Skip to main content

18.07.2016 | Industrie 4.0 | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mehr Umsatz mit "Smart Services"

verfasst von: Detlev Spierling

3:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Die Digitalisierung der Unternehmen schreitet laut DIHK voran. Technische Treiber sind etwa Buchungsportale, Social Media sowie Reservierungs- und Bezahl-Apps. Besonders "Smart Services" versprechen Wachstumschancen.

Nach dem neuen IHK-Unternehmensbarometer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) nimmt die Vernetzung in und zwischen den Unternehmen zwar zu aber nur ein Viertel der Unternehmen fühlt sich derzeit in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt. Beim Breitbandzugang, der IT-Ausstattung, Anwendungsspektrum, Aufgeschlossenheit und der Digitalkompetenz der handelnden Personen stufen sich demnach 25 Prozent aller Betriebe bei “voll“ oder “nahezu voll“ entwickelt ein.

Besondere Herausforderung

Worauf Unternehmen generell achten müssen, damit die Digitalisierung wirklich zum Wachstumstreiber werden kann, fassen die beiden Springer-Autoren Christian Leyh und Katja Bley in ihrem Zeitschriftenartikel “Digitalisierung: Chance oder Risiko für den deutschen Mittelstand? – Eine Studie ausgewählter Unternehmen“ (auf Seite 30) folgendermaßen zusammen:

Die besondere Herausforderung für Unternehmen [bei der Digitalisierung] besteht darin, die zunehmende Verflechtung von virtuellen, digitalen Programmen und realen Dingen bzw. Produkten in ihrem Geschäftsalltag zu erkennen, um anschließend die Prozesse anpassen, erweitern oder optimieren zu können. Im Zuge der Digitalisierung verschwimmt die Abgrenzung wertschöpfender und unterstützender Prozesse immer weiter, wodurch eine Transformation von ursprünglich nachgelagerten Prozessen zu einem ganzheitlichen Wertschöpfungsnetzwerk erfolgt.“

Enorme Veränderungen

Diese Veränderungen, denen sich die Unternehmen stellen müssen, sind nach Ansicht des DIHK enorm und nicht mehr alleine auf Branchen beschränkt, die durch ihre Produkte oder Dienstleistungen auf moderne Technik angewiesen sind. Vielmehr ist darunter eine zunehmende Transformation sämtlicher industrieller Geschäftsprozesse zu verstehen, der sich die Unternehmen unterziehen müssen, um weiterhin wettbewerbsfähig bleiben zu können. Die Bereiche dieser Veränderungen sind vielfältig und umfassen 

  • den Einsatz von Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen;
  • die Erhöhung der Präzision von Fertigungstechniken mit Hilfe von Computer-Aided-Design (CAD)-, Computerized-Numerical-Control (CNC)- und Computer-Aided-Manufacturing (CAM)-Programmen
  • sowie die zunehmende Vernetzung der klassischen horizontalen Wertschöpfungskette hin zu einem komplexen Wertschöpfungsnetzwerk.

Empfehlung der Redaktion

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Digitalisierung als Herausforderung für Unternehmen: Status Quo, Chancen und Herausforderungen im Umfeld BI & Big Data

Information wird immer stärker zur strategischen Ressource, deren sinnvolle Erschließung und Nutzung wettbewerbskritisch ist. Aktuelle Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass insbesondere der richtige Umgang mit Informationen zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor geworden ist. 

Cloud-Anwendungen sind gefragt – fehlende Breitbandanschlüsse ein Problem

Immer mehr Unternehmen greifen auf die Vorteile von Cloud-Anwendungen zurück (68 Prozent). Dabei ist jedoch die IT-Sicherheit der größte Risikofaktor. 40 Prozent der Unternehmen machen sich Gedanken über die Sicherheit ihrer Daten. Daneben sorgen sich die Unternehmen aller Branchen um rechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Cloud-Anwendungen. Für einige – insbesondere kleinere Unternehmen – ist die Übertragungsrate des Breitbandanschlusses nicht ausreichend.

Die Mehrheit nutzt digitale Plattformen

Die Mehrheit der Unternehmen nutzt digitale Plattformen (68 Prozent), vernetzt ihre Prozesse und Produkte (61 Prozent) und analysiert ihre Daten (56 Prozent). Mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche wird deutlich, dass viele Unternehmen den ersten Schritt in die digitale Welt dort gemacht haben, wo der direkte Nutzen am deutlichsten erkennbar ist. Der zweite Schritt steht aber oft noch aus. Die größten Hemmnisse dafür sehen die Unternehmen beim Investitionsbedarf, bei der IT-Sicherheit und bei der Qualifizierung der Mitarbeiter.

Chancen durch neue Geschäftsmodelle

Die Digitalisierung hat laut DIHK für die Unternehmen in Deutschland ambivalente Folgen. Einerseits erhöhen sie für die Mehrheit der Betriebe (56 Prozent) den Konkurrenzdruck, andererseits ergeben sich für immerhin 68 Prozent der Unternehmen Chancen durch neue Geschäftsmodelle. Die Betriebe sehen sich dabei vor allem mit neuen Geschäftsmodellen, vermittelt über digitale Plattformen, konfrontiert und müssen ihr eigenes Geschäftsmodell gegebenenfalls anpassen um ihren Kunden passgenaue “Smart Services“ anzubieten. Dies gilt im Besonderen für die Industrie. Positiv ist dabei, dass hier deutlich mehr Unternehmen Chancen (67 Prozent) als zusätzliche Konkurrenz (43 Prozent) konstatieren.

3D-Druck ist ein Beispiel für passgenauen "Smart Service"

Insbesondere Verfahren, welche digitale Information in gegenständliche Leistungen transformieren können, werden als “Smart Services“ bezeichnet. Als Paradebeispiel hierfür gilt der 3D-Druck. Denn “3D-Druck flexibilisiert und individualisiert Entwicklung und Produktion. Durch die Integration in Smart Services kann die etablierte Wertschöpfung produktbezogener Dienstleistungen verschoben und revolutioniert werden“, schreiben die drei Springer-Autoren des Beitrags “Smart Services: Geschäftsmodellinnovationen durch 3D-Druck“ in Ausgabe 6/2015 der Zeitschrift ‘Wirtschaftsinformatik & Management:

3D-Druck flexibilisiert und individualisiert Entwicklung und Produktion. Durch die Integration in Smart Services kann die etablierte Wertschöpfung produktbezogener Dienstleistungen verschoben und revolutioniert werden“, 


Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

23.05.2016 | Leadership | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verschlafen Dax-Konzerne die Digitalisierung?

12.05.2016 | Unternehmenskredit | Nachricht | Online-Artikel

Was Digitalisierung beim Mittelstand bewirkt

27.10.2015 | Automatisierung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Industrie 4.0 für den Mittelstand