2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Gute Arbeit, resiliente Arbeiter?
Psychische Belastungen im Arbeitskontext aus Sicht des Capability Ansatzes
verfasst von : Carolin Blum, Rebecca Gutwald
Erschienen in: Resilienz
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Das Trendkonzept der „Resilienz“ ist im Arbeitskontext aus normativ-ethischer Perspektive kritisch zu bewerten, wie der vorliegende Beitrag argumentiert. Unser Befund ist das Resultat einer interdisziplinären Reflexion. Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu Arbeitsbelastungen von Wissenarbeiter*innen werden mit der normativen Perspektive der Capability Ansatzes verknüpft. Wir gehen in vier Schritten vor. Zur Absteckung des Kontextes stellen wir zuerst den Bereich der Wissensarbeit mit den für ihn typischen Belastungen dar, auf die im Folgenden die normative Perspektive des Capability Ansatzes gerichtet wird, deren Grundannahmen zunächst herausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt steht eine vom Capability Ansatz gestützte Begriffsbestimmung des menschlichen Wohlergehens als sozial geprägte Freiheitsräume, welche wir für geeignet halten, um einen Begriff von echter, nachhaltiger Resilienz zu definieren. Auf dieser Basis schlagen wir in Teil drei vor, dass der normative Fokus von Resilienzförderung auf die Arbeitsbedingungen verschoben und damit die derzeit omnipräsente Überforderung des Individuums abgefedert wird. Dies zeigt, so unser Fazit, einen weiteren Forschungsbedarf in Bezug auf die normative Diskussion um Resilienz im Arbeitskontext, aber auch für den Capability Ansatz selbst auf.