten sowie von Marktunvollkommenheiten auf. Gerade sie können von der Existenz und Funktionsfähigkeit eines Marktes für Venture Capital (VC) (Wagniskapital) profitieren. Finanzierungsengpässe werden abgebaut, so dass die Geschäftsidee umgesetzt werden kann. Im Ergebnis dessen ergeben sich die von jungen Technologieunternehmen erwarteten Beiträge zum technologischen Strukturwandel und zur Generierung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze.
Dirk Engel, Georg Licht
Unternehmensgründung und -entwicklung zwischen Innovation und Integration: Spin-offs aus privaten Unternehmen in Baden-Württemberg
Zusammenfassung
Die Gründung innovativer, technologieorientierter Unternehmen ist in den letzten Jahren vermehrt in das Blickfeld von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft getreten. Hoffnungen richten sich auf die Entstehung neuer Arbeitsplätze, den Erhalt regionaler Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit und den Wandel der Wirtschaftsstruktur. Der Erfolg dieser Unternehmensgründungen ist indes von zwei scheinbar gegensätzlichen Faktoren abhängig. Einerseits ist es für ein neues Unternehmen sehr wichtig, sich mit seinen Produkten von vorhandenen und konkurrierenden Produkten abzuheben und somit Alleinstellungsmerkmale auszubilden. Andererseits spielt die Art der Einbindung des Unternehmens in regional bestehende Netzwerke, seine Verbindungen zu Kunden, Zulieferern, Wissenspools und Institutionen, d.h. seine Kompatibilität mit der regionalen Wirtschaftsstruktur eine essentielle Rolle bei der Etablierung des Unternehmens am Markt.
Michaela Schaschke
Zum Einfluss von Bildungssignalen auf innovative Unternehmensgründungen: Eine theoretische und empirische Analyse
Zusammenfassung
Seit (1979), (1987) in seinen Studien die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen auf Kleinunternehmen bzw. Neugründungen und weniger auf etablierte Groβunternehmen zurückführen konnte, hat die Gründungsforschung sowohl in wissenschaftlichen als auch wirtschaftspolitischen Kreisen zunehmend an Bedeutung gewonnen.2 Bis heute gelten kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die sich aus den Neugründungen regenerieren, als Quelle für mehr Beschäftigung. So liegt der Anteil der Erwerbstätigen in solchen KMUs in den westlichen Industrieländern zwischen 40 und 70 %, während umgekehrt dieser Anteil in Groβbetrieben niemals 40 % überschreitet bzw. sich in den meisten Ländern auf einem Niveau zwischen 20 und 25 % bewegt (Ziegler, 2000, 46).
Arndt Werner, Uschi Backes-Gellner, Gunter Kayser
Kooperative Strategien junger technologiebasierter Dienstleistungsbetriebe
Zusammenfassung
Der flexible Zugang zu und die rasche Verfügbarkeit von Wissen wird für die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsprozesse zunehmend wichtiger (vgl. Thomi und Werner, 2001). Im regionalen Kontext wird Wissen zu einem strategischen Faktor. Gründungen und junge Betriebe in wissensintensiven Branchen bilden wesentliche Bestandteile der regionalen Wissensbasis. Innerhalb der wissensintensiven Branchen spielen technologiebasierte Dienstleistungsbetriebe eine wichtige Rolle. Sie übernehmen als Generatoren und Intermediäre für technologisches Wissen und Innovationen eine Knotenfunktion im Wirtschafts- und Innovationssystem. Aus ihrer Integration in regionale Netzwerkstrukturen können Synergien erwachsen, welche die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum regionaler ökonomien fördern. Dagegen wirkt sich eine ausgeprägtere überregionale Orientierung von Netzwerkbeziehungen nicht so stark auf die Region aus (vgl. Sternberg, 1999).
Anne Otto
Kooperationsbeziehungen zwischen technisch orientierten Gründungen und Forschungseinrichtungen — regionale Verflechtung und ausgewählte Erfolgsfaktoren
Zusammenfassung
Junge Unternehmen sowie deren Gründerpersonen sind in den vergangen Jahren zunehmend in den Blickpunkt von Wissenschaft, Politik und öffentlichkeit gerückt. Man versprach sich gerade von technisch orientierten Gründungen1 einen positiven Beitrag zum Strukturwandel sowie Impulse für Wachstum und Beschäftigung. Über die Integration von neuem technologischen Wissen in den Wirtschaftsprozess bietet sich jungen Unternehmen die Möglichkeit, mit innovativen Produkten und Produktionsverfahren wachsende Märkte zu erschlieβen. Dieses Wachstumspotenzial ist insbesondere vor dem Hintergrund der Globalisierung wirtschaftlicher Aktivitäten von Bedeutung, da die Unternehmen mit ihren hochwertigen Produkten nicht auf regionale oder nationale Märkte beschränkt sind, sondern ihnen ein weltweites Absatzgebiet offen steht. Auf diese Weise sind junge Unternehmen jedoch gleichzeitig einem internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der sie in Anbetracht einer Verkürzung der Produktlebenszyklen zu permanenter Innovation zwingt. Die dargelegten Rahmenbedingungen führen zu hohen Innovationskosten und -Unsicherheiten, denen die Unternehmen durch die Einbeziehung von externen Partnern in ihre Innovationsaktivitäten begegnen können. Insbesondere jungen Unternehmen mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen kann eine frühzeitige Einbindung externer Innovationspartner zu gute kommen.
Britta Leineweber, Katja Schumann, Ludwig Schätzt, Claus Steinle
Nachfolgeplanung: Eine interdisziplinäre Perspektive
Zusammenfassung
Die Unternehmernachfolge stellt eines der Themen in der Gründungs- und Unternehmertumsforschung dar, bei denen die Kluft zwischen der Verfügbarkeit und dem Bedarf an gesichertem Wissen besonders groβ ist. Tatsächlich existieren bislang kaum umfassendere theoretische oder empirische Ansätze, die das empirischtheoretische Dämmerlicht der Unternehmernachfolge aufhellen. Immerhin scheint es klar zu sein, dass für den Prozess der geglückten Übergabe eines Unternehmens an einen geeigneten Nachfolger die Nachfolgeplanung eine zentrale Rolle spielt. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit diesem wichtigen Teilbereich der Unternehmernachfolge.
Thomas Lang-von Wins, Robert Leiner, Jürgen Schmude, Lutz von Rosenstiel
Rechtsprobleme der derivativen Gründung
Zusammenfassung
Im Rahmen der zweiten Phase des DFG-Schwerpunktprogramms „Interdisziplinäre Gründungsforschung“ behandelte die Arbeitsgruppe unter Leitung der Professoren Jens Ekkenga, Lutz von Rosenstiel und Jürgen Schmude das Problemfeld der Unternehmensnachfolge. Entsprechend der disziplinaren Ausrichtung der Projektteilnehmer wurde der Prozess der Unternehmensnachfolge aus wirtschaftspsychologischer, wirtschaftsgeographischer und rechtswissenschaftlicher Sicht analysiert. Der Anstoβ, sich im Rahmen der Gründungsforschung mit dieser Thematik zu beschäftigen, ging von der Beobachtung aus, dass Gründungen häufig mit der Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens einhergehen. Solche Gründungen werden als derivative Neugründungen bezeichnet.1
Daniel Horn, Jörg Schneider
Backmatter
Metadaten
Titel
Gründungsprozess und Gründungserfolg
herausgegeben von
Professor Dr. Michael Fritsch
Dr. Michael Niese
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-7908-2679-1
Print ISBN
978-3-642-62215-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2679-1